[All about the books] Manuela Inusa – Erdbeerversprechen

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Während bei uns der März sich schon wie April verhält und seine Kapriolen schlägt, gibt es doch nichts Schöneres als zumindest gedanklich zu entfliehen. Wie wäre es also mit einem Frühling in Kalifornien? Seid ihr dabei?

Denn heute möchte ich euch von dem neusten Band der Kalifornischen Träume von Manuela Inusa erzählen und euch mit auf die Reise nach Kalifornien nehmen. Nachdem wir in „Wintervanille“ auf der Vanille-Farm von Cece gestartet sind, haben wir den Sommer mit „Orangenträume“ auf der Orangenfarm von Lucinda verbracht und sind im Herbst auf Sophie und ihre Mandelfarm in „Mandelglück“ getroffen.

Band 4 – „Erdbeerversprechen“ verschlägt uns nun zu duftenden Erdbeerfeldern und erzählt uns die Geschichte von Amanda und ihrer Tochter Jane und genau von dieser Geschichte möchte ich euch heute erzählen.

Manuela Inusa – Erdbeerversprechen

Titel: Erdbeerversprechen
Autor: Manuela Inusa
Verlag: Blanvalet
Seiten: 384
ISBN: 978-3-7341-0976-8

Worum geht es?
Das Glück von Amanda schien perfekt. Zusammen mit Tom, der Liebe ihres Lebens und ihrer kleinen Tochter Jane lebt sie im sonnigen Kalifornien auf einer wunderschönen Erdbeerfarm, bis das Schicksal unerbittlich zuschlägt und Tom aus dem Leben reißt. Auch 18 Monate nach seinem Tod hat Amanda noch immer keinen richtigen Halt gefunden und auch die mittlerweile 15 jährige Jane verkraftet den Verlust ihres Vaters nur schwer. Neben finanziellen Sorgen, die die Existenz und damit den Lebenstraum von Tom gefährden, nagen vor allem die Trauer und das immer schlechter werdende Verhältnis zu Jane sehr an Amanda. Als sie sich schließlich mit großer Überzeugungskraft ihrer Mutter und ihrer besten Freundin Sally dazu überreden lässt, eine Trauertherapie zu beginnen, wendet sich das Blatt endlich und Amanda erinnert sich an ein Versprechen, das sie Tom vor langer Zeit gegeben hat.

Rezension:
Manuela Inusa verriet mir in einem Gespräch über ihr Buch, dass gerade „Erdbeerversprechen“ sie vor eine besondere Herausforderung gestellt hat, da der Rechercheprozess aufgrund der Corona-Pandemie ein gänzlich anderer war, als bei den anderen drei Bänden der Reihe. Auch wenn „Erdbeerversprechen“ 2021 spielt, nimmt diese besondere Herausforderung vor der die Welt in den letzten Monaten stand, nur einen kleinen Teil in der Geschichte von Amanda ein. Dennoch hatte es für mich einen gewissen Charme, dass Manuela diese Besonderheit unserer Zeit nicht unerwähnt gelassen hat. Und auch, wenn die Recherche vor Ort zu „Erdbeerversprechen“ nicht möglich war, ist es ihr wieder einmal gelungen, die Zauber Kaliforniens in Buchstanden und Worte zu verwandeln und den Leser zu entführen.
Mit liebevollen Details und wunderbaren Beschreibungen verschlägt es uns mitten auf die Erdbeerfarm von Amanda und lässt uns die Sonne auf der Haut regelrecht spüren und den Duft der reifen Erdbeeren riechen, so dass man beinahe Lust bekommt in den Supermarkt zu gehen und eine Schale zu kaufen, auch wenn sie zu der jetzigen Zeit nicht ansatzweise so schmecken können, wie Manuela Inusa es uns in ihrem Buch von Amandas Erdbeeren glauben lässt.

