[Travel] London 2015 – Magisch, sportlich, lecker

Es gibt diese Dinge, zu denen wir uns magisch hingezogen fühlen. Es gibt diese Städte, die wir besuchen und uns Hals über Kopf verlieben. Es gibt London.
Vor 3 Jahren habe ich mein Herz an diese Metropole verloren ohne es wirklich zu wollen. Eigentlich stressen mich große Städte sehr, schließlich bin ich ein stolzes Dorfkind. In Berlin halte ich es selten länger als 3-4 Tage aus ohne mich in mein Kaff zurück zu sehnen. In London ist das anders.
Schon damals hätte ich sofort mit Sack und Pack dort bleiben können, egal wie lange, egal weshalb.
Umso größer war natürlich die Vorfreude, als es dieses Jahr erneut in „meine Stadt“ ging. 
Doch dieses Mal standen nicht die klassischen Sightseeing-Dinge auf dem Plan, sondern Dinge, über die ich hier auf diesem Blog noch kein Wort verloren habe. 
Erfahrungen, positiv wie negativ und vielleicht ein paar Tipps sollen deshalb das Thema des heutigen Posts sein und vielleicht so den Reisebericht von damals sinnvoll ergänzen.

London 2015 – Ein Update
 
 
Anreise:
Günstig nach London zu kommen, ist ja grundsätzlich erst einmal kein Problem. RyanAir und Co machen es möglich und wenn man sich ein bisschen geschickter anstellt, als mein Herzmann und ich, dann steht man auch nicht vor dem Problem vom Airport Stansted zu günstig wie möglich in die City zu kommen.Die schnellste Lösung ist freilich der „Stansted Express“, der vom Flughafen direkt zu „london Victoria“ durchfährt. Für knapp 40€ (sofern man vor Ort und nicht vorab bucht) ist man in einer guten Dreiviertelstunde in der Stadt. Wer es günstiger möchte, der greift auf die Bus-Linien zurück.

Wir haben uns letztlich gegen den scheinbar so günstigen EasyBus entschieden und waren beim Anblick der etwas fragwürdigen 9-Sitzer-Busse auch sehr froh drum. Für knapp 10 Pfund ging es letztlich mit einem vernünftigen Reisebus hinein in die Stadt. 2 Stunden Fahrtzeit in der morgendlichen Rush-Hour sind vielleicht nicht jedermanns Sache, aber wenn man sparen will, nimmt man das in Kauf.Eine vernünftige Alternative zum Zug sind die Busse auf jeden Fall, auch wenn das groß angepriesene W-Lan eher eine Werbeente als funktionierender Luxus ist.

Hotel:

Zum diesem Thema möchte ich eigentlich gar keine großen Worte verlieren, denn bereits in meinem letzten Reisebericht habe ich dazu Tipps gegeben. Auch in diesem Jahr sollte das Domizil wieder im Vorort „Croydon“ liegen. Etwas wagemutig buchten wir das EasyHotel und wurden ein wenig „überrascht“. Zu sehr ins Detail möchte ich gar nicht gehen, aber letztlich sind wir nach nur einer von 4 Nächten wieder ausgezogen und haben uns im bereits bekannten „HolidayInn Express“ einquartiert. Übernachten in London ist eben so eine Sache und im Zweifel ein teurer Spaß…

Es wird magisch: 

Einer der Hauptgründe der Londonreise war zweifelsfrei die Geschichte um den kleinen Zauberer mit der Narbe auf der Stirn. Dass ich ein absoluter Potterhead bin und die Bücher liebe wie keine anderen, ist auch meinem Herzmann nicht verborgen geblieben, weshalb er mir einen Besuch in den Studios zu Weihnachten geschenkt hat.Einmal durch die Winkelgasse laufen, einmal in der großen Halle stehen. Butterbier probieren und bei Hagrid an die Tür klopfen… 
  
