Ich grüße euch!
Nachdem ich euch *hier* meine Shirts gezeigt habe, die unter dem ersten Eindruck von Nevios neuem Album Berlino entstanden sind, kam hier und da der Wunsch, dass ich doch ein Tutorial schreiben oder zumindest ein paar Fragen beantworten soll.
Auf meine Bitte hin, mir doch konkrete Fragen zu stellen, kam leider keine einzige, aber das hatten wir ja bereits ausreichend diskutiert.
Nun möchte ich hier für euch aber ein paar Facts sammeln, die euch vielleicht weiterhelfen.
Da es meine ersten selbstgemalten Shirts waren, habe ich bisher nur begrenzte Vergleichmöglichkeiten.
Alle Shirts, die ich euch in dem damaligen Post gezeigt und auch bei weiteren Motiven in der letzten Zeit verwendet habe, sind von H&M aus dem aktuellen Angebot. Die Stoffe variieren dabei allerdings von Stretch zu Baumwolle und zurück. Besondere Unterschiede im Farbverhalten habe ich bisher nicht feststellen können.
Gleiches gilt für Herren Shirts aus der L.O.O.G -Reihe, die ich anderweitig schon mal verarbeitet habe.
Aber auch einfache Baulwollshirts von C&A kann man durchaus verwenden.
An eurer Stelle würde ich für erste Versuche günstige Shirts (bei H&M seid ihr ja schon für 5€ dabei) verwenden, damit das Ärgernis nicht so groß ist, wenn es dann doch schief geht)
2. Wie erstelle ich meine Motive/ Vorlagen?
Im Bastelgeschäft eures Vertrauens, aber auch in Baumärkten bekommt ihr vorgefertigte Schablonen mit teils ganz hübschen Motiven, die ihr ganz einfach auf euer T-Shirt kleben könnt.
Da solche Vorlagen für mich sinnlos waren, da ich ja ganz individuelle Motive im Zusammenhang mit den Songtiteln haben wollte und weil mit 6-9€ pro Vorlage irgendwie zu teuer waren, habe ich improvisiert.
Im Schreibwarengeschäft gibt es selbstklebende Klarsichtfolie für um die 2,50€, zusammen mit einer Motivvorlage, die ich am Computer erstellt habe, konnte ich meine Schablonen ganz einfach selbst herstellen.
Hierzu druckt ihr einfach euer Motiv aus, legt es unter eure Folie (natürlich zieht ihr die Folie vorher nicht von ihrem Schutzpapier ab….macht ja sonst wenig Sinn 😉 )
Achtet darauf, dass ihr die Folie auf die richtige Seite legt. Sie sollte so liegen, wie sie später auch auf dem Shirt liegen wird, also Schutzpapier nach unten.
Übertragt nun mit einem Edding oder (bei feineren Motiven) mit einem Kugelschreiber/Fineliner das Motiv auf die Folie und schneidet anschließend die Konturen, die später farbig sein sollen mit einer kleinen Schere aus.
Anschließend könnt ihr die Vorlage genau wie die aus dem Baumarkt auf euer Shirt kleben und loslegen.
3. Warum brauche ich eine Schablone?
Ihr braucht nicht unbedingt eine Schablone, ich würde es aber aus Erfahrung nur empfehlen.
Durch die Schablone stellt ihr sicher, dass die Kanten eures Motivs/eurer Schrift usw. auf jeden Fall glatt und präzise verlaufen und die Farbe dort bleibt wo ihr sie haben wollt.
Wenn ihr so fit seid, dass ihr euch zutraut die Motive alle aus der Hand zu malen, dann habe ich wirklich Respekt vor euch. Ich habe das mal versucht, als ich Hälfte Boxershorts bemalt habe, das Ergebnis spricht für sich:
Man muss allerdings dazu sagen, dass die Shorts absichtlich im lockeren Street(???)-Style gestaltet werden sollte. Es sollte also durchaus erkennbar sein, dass sie gemalt wurde. Trotzdem waren mir die Ränder am Ende zu franselig und die Fahne etc. zu unpräzise.
4. Was mache ich bei mehrfarbigen Motiven?
Das kommt ganz darauf an, wie die zwei (oder mehr) Farben aufeinander treffen bzw. ob ihr eine Schablone benutzt oder mehrere Teile.
Bei dieser Kombination habe ich nur eine Schablone benutzt (für die Buchstaben) Nachdem die blaue Farbe getrocknet war, konnte ich die Buchstaben abziehen und mit Silber ausmalen.
Natürlich hätte ich das Negativ der Buchstabenschablone auch komplett über das getrocknete Blau kleben können (also mit 2 Schablonen arbeiten können) aber soooo zittrig bin ich dann doch noch nicht.
