[All about the books] Guillaume Musso – Vierundzwanzig Stunden

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Vor gut einem Jahr lag ein Rezensionsexemplar in meiner Post, das unscheinbar daher kam. Das Cover war schön, der Titel mir aber genauso unbekannt wie der Autor selbst. Von Guillaume Musso hatte ich bis dato rein gar nichts gehört. Dass es sich um Frankreichs berühmtesten Autor unserer Zeit handelte, ahnte ich ebenso wenig wie, dass „Vielleicht morgen“ mein absolutes Jahreshighlight 2016 werden sollte.

Heute soll es aber nicht um Vergangenes gehen, sondern um sein neustes Werk, denn mit „Vierundzwanzig Stunden“ meldet sich Musso zurück.
Ob mich dieses Buch genauso begeistern konnte, wie „Vielleicht morgen“ möchte ich euch heute erzählen…

 

Guillaume Musso – Vierundzwanzig Stunden:
Autor: Guillaume Musso
Verlag: Piper Verlag
Seiten: 371
ISBN: 978-3-866-124011

Worum geht es?Arthur ist jung, erfolgreicher Arzt und lebt das Leben eines Womanizers. Lisa träumt von einer Karriere als Schauspielerin und finanziert sich ihre Ausbildung in einer schäbigen Bar in Manhattan. Zwei Gegensätze, die das Schicksal zusammen geführt hat und die Zeit schneller trennt, als ihnen lieb ist.

Als Arthur von seinem Vater einen alten Leuchtturm vererbt bekommt und versucht dessen dunkles Geheimnis zu lüften, nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Tage werden zu Jahren, Jahre zu Tagen und beide Kämpfen gemeinsam gegen ihren größten Feind: Die Zeit.

Rezension:
Natürlich war ich vorbelastet, daraus muss ich kein Geheimnis machen. Aber davon kann sich wahrscheinlich auch kein Leser freisprechen. Hat uns ein Autor einmal überzeugt, gehen wir direkt positiver an folgende Werke heran. So erging es mir auch mit „Vierundzwanzig Stunden“. Mein erstes Buch von Guillaume Musso hatte mich dermaßen begeistert, dass ich es kaum erwarten konnte, sein neustes Werk zu schlingen. 
Und Verschlingen ist im Grunde das erste passende Stichwort, denn „Vierundzwanzig Stunden“ ist ein Buch, durch das wir Leser nahezu fliegen können. Leicht und flüßig geschrieben, laß ich 80 Seiten am Stück weg, ohne mir dessen bewusst zu sein. Ein absoluter Pluspunkt für ein Buch, wenn ihr mich fragt.Es fällt schwer eine Rezension dieses Buches zu schreiben, ohne zu spoilern, deshalb möchte ich alle, die sich den Lesegenuß nicht trüben lassen wollen, direkt auf das Fazit weiter unten verweisen, bevor ich auf Details eingehe. Schließlich möchte ich niemandem den Spaß verderben.

Musso konstruiert die Geschichte zwischen Arthur und Lisa ohne, dass sie konstruiert wirkt. Wer schon Bücher von ihm gelesen hat, der weiß dass Musso ene Vorliebe für Elemente hat, die sich weder logisch noch physikalisch erklären lassen. Zeitreisen, Kommunikation zwischen den Zeiten, alles kein Neuland in der Musso’schen Bücherwelt und so ergeht es Arthur und Lisa nicht anders. Nachdem Arthur von seinem Vater Frank den Leuchtturm der 24 Winde vererbt bekommen hat, gerät er in einen Strudel der Zeit. Binnen 24 Tagen durchlebt er 24 Jahre seines Lebens. 24 Jahre, in denen Lisa auf ihn warten will, warten soll, warten muss. 24 Jahre in denen Lisas Leben weitergeht, auch ohne Arthur.
Grundsätzlich bin ich ja wirklich kein Fan von Fantasyelementen und Co, dennoch schafft es Musso es immer wieder, mich mit geschickten Schachzügen und Wendungen in seinen Bann zu ziehen und zu begeistern, denn seine Geschichten haben etwas Übersinnliches, ohne „merkwürdig“ zu erscheinen. Obwohl Arthurs Zeitsprünge im Grunde stets das gleiche Muster hatten, fieberte ich doch jedes Mal mit ihm mit. Wo würde er aufwachen? Wie würde er aufwachen? Was drohte ihm als nächstes?
Trotz all der Geheimnisse und allem Unerwarteten, schafft Musso es erneut auf das Gefühl und die Liebe nicht zu kurz kommen zu lassen. So arbeitet er die Geschichte zwischen Lisa und Arthur mit Fingerspitzengefühl heraus, lässt sie zart heranwachsen, erstarken und zerbrechen, so dass wir Leser jederzeit mit den Beiden lieben und leiden durften.

Eigentlich möchte ich in einem Sturm der Begeisterung diese Rezension schreiben, eine absolute Leseempfehlung aussprechen und jedem dieses Buch ans Herz legen, gäbe es da nicht dieses „Aber“.
So spannend und kurzweilig der gesamte Roman geschrieben ist, so merkwürdig gestaltet sich sein Ende.
24 Zeitreisen erlebt der Leser mit Arthur, immer wissend, dass nach der Letzten alles zerbrechen wird und nichts mehr so ist wie es war. Des Rätsels Lösung hingegen verwirrt ein wenig. Nicht, dass die Auflösung der Geschichte unlogisch wäre, aber dennoch blieb bei mir der fade Beigeschmack zurück, dass Guillaume Musso irgendwie schnell „den Deckel draufkriegen“ wollte. 
„Vierundzwanzig Stunden“ endet für meinen Geschmack zwar „typisch Musso“, aber leider viel zu abrupt und knapp. Ein Sprung auf den letzten Seiten, der zu schnell und zu kurz gefasst passiert, dass man als Leser kaum folgen kann.

Schade, wenn ihr mich fragt, denn „Vierundzwanzig Stunden ist insgesamt ein großartiges Buch gewesen.

Fazit: 
Typisch Musso!
Wenn ich dies sage, meine ich es im positivsten aller Sinne. Kurzweilig, spannend, gefühlvoll, übersinnlich, all diese Schlagworte passen zu „Vierundzwanzig Stunden“ ohne Einschränkungen.
Dennoch kommt das Buch in meinen Augen nicht ganz an „Vielleicht morgen“ heran und das abrupte Ende führt dazu, dass mein Lesegenuss einen kleinen Dämpfer erhalten hat.
Mein letzter Musso wird es definitiv nicht gewesen sein, dazu begeistern mich seine Bücher insgesamt dann doch zu sehr.

Insgesamt gebe ich deshalb 4 von 5 Sternen.

 

 

 

Vielen Dank an den Piper-Verlag für dieses Rezensionsexemplar                         

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