[Travel] Thailand – Von Ehrgeiz und „buntem Tesa“

Meine Lieben,

es gibt diese Momente, in denen man erkennt, dass man sich eben doch wirklich glücklich schätzen kann. Einer dieser Momente ereilte mich zuletzt in Bangkok.
Der Trip von Kambodscha nach Thailand folgte einer ganz speziellen Mission.
Auf einem sehr großen Kreativblog, den ich bis zu dieser Reise auch sehr toll fand, hatte ich einige Tipps rund um Kreativshopping in der Metropole gelesen und war schier begeistert.
Washitapes in Hülle und Fülle und zu Spottpreisen, ganz tolle weitere Tapes, die wir in Deutschland gar nicht kennen, Craftshops über und über….und alles sooo billig, dass man sich Massen mit nach Hause genommen hatte…

Klingt toll oder?
Tja, das dachte sich besagte Bloggerin scheinbar auch, denn mehr heiße Luft waren all diese Tipps nicht.
Nicht ein Shop entsprach der Beschreibung, von den scheinbar spottbilligen Preisen zumindest in diesen besagten Läden ganz zu schweigen.

Ich will mich jetzt gar nicht länger vor euch darüber ärgern, jeder soll selbst wissen, wie ehrlich oder unehrlich er seine Posts verfasst. Ich finde es nur ziemlich doof, Dinge als „Tipps“ zu verkaufen, die schlicht an den Haaren herbei gezogen sind.

Warum ich mich trotzdem glücklich geschätzt habe, lag bei meiner lieben Hälfte.
Voller Vorfreude stürmte ich in die Shops, wühlte mich durch die Märkte und war so bitter enttäuscht, dass ich entweder keine Tapes und DIY-Sachen gefunden habe oder eben Preise wie in Deutschland zahlen sollte, dass ich irgendwann aufgeben wollte und keine Lust mehr auf Bänder, Papiere, Schleifchen und den ganzen Kram hatte.
Doch Hälfte wusste, dass mir das tief in meinem Herzen eben doch ein großes Bedürfnis war, mit ein paar Rollen Tape nach Hause zu fahren und so stellte er halb Bangkok auf den Kopf, bis wir tatsächlich einen Laden gefunden haben, der schöne und vor allem so wundervoll günstige Maskingtapes führte, dass ich nur zuschlagen konnte.

Mal ehrlich, welcher Mann geht freiwillig in jedes Kaufhaus einer solchen Millionenstadt und durchforstet fast jeden Wochenmarkt nur wegen ein paar blöden Klebebändern?

Eben! Und deshalb schätze ich mich glücklich <3

Bis zum Ziel haben wir vieles gesehen und ich will es gar nicht als „Shoppingtipps“ titulieren, sondern euch lieber ein paar einfache Eindrücke zeigen:

So verrückt es klingt, aber die Shopping-Malls in Bangkok finden sich tatsächlich als Empfehlungen in Reiseführern wieder.
Dass man direkt drei oder vier dieser Kolosse auf einem Fleck findet, ist ebenfalls keine Seltenheit.
Für Hälfte und mich war soviel Überfluss und Konsum fast ein kleiner Kulturschock (für ihn natürlich noch mehr als für mich), denn auch in Phnom Penh gibt es nur eine kleine City-Mall, die nicht im Ansatz mit diesen Giganten vergleichbar ist.
Von westlichen Geschäften ganz zu schweigen…..

Besonders witzig fand ich die Idee von „Terminal 21“, einem Kaufhaus nach dem Konzept eines Flughafens. Jede Etage liegt thematisch in einer anderen Stadt, Übersichtstafeln zeigen die nächsten Events an und am Beginn und Ende jeder Rolltreppe, hängen Arrival- und Departureschilder der jeweiligen Stadt.
Natürlich sind die Aufmachungen der Städte eher so, wie der Asiate es sich vorstellt und mehr übertrieben als realistisch, trotzdem fand ich die Gestaltung ganz nett.

Jedes der großen Kaufhäuser hat mindestens eine große Foodhall, in der es neben zahlreichen Restaurants auch viele tolle kleine Stände mit „Take Home Food“ gibt.
Nach den Entbehrungen westlicher Genüsse, die Kambodscha nun mal einfach von mir verlangt hat, konnte ich nicht widerstehen….

Aber wenn ihr ehrlich seid, sehen die Cupcakes doch auch einfach nur traumhaft aus oder?

Ich habe mich jedenfalls mal wieder anfixen lassen und prompt ein Cupcake-Buch bestellt, das ich in den kommenden Monaten einmal durchtesten möchte.

Ja, so bin ich…. ich lasse mich schnell von solchen Sachen begeistern und möchte sie unbedingt ausprobieren.

Nicht anders als in deutschen Kaufhäusern und Gallerien sind natürlich die Beautyabteilungen wahre Himmel auf Erden für Junkies 😉
Ich habe mir einen kleinen Streifzug nicht verkneifen können bzw. wurde von Hälfte mit den Worten „Kauf nicht so viel“ abgesetzt.
Viel gekauft habe ich wirklich nicht, auch wenn ich es toll fand, einige Marken, die wir in Deutschland nicht bekommen können, mal „live“ zu sehen.

Westliche Genüsse waren mir in Kambodscha wie gesagt zum Großteil verwehrt und über das, was die Khmer „Kaffee“ nennen, möchte ich gar nicht sprechen.
Ich habe jedenfalls in der ganzen Zeit exakt eine Tasse getrunken und danach die Finger von dem Zeug gelassen.
Ich glaube so sehr wie in Bangkok habe ich meinen Caramel Macchiato noch nie genossen.

Meine eigentliche Mission drehte sich ja um „buntes Tesa“, wie eine liebe Freundin zu sagen pflegt.
Also um unser altbekanntes und von mir so geliebtes Masking Tape.
Nach einem wertvollen Tipp einer ganz hilfsbereiten Thai, die ich in einem der vielen Shops einfach angesprochen hatte, fanden wir viele tolle Bastelsachen auf den Märkten in Chatuchak und China Town.

Aber eben kein Tape….

Trotzdem ist es wahnsinnig, wie groß das Angebot doch ist und vor allem, wie bezahlbar……

Die einzigen Tapes die ich zunächst gefunde habe, waren ganz normale „MT – Masking Tapes“, die wir aus Deutschland kennen und die mit gut 100 Thai Baht in etwa genauso viel kosten, wie bei Idee oder vergleichbaren deutschen Geschäften.
Ich war wie gesagt äußerst enttäuscht und habe mir, nur um nicht mit leeren Händen nach Hause zu fahren, 3-4 Rollen Tape gekauft.

Da konnte ich ja noch nicht ahnen, dass sich Hälftes Ehrgeiz auszahlen würde.

La Boom, eine thailändische Firma stellt nämlich ebenfalls Tapes her und diese waren tatsächlich das, was ich als „günstig“ bezeichnen würde, ohne sich von den MT Tapes zu unterscheiden.

Sehr sehr gerne würde ich euch jetzt zeigen, welche tollen Tapes und andere feine Sachen ich aus Bangkok mitgebracht habe, doch leider Gottes hat es Air France nicht geschafft, meinen Koffer in das Flugzeug zu packen und so sitze ich hier nun ohne Hab und Gut….und ohne Tapes.

Meine Ausbeute reiche ich selbstverständlich nach.
Genauso wie de Auslosung des Mitbringsels, denn ich möchte nichts verlosen, was ich aktuell nicht „besitze“.
Drückt mir die Daumen, dass der Koffer bald endlich hier eintrudelt….

Liebe Grüße