Meine Lieben,
nach so vielen Veränderungen auf „frühen Morgen“ wollen wir doch noch zum „Tagesgeschäft“ übergehen.
Dass ich diesen Post letztendlich doch einmal schreiben würde, hätte ich nicht gedacht, denn eigentlich habe ich mich immer dagegen gesträubt.
Zu aufwendig, zu speziell wäre diese Anleitung geworden. DACHTE ich.
Nachdem ich aber in den letzten Wochen mehr als eine Anfrage für die Bauanleitung bekommen habe (nicht nur von Fans des betreffenden Vereins übrigens, womit mein Argument, es sei zu speziell, entkräftet wurde) und auch Anfragen nach eben diesem Post gekommen sind, werde ich ihn nun doch schreiben.
Es geht um eines der größten Projekte, das ich in den letzten Jahren gemacht habe, es geht nämlich um den:
- Pappkarton (am besten große Platten von großen Verpackungen wie Stühlen, Schränken etc.)
- Stypropor (ebenfalls aus ehemaligen Verpackungen)
- Tonkarton in Grün, Weiß, Gelb, Rot, Schwarz
- Laternenpapier in Weiß
- Krepp-Papier in Schwarz und Gelb
- Strohhalme
- Zahnstocher
- weißes Papier
- Filzstifte
- Edding in Schwarz
- doppelseitiges Klebeband
Bauanleitung für das Stadion:
Ausgangspunkt des Kalenders ist das Spielfeld.
Der gesamte Kalender ist so gebaut, dass man ihn auseinander nehmen kann. Die Tribünen und das Feld sind also quasi nur ineinander geschoben. Aus Platzgründen….
Mein Freund hatte nicht den Stauraum, um das komplette Stadion in einem Stück bis zur nächsten Adventszeit zu lagern. Somit besteht es im Grunde also aus 5 Teilen (Vier Tribünen und einem Spielfeld.)
Für das Spielfeld wird zunächst ein großer Bogen grüner Tonkarton auf eine Pappplatte geklebt (mein Spielfeld hatte die Maße von ca. 50x70cm)
Die Linien sind ebenfalls aus Fotokarton und wurden nachträglich mit Edding schwarz umrandet.
(Ursprünglich war dies übrigens die eigentliche Kalenderidee. Ein Fußballfeld, auf das ich 24 Trikots im Dortmunder-Stil stellen wollte. Aus „Langeweile“ habe ich dann aber angefangen das ganze Stadion drum herum zu bauen. Völlig verrückt, ich weiß….)
Ausgehend vom Feld entstanden dann also die Tribünen.
Dabei entsprechen die Maße der Tribünen jeweils den Seiten des Feldes plus Zugabe. Für die Haupttribünen also in der Länge 70cm (plus Zugabe von ca 8cm) und für die Süd- und Nordtribüne jeweils 50cm (plus 8cm)
Die Tribünen bestehen aus 3 Elementen.
1. Element:
Innenseite (da wo in einem richtigen Stadion die Besucher sitzen.)
Hierzu werden Pappkartons zunächst die richtige Größe geschnitten (Maße wie gesagt 70+8cm bzw. 50+8cm. Die Höhe der Tribünen betrug in etwa 20-25 cm.)
Um die Tribünen nachher ineinander verschachteln zu können, so dass sie am Ende eben doch wie ein Stadion aussehen, habe ich Kartonteile benutzt, die gefalzt waren. Oben auf dem Bild könnt ihr es rechts und links ganz gut erkennen. Es waren jeweils Teile vom Deckel oder Boden einer Verpackung.
Wozu das genau gut ist, erkläre ich später.
„Mein“ Westfalenstadion sollte auf der legendären Südtribüne, also der Fankurve eine sogenannte Choreographie bekommen, die von Fahnen/Doppelhaltern etc. gesäumt wird.
