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Okay, ich gebe zu, diese Rezension ist ein wenig ihrer Zeit voraus, aber was will man machen?
Es geht heute mal wieder nach Maierhofen und es weihnachtet sehr.
Erinnert ihr euch? Maierhofen, das kleine Genießerdorf, das mein „Dorfrocker-Herz“ im vergangenen Sommer hat höher schlagen lassen und in das ich mich von der ersten Seite an verliebt hatte.
Ob der Nachfolger „Das Weihnachtsdorf“ in die großen Fußstapfen von „Die Kräuter der Provinz“ treten kann, möchte ich euch heute erzählen.
Titel: Das Weihnachtsdorf
Worum geht es?
Wird es aber den Maierhofenern gelingen, das Wahre und Gute in den Winter hinüberzuretten?
Bürgermeisterin Therese freut sich auf die Feiertage in trauter ZWeisamkeit, doch jemand will ihre Pläne durchkreuzen und während es ihrer Freundin Christine vor ihrem ersten Fest alleine graut, werden Rosi und Edy auf eine harte Probe gestellt.
Junges Liebesglück und zerschlagene Hoffnungen brauen sich zusammen wie Winterstürme.
Wie viele kleine Wunder braucht es für das große Glück?
Ihr glaub gar nicht, wie sehr ich mich gefreut habe, als ich die Mitteilung bekam, dass es einen Nachfolger zu „Kräuter der Provinz“ geben wird. In meiner Rezension zum ersten Roman aus Maierhofen konntet ihr meine Liebe zu dem kleinen Dorf ja deutlich herauslesen. Ich war nicht nur gespannt, nein ich habe richtig auf die Erscheinung hingefiebert.
Doch die Ernüchterung kam prompt per Post. Hatte der erste Teil der Geschichte noch stolze 500 Seiten, wartete Teil 2 gerade mal mit knapp 200 Seiten auf. Rechnet man die Rezepte und Tipps im Anhang nicht mit, sind es sogar gerade mal 170. Dennoch wollte ich nicht zu vorschnell urteilen, denn nur weile eine Geschichte kurz ist, muss sie ja nicht direkt schlecht sein.
Die wunderbare Aufmachung des Covers und das nachdenkliche, aber dennoch sehr tolle Vorwort der Autorin ließen Hoffnung aufkeimen und meine Vorfreude stieg doch wieder.
Wie auch schon im ersten Teil ist und bleibt Maierhofen ein verschlafenes, aber unheimlich sympathisches und zauberhaftes kleines Dort. Liebevoll beschreibt Durst-Benning die traumhafte Winterlandschaft und die Bemühungen der Bewohner ihr kleines Genießerdorf für das Fest der Liebe herauszuputzen.
An Charme und Zauber fehlt es im „Weihnachtsdorf“ auf keinen Fall.
Dennoch vermisste ich auf jeder der 170 Seiten etwas. Wo waren die Geschichten geblieben? Wo die „Spannung“?
Kämpften Therese, Greta, Rosi und Christine im ersten Teil jede für sich und alle gemeinsam noch mit größeren und kleineren Problemen, kommt „das Weihnachtsdorf“ arg seicht daher.
Kleinere Problemchen werden schnell im Vorübergehen gelöst. Der einzige „größere“ Konflikt zwischen Rosi und Edy löst sich sehr voraussehbar und letztlich dann doch nur in ein oder zwei Nebensätzen.
So zauberhaft Durst-Benning ihre Geschichte auch dieses Mal beginnt und so wunderbar wir Leser wieder einmal in eine Welt entführt werden, in der alles mehr oder weniger doch noch in Ordnung ist, so viel lässt „das Weihnachtsdorf“ doch vermissen.
Mir fällt es wirklich schwer negative Dinge über das Buch zu schreiben, da ich Maierhofen einfach so lieb gewonnen habe. Dennoch hätte Durst-Benning einfach so so so viel mehr aus dem zweiten Teil machen können. Leider lässt sich für mich der Eindruck nicht vom Tisch wischen, dass unbedingt vor der anbrechenden Weihnachtszeit noch ein Titel mit eben jenem Thema erscheinen sollte und der Inhalt dabei ein wenig auf der Strecke geblieben ist.
Fazit:
Wie auch schon im ersten Teil passt der Klappentext nicht wirklich zum Inhalt des Buches. Während dieser Umstand bei „Die Kräuter der Provinz“ zwar verwirrend war, aber der Klasse keinen Abbruch tat, hätte ein bisschen mehr Übereinstimmung dem zweiten Teil der Reihe sicher gut getan.
Insgesam tist „Das Weihnachtsdorf“ immer noch sehr charmant und liebevoll geschrieben, lässt aber leider einiges vermissen.
Da ich Maierhofen aber dennoch lieb gewonnen habe und darauf hoffe, dass der dritte Teil, der 2017 erscheint wieder an die Stärke des Auftaktbandes anknüpfen kann, gebe ich dem Buch 3 von 5 Sternen.
*Vielen Dank an den Blanvalet-Verlag für dieses Rezensionsexemplar