[All about the books] Jeffrey Archer – Möge die Stunde kommen

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Wie schon in der letzten Rezension, die ich mit euch im Rahmen von „All about the books“ geteilt habe (Klick hier), soll es heute erneut um einen vorletzten Teil einer Buchreihe gehen. Denn ich möchte mit euch nach Bristol reisen und die Familien Clifton und Barrington besuchen, um zu schauen wie es mit Harry, Giles und Co weitergehen wird.

Jeffrey Archer – Möge die Stunde kommen:

Titel: Möge die Stunde kommen
Autor: Jeffrey Archer
Verlag: Heyne Verlag
Seiten: 589
ISBN: 978-3-453-42167-7

Warum geht es?
Für die Familien der Cliftons und Barringtons, deren Wege seit Jahren miteinander verflochten sind, kommen schwere Stunden. Giles steht am Scheideweg und setzt seine politische Karriere aufs Spiel, als er die undurchsichtige Karin, seine ebenso große wie gefährliche Liebe, aus Ost-Berlin in den Westen schmuggelt. Dabei ahnt er nicht, dass Karin für die Stasi gearbeitet hat und ihn nur als Mittel zum Zweck nutzte, ehe sie sich ebenfalls heillos in ihn verliebte….

Emma Clifton hingehen steht ebenfalls vor einer schweren Entscheidung, die für ihren Mann Harry alles verändern könnte. Während Harry in die USA reist, um Werbung für das Buch des inhaftierten Anatoli Barbakow zu machen, schlägt das Schicksal erbarmungslos zu….

Rezension:
Nachdem der letzte Teil der Reihe (Die Wege der Macht) für meinen Geschmack ein wenig langatmig und seicht war, sollte „Möge die Stunde kommen“ nun ein Wegweiser sein. Ich habe sehr gehofft, dass Jeffrey Archer an die gewohnte Stärke der Reihe rund um Harry Clifton und seine Familie anknüpfen könnte. Denn gerade Harry kam zuletzt für mein Empfinden in der Saga, die ihm gewidmet sein soll, deutlich zu kurz.

Wie auch schon bei den vorherigen Teilen der Reihe, musste der Leser ein wenig warten, bis die Fortsetzung auf den Markt kam, so dass das eine oder andere Detail der Schicksale der Familien Clifton und Barrington hier und da ein wenig verblasst sein könnten. Doch wie eh und je holt Jeffrey Archer seine Leser ab und hilft ihnen an den entscheidenden Stellen auf die Sprünge, um den Faden wieder aufnehmen zu können. Mittlerweile schreibt die Geschichte das Jahr 1970 und der Leser findet sich in mitten des kalten Krieges und der diplomatischen Konflikte zwischen Ost und West wieder. Giles Barrington der als erneut aufstrebender Politiker Ost-Berlin bereist und dort die geheimnisvolle Karin kennen lernt, setzt für diese Frau nicht nur seine politische Karriere aufs Spiel.

Nach allen Intrigen und Planspielen, Schicksalsschlägen und Katastrophen rund um die Firma der Barringtons rückt mit dem sechsten Band der Reihe endlich die Familie wieder in den Fokus und Jeffrey Archer besinnt sich auf das, was die Familien-Saga in meinen Augen stark gemacht hat. Zwar konzentriert sich „Möge die Stunde kommen“ im Löwenanteil erneut sehr auf Giles und die Barringtons, dennoch hat es mich sehr erfreut, dass Harry endlich wieder ins Geschehen eingegriffen hat und seine Bemühungen rund um den russischen Autor Babakow einen sehr ausführlichen Platz erhalten haben. Mit der Figur der Karin, die Giles nicht nur den Kopf verdreht, sondern vor allem seine Karriere und sein bisheriges Leben aufs Spiel setzt, war es nicht leicht warm zu werden und auch heute noch bin ich gespannt, welches Puzzlestück im großen Ganzen dieser Handlungsstrang am Ende haben wird. Denn dass Archer zum Abschluss der Reihe noch einmal zu einem fulminanten Finale ausholen wird, ist hoffentlich viel mehr als eine stille Hoffnung meinerseits.

Auch fasziniert es erneut wie realistisch Jeffrey Archer seine fiktive Geschichte in das tatsächliche Weltgeschehen eingefügt hat, so dass mit keiner Sekunde Zweifel aufkamen, dass Giles und Harry zu jener Zeit genau auf diese Art und Weise gehandelt und genau diese Schicksalsschläge erlitten haben mochten. Obwohl auch dieser Teil der Reihe erneut verschiedenste Handlungsstränge an verschiedenen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten nebeneinander laufen lässt, schafft es Jeffrey Archer zu jeder Zeit, dem Leser einen roten Faden an die Hand zu geben und ihn nicht zu verwirren. Vielmehr bin ich wie auch schon in den Bänden zuvor (Teil 5 ausgenommen, da dieser wie gesagt sehr langatmig war) nur so durch die über 600 Seiten geflogen. Ein untrügliches Zeichen, dass der Autor erneut einen großartigen Job gemacht hat.

Fazit:
Nach einem etwas schwachen Vorgängerband knüpft „Möge die Stunde kommen“ endlich wieder an die alte Stärke der Clifton-Saga an und lässt Freunde von historischen Romanen ebenso auf ihre Kosten kommen wie Fans von Familien-Sagen und diejenigen unter uns, die es politisch-kriminell mögen.

Mich persönlich hat dieser Band endlich wieder so sehr begeistert, dass ich mit einem lachenden Auge dem Abschluss der Reihe entgegenfiebere und Hoffnungen auf ein grandioses Finale habe. Gleichzeitig habe ich aber auch ein weinendes Auge, da es nunmehr an der Zeit sein wird, auf den letzten etwas mehr als 600 Seiten Abschied von Harry, Giles und Emma zu nehmen.

Doch bevor es soweit ist, möchte ich für „Möge die Stunde kommen“ zunächst eine Leseempfehlung aussprechen und ganze 5 von 5 Sternen verteilen.

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