Nachdem mich „Orangenträume“ restlos begeistert hat und ich bei „Mandelglück“ ein kleines „Aber“ verspürt habe, hat „Erdbeerversprechen“ ein gewaltiges Ausrufezeichen hinterlassen und war nach langer Zeit mal wieder ein Roman, der mich gepackt hat und den ich nicht zur Seite legen wollte. Wie auch schon in den anderen Bänden der Reihe ist das eigentlich Thema der Geschichte gar keine leichte Kost, wird aber erneut so wunderbar gefühlvoll behandelt, dass man nicht umhinkommt sich emotional voll und ganz auf die Seite der Protagonistinnen zu stellen und mit ihnen zu fühlen und zu leiden. Amanda verlor ihre große Liebe Tom viel zu früh, die junge Jane ihren Vater und beide kämpfen mit dem Verlust ihren eigenen Kampf ohne zu merken, dass sie sich unbemerkt sogar voneinander entfernen. Erst am Amanda den Schritt wagt, eine Trauertherapie zu besuchen, bekommen die Wunden der Vergangenheit eine Chance zu heilen.
Natürlich kommt auch in „Erdbeerversprechen“ das Thema Liebe nicht zu kurz und so trifft Amanda im Rahmen ihrer Therapiegruppe auf Carter, der ebenfalls seine große Liebe verloren hat und nun alleine mit seine beiden Töchtern Sam und Astor ist. Während Amanda sich immer weiter öffnet und einem Leben ohne Tom eine Chance gibt, klammert sich ihre Tochter Jane an die Erinnerungen an ihren Vater und versucht diese zu beschützen. Dass sie dabei vielen Menschen in ihrem Umfeld und insbesondere ihrer Mutter Unrecht tut, bemerkt sie in ihrer tiefen Trauer kaum. Völlig gegensätzlich dazu zeigt die Samantha, die zwar ebenfalls noch um ihre Mutter trauert, aber stets die Fassade waren und für ihren Vater und ihre kleine Schwester stark sein möchte. Auf wunderbar gefühlvolle Art und Weise schafft Manuela Inusa es dabei die unterschiedlichsten Arten der Trauer und den so vielfältigen Umgang mit dem Thema Verlust zu zeichnen. Obwohl der Tod alles andere leichte Kost und das typische Thema eines Liebesromans ist, wirkt die gesamte Geschichte sehr harmonisch und durchdacht. Jede der einzelnen Figuren ist sehr liebevoll geschaffen worden und findet ihren Platz im Großen und Ganzen.
Zwar erscheint mir Amanda manchmal ein klein wenig zu konturlos und hätte an manchen Stellen ein bisschen mehr Charakter und Kanten verdient gehabt, doch macht gerade Carter dieses kleine Manko mit jedem seiner Auftritte in der Geschichte wieder wett und präsentiert sich als der absolute Traummann. Zwar hätte auch die Liebesgeschichte der beiden ein klein wenig mehr Raum und Aufmerksamkeit verdient gehabt, da es alles in allem doch recht schnell und ohne die ganz ganz große Romantik vor sich gegangen ist, aber auch das ist mal wieder Jammern auf sehr hohem Niveau. Gerade im Hinblick auf die eigentliche Thematik der Geschichte und die tiefe Botschaft, dass das Leben in all seiner Dunkelheit und mit all seinen Schicksalsschlägen immer ein Fünkchen Hoffnung für uns bereithält und wir einfach nur bereit sein müssen, dieser Hoffnung auch eine Chance zu geben und Glück wieder zuzulassen.

Fazit:
Schwere Kost in einem leichten Roman? Manuela Inusa kann genau das und begeistert mal wieder mit einer wundervollen Geschichte mit Tiefgang und einer tollen Botschaft. Gleichzeitig entführt sie uns Leser in das wunderbar sonnige Kalifornien und macht Lust auf die wärmere Jahreszeit, Sonnenschein und süße Erdbeeren.
Nachdem ich an Mandelglück ein kleines bisschen etwas auszusetzen hatte, begeistert mich „Erdbeerversprechen“ wieder restlos.
Deshalb freue ich mich umso mehr, dass ich der Fortsetzung der Kalifornischen Träume absolut gerechtfertigte 5 von 5 Sternen und euch eine riesige Leseempfehlung geben kann.

Allen, die gerne regelmäßiger Buchtipps und kurze Rezensionen lesen wollen, sei mein Instagram-Account “All_about_the_books ans Herz gelegt.
Ich freue mich, euch als neue Follower begrüßen zu können!