[All about the books] Kristan Higgins – Fast perfekt ist gut genug

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Das große Ziel meines „Lesejahres“ 2016 sollte es werden, meinen „SuB(Stapel ungelesener Bücher) mindestens zu halbieren. Am 1. Januar startete ich mit 46 Exemplaren, die darauf warteten, mir ihre Geschichte zu erzählen.
Heute, fast ein halbes Jahr später zählt mein SuB stolze 55 Bücher, obwohl ich schon wieder 11 Romane in diesem Jahr „abgearbeitet“ habe.
Jammern auf hohem Niveau, ich weiß…aber als Bücherwurm hat man es einfach nicht leicht.
Das neuste Exemplar, das erst in meinem Briefkasten und dann als steter Begleiter in Taschen und auf Nachtschränken lag, ist von Kristan Higgins, die uns aus den Anfängen von „all about the books noch gut bekannt sein dürfte.

Der heutige Beitrag soll sich ihrem neusten Roman widmen…

 

Kristan Higgins – Fast perfekt ist gut genug
Autor: Kristan Higgins
Seiten: 419
ISBN: 978-3-956-492877

    

Worum geht es?
Jenny kehrt Manhattan den Rücken, um in ihrer Heimatstadt einen Neuanfang zu wagen. Während ihr Ex-Mann Owen, alias „Doctor Perfect“ sein makelloses Familienglück mit der ebenso perfekten Ana-Sofia genießt, will Jenny sich endlich ihren Traum vom eigenen Brautmodengeschäft erfüllen.
Wer braucht schon Familie und das perfekte Leben?
Rachel, Jennys Schwester hat scheinbar eben jenes. Eine Bilderbuchfamilie mit drei süßen Kindern, einen fürsorglichen Ehemann, Harmonie, Glück und Bio-Haferkekse. Doch was passiert, wenn die Oberfläche bröckelt? Färbt das perfekte Familienleben ab? Vielleicht sogar auf Jenny? Oder besteht das wahre Leben nicht vielleicht daraus, dass nicht immer alles glatt läuft?

Rezension:
Das erste Buch, das ich ernsthaft im Rahmen von „all about the booksrezensiert habe, war eines von eben jener Kristan Higgins. Ich mochte den Stil der mir bis dato unbekannten Autorin und fand Gefallen an ihren Büchern.
„Fast perfekt ist gut genug“ war somit mein vierter Titel aus ihrer Feder und ich hatte gewisse Erwartungen und in jedem Fall große Vorfreude, als das Buch in meinem Briefkasten lag.
Die Geschichte der Schwestern Jenny und Rachel erzählt sich aus wechselnder Perspektive, ein Stilmittel was mir in letzter Zeit häufiger begegnet ist und auf das Autoren dieser Welt aktuell scheinbar eine Stücke halten. Für mich ist dieser Wechsel eindeutig schwierig und funktioniert nicht ohne weiteres. Leider stehen die Perspektiven von Jenny und Rachel selten im Zusammenhang, vielmehr unterbricht die Eine regelmäßig den Fortgang der anderen, ohne darauf einzugehen, was Jenny oder Rachel in ihrer Episode zuvor erlebt oder geschildert haben.
Genau so funktioniert ein Protagonistenwechsel für mich einfach nicht.

Nachdem ich vergangenen Frühling eine regelrechte Leseflaute war und Kristian Higgins mich mit ihrem Titel „Mit Risiken und Nebenwirkungen“ aus diesem Tief befreit hatte, habe ich eigentlich darauf gebaut, dass mir ihr Stil auch weiterhin liegen wird und der Lesefluss ungetrübt voran geht. 
Leider war auch diese Erwartung ein Trugschluss. Während ich den letzten Titel von Kristan Higgins in knapp 3 Tagen beenden konnte, biss ich mir an „Fast perfekt ist gut genug“ regelrecht die Zähne aus. Nach gut der Hälfte des Romans, der gefühlt 800 Seiten hatte, fragte ich mich, was ich bisher erfahren hatte und worum es in der Geschichte denn nun geht.
Eine ausführliche Antwort blieb ich mir leider schuldig, denn besonders viel erfährt der Leser zu anfangs nicht über die Geschichte. Ob dieser lückenhafte Fortschritt nun an dem misslungen Perspektivwechsel liegt oder schlicht daran, dass kaum Handlungsstränge konstruiert werden, vermag ich nicht zu sagen. Insgesamt liest sich das Buch allerdings alles andere als leicht und flüßig.

Die Geschichte an sich überrascht leider auch nicht wirklich. Vorgreifen möchte ich nicht, doch viele „Ereignisse“ sind äußerst absehbar und keine wirkliche Überraschung. Dies wäre an sich nicht unbedingt ein Kriterium, dass das Buch schlecht machen würde, schließlich funktioniert jeder einzelne Roman von Nora Roberts genau nach diesem vorhersehbaren Prinzip und dennoch finden Unmengen an Lesern Gefallen an den Titeln.
„Fast perfekt ist gut genug“ lässt nur leider abseits von dieser Vorhersehbarkeiteiniges vermissen. Die handlungsstränge sind nicht sehr schön ausgearbeitet, die einzelnen Szenen wenig gefühlvoll
Selbst mir viel Wohlwollen und Mühe kann ich wenig Positives über diesen Titel berichten.

Fazit:
„Fast perfekt ist leider noch zu gut“ würde der Titel wohl lauten, müsste ich ihn verändern. So viele Stücke ich auf Kristan Higgins auch halte und so gerne ich Gutes zu ihren Büchern schreiben würde, es gelingt mir bei „Fast perfekt ist gut genug“ einfach nicht.
Ich hoffe sehr, dass der Titel einfach ein Ausrutscher war und ihr neuer Roman, der Ende 2016 erscheint, wieder genauso stark wird, wie ihre anderen Titel.

Für dieses Buch kann ich leider nicht mehr als einen von fünf Sternen geben. So schade ich es auch finde…

 

Vielen Dank an den mtb-Verlag und an bloggdeinbuch.de für dieses Rezensionsexemplar                   
       
  

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