Bei diesem Shirt trafen hingegen zwei Schablonen aufeinander. Zum einen die blaue Skyline und zu anderen der Schriftzug „Ci vediamo“.
Das Problem war die Überlappung des Fernsehturms mit der Schrift, da die Spitze des Turms das „i“ der Schrift ersetzen sollte.
Hier musste mit mehreren Teilschablonen gearbeitet werden.
Das hört sich schlimmer an als es ist. Im Zweifel macht ihr von euerer Druckvorlage mehrere Schablonen, die ihr jeweils entsprechend der gewünschten Farbe unterschiedlich ausschneidet.
5.) Welche Farbe benutzt man am besten?
Eine große Auswahl bezüglich der Farben bzw. der herstellenden Firmen gibt es (zumindest in meiner Gegend) nicht. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen den Farbbeschaffenheiten.
Insgesamt kostet die Farbe je nach Beschaffenheit zwischen 3,50€ und 5€.
Zu unterscheiden ist zwischen Farben für dunkle und helle Stoffe und Metallic-Farben.
Die Eigenschaften der ersten Beiden dürften klar sein, Metallic-Farben hingegen eignen sich für beide Stoffarten, sind dementsprechend aber auch die teuersten.
Allerdings habe ich festgestellt, dass Farben für dunkle Stoffe auch auf hellen wunderbar anzuwenden sind. Wenn man Glück halt, gilt dies auch umgekehrt für Hell-Stoff-Farben auf dunklem Grund, aber darauf würde ich mich nicht immer verlassen.
Wenn ihr nicht ganz dringend jetzt sofort ein Shirt malen müsst, dann empfiehlt es sich, die Augen offen zu lassen. OBI hatte beispielsweise Ende Juli eine Rabattaktion bzgl. der Farben, bei der man teilweise bis zu 50% sparen konnte.
Ansonsten kann ich immer nur die Monatsangebote und Sale-Aktionen der Bastelgeschäfte empfehlen.
6.) Brauche ich spezielle Pinsel?
Ob man sie braucht und ob es spezielle Pinsel gibt, weiß ich nicht. Ich brauchte keine, sondern habe ganz simple dicke und feine Borsten und Haarpinsel aus meinem Pinselfundus genommen. Wer nicht auf einen so reichen Vorrat zurückgreifen kann, der macht aber auch mit einfachen Pinsel aus dem Wassermalkasten nichts falsch.
7.) Kann ich die Farbe pur verwenden oder muss ich sie verdünnen?
Zunächst kommt das wieder auf das Motiv und die gewünschte Intensität an.
Unverdünnte Farbe ist meist dickflüssiger (besonders die Metallic-Farben), deckt so zwar schneller, lässt sich aber meiner Meinung nach auch schwerer auftragen und bildet uunter Umständen nach dem trocknen komische Ränder an der Schablonenkante.
Mit etwas Wasserverdünnung macht man meiner Meinung nach keinen großen Fehler.
Einfach 1 Teil Wasser zu 2-3 Teilen Farbe auf einen Pappteller o.ä. geben.
Notwendigkeit ist auch hier wieder Ansichtssache. Allerdings würde ich es besonders bei verdünnten Farben und hellen Stoffen empfehlen.
Besonders großen Aufwand habe ich nicht betrieben, sondern lediglich ein Stück Pappe aus einem Versandkarton auf die passende Größe geschnitten und in das Shirt gesteckt, so dass Vorder- und Rückseite voneinander getrennt wurden.
9.) Wie fixiere ich die Farbe?
Nachdem die Farbe gut getrocknet ist (am besten über Nacht) fixiert ihr sie entsprechend der Anleitung auf dem Töpfchen mit dem Bügeleisen. Laut Anleitung geht es wohl auch im Backofen, das habe ich allerdings noch nicht ausprobiert, sollte jemand damit Erfahrung haben, wäre es nett, wenn er sie mit uns teilt.
10.) Muss ich sonst noch etwas beim Malen beachten?
Ein letzter Tipp von mir wäre das Fixieren des Shirts auf dem Fußboden oder Tisch. Vor Beginn habe ich das Shirt jeweils auf einen Müllsack gelegt und beide mittels Klebekrepp befestigt. Achtet bei dem Shirt darauf, dass ihr es etwas spannt, so dass keine Falten entstehen und ihr bequem malen könnt.
Ich hoffe, diese Top 10 konnten euch weiterhelfen.
Sollten wie gesagt noch weitere Fragen bestehen, wäre es super, wenn ihr sie als Kommentar unter diesem Post stellen würdet, damit ich sie einbauen und für alle beantworten kann.
Viele Grüße und einen guten Wochenstart