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Ich bin kein großer Fan von Reihen, Trilogien und sonstigem, das ist bekannt. Außer Harry Potter habe ich gefühlt fast keine vollständige Reihe in meinem Bücherregal stehen. Eine Reihe, die es mir aber tatsächlich zuletzt sehr angetan hat, war die Clifto-Saga von Jeffrey Archer.
Und so möchte ich meine Begeisterung für die Geschichte rund um Harry Clifton aus Bristol heute mit euch Teilen und euch vom 4. Band der Reihe berichten.
<<Achtung>>
Leider wird es mir aufgrund der Geschichte nicht möglich sein, die folgende Rezension völlig ohne Spoiler zu schreiben. Daher bitte ich alle, die sich die Spannung bezüglich des Cliffhangers aus Teil 3 bewahren wollen, erst bei meinem Fazit weiterzulesen.
Worum gehts?
Im Jahre 1957 beginnt ein neues Zeitalter für die Barrington Shipping Group. Das größte Projekt, das die Firma jemals stemmen musste, droht zu scheitern und auch mit der Wahl von Emma Clifton, einer Frau, zur Vorstandsvorsitzenden, macht sich die Firma nicht nur Freunde. Als erste Frau in einer solchen Position muss sie gegen widrige Umstände kämpfen und herbe Rückschläge beim Bau des Luxusliners Buckingham hinnehmen.
Und auch ihre Bruder Giles bleibt auf seinem politischen Wege von Niederlagen nicht verschont. Als Emmas Tocher Jessica dann von einem dunklen Geheimnis erfährt und ihr Sohn Sebastian Opfer eines tragischen Unfalls wird, legt sich ein Schatten über Emma, Harry und die Familien Clifton und Barrington, der ihr Schicksal langfristig beeinflussen wird.
Rezension:
Teil 3 endete mit einem Knall und man fragte sich, ob Jeffrey Archer diese Wendung tatsächlich ernst meinen konnte. Meine Hoffnung über den Ausgang des schweren Unfalls, den Harrys Sohn Sebastian erleidet, wurde zum Glück bestätigt, trotzdem startet auch „Im Schatten unserer Wünsche“ turbulent und hat Wendungen auf Lager, die wir Leser nicht erwarten konnten und die ich teilweise wirklich bedaure. Denn auch, wenn sie der Geschichte zuträglich sind, so führen Verluste einzelner Protagonisten ja auch immer dazu, dass eine Lücke entsteht.
Dass ich ein bekennender Fan von Archer geworden bin (der mir im Übrigen bis zur Clifton-Saga gänzlich unbekannt war), ist längst kein Geheimnis mehr und so wundert es auch nicht, dass ich über Band 4 wenig Schlechtes berichten kann. Doch obwohl mir die Geschichte insgesamt mal wieder sehr gut gefallen hat und ich die knapp 500 Seiten mal wieder regelrecht durchfliegen konnte, bleibt ein „Aber“ am Rande stehen.
Es ist typisch Jeffrey Archer, keine Frage.
Es ist auch irgendwo typisch Clifton-Saga.
Es ist vor allem Jammern auf hohem Niveau, aber dennoch knüpft das 4. Buch der Reihe ein wenig an das an, was ich schon bei Teil 3 „bemängeln“ musste. Erneut driftet die Story ab. Nachdem im Laufe von „Erbe und Schicksal“ Giles Barrington, der Schwager von Harry Clifton immer mehr zum Protagonisten wurde und seine politische Karrierebildung mehr oder weniger zentrales Thema des Buches war, folgt ihm nun Harrys Sohn Sebastian in den Fokus.
Das an sich ist kein großes Problem, da Sebastian durchaus ein sympathischer Protagonist ist, dennoch fehlt mir der „Harry-Faktor“ mittlerweile immer mehr.
Leider drängte sich mir beim Lesen immer mehr das Gefühl auf, dass die Geschichte von Harry Clifton im Grunde erzählt ist und er nur noch als Randfigur seine eigene Saga begleitet.
Natürlich kann man an dieser Stelle argumentieren, dass es sich ja in erster Linie um eine Familien-Saga der Familien Clifton und Barrington halndet und das ist auch völlig richtig. Trotzdem bekam ich immer mehr den Beigeschmack, dass die Saga ihren Protagonisten „verloren“ hat.
Man könnte beinahe meinen, Jeffrey Archer vollzieht bewusst einen Generationenwechsel und lenkt das Augenmerk fort von Harry, hin zu Sebastian, Giles und die Firma der Barringtons.
Wie gesagt, mein Kritikpunkt ist Jammern auf hohem Niveau und auch Teil 4 ist mal wieder ein grandioser Band dieser Reihe.
Wer die Teile 1-3 nicht gelesen hat, wird sich dieses Mal schwerer tun, in die Geschichte zu finden. Ein Umstand, den ich schon bei Teil 3 im Grunde gut fand, denn die Reihe verdient es zweifelsfrei in Gänze gelesen zu werden. Jeffrey Archer ist und bleibt ein Meister der Erzählkunst und macht mit Teil 4 definitiv Leselust auf die noch folgenden drei Bände der Clifton-Saga
Fazit:
Wie seine Vorgänger auch, ist „Im Schatten unserer Wünsche“ ein Meisterwerk der Erzählkunst. Jeffrey Archer entführt seine Leser erneut vom Fleck weg in die Welt Bristols um 1960 und lässt sie teilhaben, an Intrigen, Erfolgen und Niederlagen. Erneut schafft er ein Buch auf ganz hohem Niveau, das ich jedem nur wärmstens ans Herz legen kann.
Einzige Minikritik gebührt dem Wechsel der Protagonisten, der mir leider nicht 100% gefallen hat.
Im Ergebnis hat der 4. Band der Clifton-Saga aber 4 von 5 Sternen mehr als verdient.
Habt ihr bereits einen Teil der Reihe gelesen oder ist das Genre so gar nicht euer Fall?
Ich freue mich, euch als neue Follower begrüßen zu können!
Viele Grüße