Meine Lieben,
vor einigen Wochen hatte ich das große Glück, mir noch eine klitzekleine Auszeit von einigen wenigen Tagen gönnen zu können und so packte ich schnell meine sieben Sachen und düste kurz ab nach Spanien.
Wer mich schon ein bisschen auf meinem Blogger-Weg begleitet, der weiß, wie sehr ich mein Herz an dieses Land verloren habe. Dieses Mal hatte ich besonderes Glück, denn in meiner kleinen Stadt war gerade die Zeit der „Feria de mayo“ gekommen.
„Feria“ ist ursprünglich so etwas wie eine Messe, wir Deutschen würden es aber wohl eher als Volksfest, Rummel oder ähnliches bezeichnen.
Während meiner Zeit in Andalusien habe ich leider die Mutter aller Ferias in Sevilla verpasst und es doch sehr bereut, denn Feria bedeutet nicht nur Spaß haben, ausgehen, und tanzen, sondern eben auch spanische Tradition.
Wie das mit Traditionen so ist, werden sie gerne von anderen übernommen und somit ist die „Feria de mayo“ im Endeffekt auch nichts anderes gewesen, als die kleinstädtische Kopie der Sevillianer Feria.
Da ich besonders den traditionellen Aspekt liebe und mir das Herz aufgegangen ist, als ich an den beiden wichtigsten Tagen (Mittwoch – Feriaeröffnung und Sonntag- Tag des Umzuges) in der Menschenmasse stand und mich vom bunten Treiben habe mitziehen lassen, möchte ich wenigstens ein paar Eindrücke mit euch teilen.
Nachdem der Bürgermeister und zaaaaaaaahlreiche andere wichtige Menschen etwas gesagt haben und alle erdenklichen Hymnen (Nationalhymne, Landeshymne, Stadthymne etc.) gespielt wurden, wird die Feria für eröffnet erklärt, was so viel bedeutet, dass unter lauten „aaahs“ und „ooohs“ nach und nach tausende kleine Lampen, die über den ganzen Festplatz verteilt sind, angeschaltet werden und die Feria eben in voller Pracht erstrahlen kann.
Anschließend erfreuen sich alle an einem gigantischen Feuerwerk und der offizielle Teil ist beendet.
Ihr fragt zurecht, warum mich auch dieser erste Tag so fasziniert hat.
Nun, es sind die Dinge, die sich in den vielen kleinen Festzelten abspielen und die ganze Atmosphäre rund um die Feria.
Es ist die Tradition, die wie ein Geist durch die Stadt weht.
Frauen, ob als oder jung tragen Flamencokleider und selbst die Kleinsten stöckeln schon stolz und erhaben in ihren Minikleidchen und wedelnden Fächern über den Platz.
Paare tanzen Flamenco in den Zelten und ich stand jedes Mal wie ein kleines Kind staunend davor.
Ich liebe Flamenco und würde ihn verdammt gerne tanzen können.
Wenn man über den Platz wandelt, bekommt man ganz schnell das Gefühl des trotzigen Spaniens, das sich auch mit steigenden Arbeitslosenzahlen, Jugendarmut und auch trotz Wirtschaftskrise und Euro einfach nicht unterkriegen lassen will.
Feria ist Tradition und auf Traditionen sind die Spanier eben sehr stolz.
In Malaga bin ich ihnen verfallen und auch heute habe ich einfach nichts dazu gelernt.
Churros!
Super lecker, aber auch super fettig. Nach 3-4 Teigstangen ist bei mir eigentlich Schluss.
Wie gesagt… eigentlich.
So fabelhaft wie in Andalusien „con chocolate“, die am Ende eh keiner mehr austrinken kann, habe ich sie nie wieder gegessen, aber man nimmt ja manchmal auch was man bekommen kann und so musste auch dieses Mal natürlich wieder eine kleine Tüte her.
Solltet ihr irgendwann einmal die Gelegenheit haben, eine Feria zu besuchen, nutzt sie!
Spanien ist eben doch so viel mehr als „Malle“ und „Calaratata“ ^^
Aber vergesst eure Blumen im Haar nicht, sonst fallt ihr direkt (wie ich) unangenehm auf und es dauert nicht lange, bis ihr auf euer „Defizit“ angesprochen werdet….
Falls ihr schon mal auf einer Feria ward, erzählt mir davon.
Wo? Wie wars?
Noch mal hin oder einmal und nie wieder?
Ansonsten wünsche ich euch ein wundervolles Restwochenende und hoffe, mein kleiner Ausflug mit euch hat euch auch gefallen.
Liebe Grüße