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Manchmal sind die unverhofften Begegnungen ja die Besten. Ob das bei Anke Greifeneders neustem Streich so unbedingt hinkommt, vermag ich nicht schon vorab zu bewerten, aber zumindest war „Das bisschen Sünde“ ein Titel, den ich nicht unbedingt auf dem Zettel hatte.
Auch Anke Greifeneder, deren Werke teils sogar verfilmt wurden, war mir bis dato gänzlich unbekannt.
Vielmehr stolperte ich per Leseprobe über ihn und freute mich natürlich sehr, als er wenig später in meinem Briefkasten landete.
Man soll Neuerungen ja immer mal wieder eine Chance geben….
Rezension:
Bevor ich zu etwaigem „Ja-Aber“ ausholen könnte, möchte ich erst einmal festhalten, dass der Roman „Das bisschen Sünde“ nach dem fürchterlichen Lesefrust rund um Kristan Higgins (Rezension findet ihr *hier*) eine wahre Wohltat war. Beinahe hatte ich an meinem Lesetempo gezweifelt, während ich mich durch Higgins‘ letztes Werk regelrecht quälte.
Der neuste Titel von Anke Greifeneder lässt sich hingegen wunderbar flüssig lesen und verdient vorab die Bezeichnung „Lesegenuss“.
Bevor ich ein neues Buch beginne, überlege ich mich zunächst kurz, was ich von dem jeweiligen Titel eigentlich erwarte und so handhabte ich es natürlich auch bei „Das bisschen Sünde“. Der Klappentext versprach einen kurzweiligen Frauenroman mit einer selbstbewussten Protagonistin, die ihrem Jugend- und eigentlich immer noch Schwarm gehörig einheizt. Happy End offen, aber absehbar….
Tatsächlich erinnert mich der Roman sehr stark an Handlungsstränge in der von mir doch sehr gemochten Serie „Doctor’s Diary“.
Sowohl Annie als auh ihr männlicher Gegenpart Max ähneln Gretchen Haase und Dr. Meier doch stark und auch die Geschichte, obgleich sie weder in Berlin, noch in einem Krankenhaus spielt, ist zumindest sehr nah am Plot der Serie.
Eine Tatsache, die die Lesevergnügen wahrlich keinen Abbruch tut, denn wie erwähnt mochte ich Doctor’s Diary immer sehr.
Schade finde ich allerdings, dass die Versprechen, die der Klappentext macht, letztlich nicht gehalten werden.
Auf die „längst fällige Lektion“, die Annie Max erteilen will, wartete ich bis zur letzten Seite vergeblich. Auch die Neben schauplätze, abseits der Lovestory rund um Max und Annie sind für meinen Geschmack zu wenig ausgearbeitet und hätten deutlich mehr Potenzial gehabt. Wieso beendet Annie manche Dinge plötzlich? Wo kommt der eine oder andere Zeitsprung her? Was ist mit ihrer Mutter? Was die angeblich so persönliche Neuigkeit ihrer Freundin Johanna?
Nach kurzweiligem Lesevergnügen, das mich durchaus unterhalten hat, bleiben am Ende des Buches dennoch einige Fragen offen, die letztlich vielleicht die entscheidende Würze gegeben hätten, um den Roman von „nett“ zu „großartig“ zu machen.
Auch im Hinblick auf die Ordensschwestern fehlten mit letztlich Details und Hintergründe. Auch in ihren Personen schlummerten deutlich mehr Handlungsstränge, als Anke Greifeneder letztlich ausgearbeitet hat.
Dennoch möchte ich das Buch keinesfalls schlecht reden, denn unter dem Strich hat es mir sehr gut gefallen und ein kurzweiliges und unterhaltsames Lesewochenende beschert.
Fazit:
„Das bisschen Sünde“ ist ein perfekter Frauenroman für den Urlaub, die Bahn oder ein entspanntes Wochenende auf dem Balkon. Die Offenbarung in Sachen „Frauenliteratur“ ist das Buch zwar leider nicht und mir fehlten insgesamt einige kleine ausgearbeitete Details, aber dennoch hat mich das Buch von Anke Greifeneder perfekt unterhalten.
Wer also auf der Suche nach einem leichten und unterhaltsamen Titel für zwischendurch ist, der macht mit „Das bisschen Sünde“ definitiv nichts falsch.
Insgesamt gibt es daher von mir 4 von 5 Sternen.
*Vielen Dank an den Blanvalet-Verlag für dieses Rezensionsexemplar