Hierzu habe ich mich ein bisschen durch das Internet geklickt und mir ein paar Anregungen geholt. In meiner dunklen Erinnerung gab es diese „Choreo“, die ich letztlich auf meine „Süd“ geklebt/gemalt habe, tatsächlich einmal so im Stadion. (Hälfte könnte das jetzt bestätigen oder korrigieren, aber der ist ja leider in einem Land „weiiiit weiiiit weg“. 😉 )
Am Ende sah die Südtribüne jedenfalls so aus:
Die kleinen Doppelhalter und Fahnen sind jeweils aus einfachem bemalten Druckerpapier und Zahnstochern gebastelt (teilweise ist die Minigröße wirklich mit Präzisionsarbeit beim Malen verbunden gewesen, aber ich finde es hat sich gelohnt.).
Die beiden Haupttribünen sind relativ simpel gehalten. Hier ist mir übrigens ein toller Fehler unterlaufen, den niemand, der ganzen BVB-Fans im Freundeskreis meiner Hälfte bemerkt hat. In meinem Stadion tragen die Tribünen nämlich den Schriftzug „Borussia“ und „Dortmund“. Tatsächlich steht aber auf beiden Haupttribünen nur „Borussia“.
Solltet ihr also an Perfektion interessiert sein, nehmt euch mein Stadion in dem Fall nicht als Beispiel 😉
Die Unterränge der Haupttribünen sind in einfachen schwarz-gelben Balken gehalten und deuten so quasi die Stuhlreihen an.
Die Nordtribüne beherbergt ja zum Großteil immer die Gästefans. Damit ein bisschen Spaß ins Spiel kommt, ist natürlich „Derby“ gegen den FC Schalke 04 und somit mussten zumindest ein paar gegnerische Doppelhalter und Fahnen in den Gästeblock.
2.Element der Tribünen:
Nachdem nun alle Tribünen eine Innenseite haben, müssen sie natürlich zum Stehen gebracht werden.
Hierzu habe ich eine kleine Pappplatte (Länge entsprechend der jeweiligen Tribüne, Breite jeweils ca. 20-25cm) mit einem Styroporkeil beklebt. Auf diesem Keil wurde anschließend die Innenseite leicht schräg befestigt.
Somit stand die Tribüne und konnte durch den Überstand vorne ganz leicht unter das Spielfeld geschoben werden. (Roter Pfeil)
Die „leere“ Seite neben der Choreo und dem eigentlichen (grauen) Tribünenteil, ist die oben erwähnte Falz, mit deren Hilfe das Stadion ebenfalls ineinander geschoben werden konnte, damit es zu einem großen ganzen wird.
Jede der Tribünen hat genau einen dieser leeren Seitenteile. Die Südtribüne auf der vom Spielfeld aus gesehen linken Seite, die anschließende Hauptribüne einen zur Nortribüne, die Nordtribüne hin zur anderen Haupttribüne und diese Haupttribüne hin zu Süd.
Alles klar? (wenn nicht, dann fragt bitte.)
3.Element der Tribünen:
Die Außenseite (Außenwand des Stadions), die ebenfalls auf den Styroporkeil geklebt wird. (allerdings nicht angeschrägt, sondern gerade).
Die Außenseite besteht ebenfalls aus Pappkarton (Länge der Tribüne, plus Seitenzugabe, so dass alle Außenwände am Ende abschließen), den ich mit schwarzem Tonpapier beklebt habe und das schwarze Tonpapier seinerseits mit weißer Laternenfolie, um so die Glasoptik des richtigen Stadions anzudeuten.
Als kleinen Gag habe ich neben dem Schriftzug „Westfalenstadion“ (eigentlich heißt es ja anders, aber da ist meine Hälfte etwas empfindlich…) noch eine Werbung des Sponsors Evonik als eine Art „Werbeplakat“ an die Außenwand geklebt.
Zu guter Letzt fehlte noch das Dach.
Hierzu nehmt ihr einfach grauen Fotokarton, schneidet ihn auf die passende Größe (Länge der Außenseite, Breite ca. 6-8cm plus Klebekante für den Rand von ca. 3-4cm) und klebt die Dachstreifen seitlich bzw. von oben auf die einzelnen Tribünen.
Nun hat das Westfalenstadion die Eigenart dieser gelben Dachträger. Die gesamte Konstruktion war mir zu kompliziert, um sie nach zu bauen, daher habe ich nur die charakteristischen Träger der Ecken gewählt.