Vor einiger Zeit gab es zwar bei uns in Köln eine Ausstellung rund um Harry, Hermine und Co, doch ich muss zugeben, dass sie mich nicht so sehr gereizt hat. Nachdem ich vermehrt gehört habe, dass es für Erwachsene gemessen am Preis relativ wenig lohnenswertes zu sehen gab, sparte ich mir den Besuch. Natürlich muss man keinen Hehl daraus machen, dass auch die Studiotour in London kein Schnäppchen war, doch sie hat sich gelohnt.Zu Beginn hatten wir uns entschieden ein komplettes Reisepaket zu buchen, das den Bustransfer zu den weit außerhalb gelegenen Studios beinhaltete. Obwohl die Idee zuerst nur aus der Not geboren war, bin ich rückblickend wirklich froh, dass wir uns so entschieden haben.Ausgehend von London Victoria Coach Station fuhr der Bus eine knappe Stunde an die Stadtgrenze. Zuerst erschienen die geplanten 4 Stunden Aufenthalt recht wenig, doch letztlich lässt sich in der Zeit die ganze Ausstellung völlig in Ruhe und ohne Hast besuchen. Das beruhigende Gefühl zu wissen, dass man zielgenau dorthin und von dort wieder weg kommt, war zumindest mir sehr viel wert.Sicher gibt es auch Bus- und Zugverbindungen zu den Studios, doch letztlich würde ich jedem wärmstens empfehlen, eine dieser Komplettreisen zu buchen. Es erspart einem sehr viel Stress…..sofern man den Abfahrtspunkt findet, aber das ist eine etwas andere Geschichte.

Die Tour an sich begann mit einer kleine Kinovorführung. Harry, Hermine und Ron erinnerten sich darin zunächst an die vielen Jahre, die sie in diesen Studios verbracht hatten. Ein paar Anekdoten und viele Backstageaufnahmen machten Lust auf mehr. Kaum war das letzte Bild über die Leinwand gegangen erstrahlte vor unseren verdutzten Augen auch schon das wahrhaftige Eingangstor zu Hogwarts. 
Auch wenn der Herzmann und ich schon die 30 gut im Blick haben, fühlten wir uns trotzdem kurz erschlagen von diesem Anblick.Hogwarts, leibhaftig und direkt vor uns, da wird man schonmal zu kleinen Schulanfänger, der aus dem Staunen nicht mehr hinaus kommt. 

 
Letztlich zog sich dieses Staunen und ungläubige Umherschauen durch die ganze Tour. Ehe man sich versieht steht man am Gleis 9 3/4 und wartet auf den Hogwartsexpress und sitzt in Abteilen neben Hedwig und Krummbein. 

Wer schon einmal in Kingscross war, der kennt vielleicht das touristengerecht installierte Gleis 9 3/4, vor dem sich lange Schlangen bilden, weil jeder natürlich ein Foto machen möchte. 

Als ich 2012 einmal dort war, war von Touristen kaum etwas zu sehen. Damals hatte ich den eingemauerten Kofferwagen für mich alleine und konnte ganz in Ruhe mein Bild schießen.Doch auch damals konnte das Gleis mit dem Originalbahnhof nicht mithalten.


Mit Fug und Recht möchte ich sagen, dass die Studio Tour in London für jeden Liebhaber der Potter-Bücher ein absolutes Highlight sein wird. Ein Muss sogar eigentlich, denn die Eindrücke, die man dort bekommt und die Nähe zu der Geschichte, die man plötzlich spürt, kann einem niemand mehr nehmen.Ein ganz tolles Erlebnis, das ich so schnell nicht wieder vergessen werde….

New balls please und sparen in London: 

Sport an sich ist ja auch so ein Thema. Nicht nur für mich, sondern ganz besonders auch für meinen Herzmann. Gemeinsam teilen wir uns die Liebe, die Leidenschaft und manchmal auch den Hass auf die Sportart auf der roten Asche.
Als Tennisspieler und Liebhaber dieses Sports, lag es natürlich nahe, dem heiligen Rasen von Wimbledon einen Besuch abzustatten.Als ich dachte, ich hätte vor den Toren von Hogwarts gestaunt, hatte ich die Atmosphäre im All England Lawn Tennis Club unterschätzt.

Es hatte in der Tat etwas Heiliges und ich glaube, hätte man mich auf den Rasen des Centercourts gelassen, hätte ich angefangen zu weinen vor Glück.Dass das freilich dem durchschnittlichen Londonbesucher anders gehen wird, verstehe ich voll und ganz. Wer aber den weißen Sport genauso liebt und lebt wie ich, der wird mich verstehen. 

  
Das was für euch an der Sache aber wirklich interessant sein könnte, ist etwas anderes.
Vor unserer Reise nach London haben wir uns ein wenig informiert und auch mit Freunden und Bekannten über die Stadt gesprochen. So kamen wir auf den sog. „London-Pass“. Nach Vorabzahlung von knapp 100€ konnten wir zahlreiche Sehenswürdigkeiten der Stadt, Museen, Arenen usw. umsonst besuchen und hatte gleichzeitig bevorzugten Eintritt, der uns die Wartschlangen umgehen ließ.Hundert Euro sind natürlich eine Stange Geld, doch nachdem ich einmal meine Vorhaben zusammen gerechnet hatte, wurde mir recht schnell klar, dass wir das Geld bereits mit 3 Stationen wieder raushaben würden. 

Genutzt haben wir den Pass wirklich ausgiebig und ich kann ihn euch nur wärmstens ans Herz legen, sofern ihr euch 3 oder mehr Tage in London aufhaltet und neben den klassisches Touristen-Attraktionen noch andere Dinge besuchen wollt.  

Kulinarische Highlights und optische Flops: 
Nachdem wir die Angebote des Londonpass mehr als ausgiebigst genutzt hatten, sollten natürlich auch die Klassiker wie Big Ben und die Tower Bridge nicht zu kurz kommen.Bevor wir zu Madame Tussauds wollten, schlenderten wir also am Buckingham Palace vorbei, durch den St. James Park (wo diesmal nicht ein einziges Eichhörnchen zu sehen war…) zu Big Ben und dem London Eye, um wenigstens ein wenig das allgemeine Touri-Programm abzudecken.Trotz zahlreicher Besuche in der Hauptstadt habe ich es bisher nie geschafft, Madame Tussauds zu besuchen und deshalb war meine Vorfreude natürlich enorm. 

Doch was soll ich sagen? Ich war enttäuscht! 
Die 30 Pfund hätte ich auch sinnvoller oder sinnloser bei Boots oder Superdrug ausgeben können. Für mich lieblos gestaltet, standen die Puppen zu Hauf in einem Raum. Vielleicht habe ich zu viel erwartet, doch begeistern konnte mich das Ganze nicht.Einzig für die neue Star Wars – Ausstellung hatte man sich viel Mühe gegeben und tolle Kulissen geschaffen. Retten konnte das meinen allgemeinen Eindruck aber nicht mehr.Ich würde einen Besuch dort nicht empfehlen, auch wenn es natürlich eine rein subjektive Sicht ist. Das Geld hätte man sinnvoller investieren können.

Letztlich gerettet hat meinen Abend aber der nackte Koch… 
Jamie Oliver betreibt zahlreiche Restaurants in ganz London und natürlich wollten wir uns es nicht nehmen lassen, einem dieser Tempel mal einen Besuch abzustatten.Was soll ich sagen?Mit Blick auf die Tower Bridge habe ich die gefühlt besten (und teuersten) Nudeln meines Lebens gegessen. Ein Stopp, der sich im Vergleich zu den Wachsfiguren eindeutig gelohnt hat.
  
Fazit der ganzen Reise ist natürlich einmal mehr, dass selbst 5 Tage London viel zu kurz sind, um in dieser phantastischen Stadt auch nur ansatzweise alles zu erleben, was man gerne erleben möchte. 

Fazit ist ebenso, dass London immer für eine Überraschung gut ist. Kaum hatten wir uns versehen gerieten wir völlig ahnungslos in die London Pride- Parade auf der komplett gesperrten Oxford Street. Für uns Rheinländer ein wenig wie Karneval im Sommer und auf jeden Fall ein großartiges Erlebnis. Wenn auch ungeplant…. 

Ich hoffe, dass ich bis zu meinem nächsten Trip in diese, „meine“ Stadt nicht erneut drei Jahre warten muss.  

Sollte jemand mich mitnehmen wollen, ich bin sofort dabei, denn London, das ist eines dieser Dinge, in die wie uns verlieben und von dem wir nicht mehr lassen können.
 

 
 
 

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