Hierzu wurden gelbe Strohhalme so zerschnitten, verklebt und ineinander gesteckt, dass sie dem Original zumindest ähneln und anschließend mit gelbem Krepp-Papier umwickelt, so dass von Klebestreifen und Löchern zum Zusammenstecken nichts mehr zu sehen war.
Mittels Klebestreifen bzw. Sekundenkleber wurden sie dann auf dem Dach befestigt.
Euer Stadion ist damit fertig.
Nun fehlen nur noch die Fußballer……
Wie eingangs erwähnt, sollten die 24 Geschenke des Kalenders 24 Spieler des BVB darstellen.
Also habe ich keine Geschenksäckchen oder Tüten verwendet, sondern zunächst einmal 24 Trikots mit Vor- und Rückseite gebastelt.
Überlegt euch vorher genau, welches Geschenk an welchem Tag ausgepackt werden soll und passt die Trikotgröße der Geschenkgröße an.
Ausgehend von einer solchen Vorlage habe ich zwei verschiedene Trikotgrößen gebastelt.
Das Trikotdesign entsprach dabei jeweils dem Design der entsprechenden Saison
(letztes Jahr war es dank der vielen Punkte übrigens eine Qual. Dieses Jahr ist das Design ja relativ leicht nach zu basteln…doch dieses Jahr ist meine Hälfte nicht da. Bringt miiiir also gar nichts.)
Sollte eine Nummer von 1-24 nicht vergeben sein, wurde zumindest bei mir improvisiert. So hatte Trainer Jürgen Klopp in den letzten Jahren immer die 3 (dieses Jahr ist die allerdings vergeben, wenn ich mich nicht irre.) Spieler mit einer Nummer jenseits der 24 bekamen kurzerhand einfach eine nicht vergebene Nummer zwischen 1-24 usw.
Anders als auf dem obigen Bild haben am Ende aber alle Trikots noch einen Überstand am unteren Ende bekommen. Dieser Überstand (Rechteck von ca. 2cm Breite und einer Länge entsprechend dem unteren Trikotrand) wurde dann jeweils im rechten Winkel umgeknickt und die Überstände der Vor-und Rückseiten zusammen geklebt, so dass das Trikot stehen konnte und das jeweilige Geschenk in den Zwischenraum gesetzt wurde.
Jedes Geschenk wurde in gelbes Papier (Krepp-Papier) eingepackt und dann eben zwischen die Trikots geklebt. Roman Weidenfeller und Jürgen Klopp bekamen natürlich passende Verpackungen in Schwarz bzw. Weiß. Es sollte ja alles seine Richtigkeit haben.
Am Ende wurden dann alle Stadionteile zusammen geschoben und die Spieler entsprechend ihrer Positionen (Tor, Abwehr, Mittelfeld, Sturm) auf dem Feld positioniert.
Meine Hälfte hat sich damals sehr über das Stadion gefreut und ich muss gestehen, dass ich etwas traurig bin, dass es dieses Jahr nicht zum Einsatz kommen wird.
Hoffentlich dann nächstes Jahr wieder….
Ich hoffe, dass meine Anleitung allen, die mich darum gebeten haben, nun eine Hilfe war.
Sollte etwas unklar geblieben sein oder ihr während des Bastelns Fragen haben, scheut euch nicht, sie mir per Kommentar oder Mail zu stellen.
Der Bau des Stadions ist nun wie gesagt auch schon zwei Jahre her, so dass es durchaus sein kann, dass ich eventuelle Klippen oder andere Problempunkte schlicht vergessen habe.
Zusammen bekommen wir das Problem allerdings bestimmt gelöst.
Solltet ihr den Kalender so oder so ähnlich nachbasteln, freue ich mich übrigens sehr, wenn ihr mir Fotos schickt oder sie auf meiner Facebookseite postet.
Ich bin gespannt, was ihr aus der Anleitung macht!!!
Bei allen anderen, die sich nun soooo gaaaaaar nicht für den Kalender interessiert haben, möchte ich mich nur ein kleines bisschen entschuldigen, denn am Ende ist es zwar wirklich ein sehr spezieller Post geworden, aber eben auch ein mehrfach gestellter Leserwunsch, den ich natürlich gerne erfülle.
Der nächste Post wird im Zweifel weniger speziell, versprochen 😉
Schwarz-gelbe Grüße