Amsterdam hat wirklich viel zu bieten und so haben die Hälfte und ich uns mittels Reiseführern gut informiert, bevor wir den Weg in die Stadt angetreten sind.
Wirklich empfehlenswert ist eine Rundfahrt auf den Grachten, also den kleinen Kanälen, die die ganze Stadt durchziehen. Mit 9€ und ohne Studentenermäßigung sind die Fahrten zwar nicht ganz billig, aber man erhält einen wirklich guten ersten Eindruck von der Stadt und bekommt vor allem auch einen ganz anderen Blickwinkel als auf dem Landweg.
Wer eine ruhige Fahrt haben möchte, sollte vormittags und an Wochentagen in die Boote steigen, da man sonst von Familien mit schreienden und meistens desinteressierten Kleinkindern umringt ist.
Für alle Verliebten gibt es noch die Möglichkeit der „Candle-Light-Fahrt“, bei der man zweit bei Kerzenschein in einem kleinen offenen Boot durch die Stadt schippert.
Standardmäßig wird auf den Booten Niederlänisch, Deutsch und Englisch geprochen.
Abfahrtspunkte der Grachten-Touren sind u.a. am Zentralbahnhof und an der Ecke Rokin.
Wem der Sinn ein bisschen nach Geschichte steht, der sollte das „Anne Frank Huis“ an der Prinsengracht besuchen.
In diesem Gebäude wurde das kleine jüdische Mädchen Anne Frank mit ihrer Familie vor den Nationalsozialisten versteckt und schrieb über diese Zeit ihr berühmtes Tagebuch.
Das Haus ist noch original erhalten, sogar die originalen Bilder an den Wänden in Annes Zimmer sind zu besichtigen.
Der Eintritt kostet 8,50€, die Besichtigung dauert (nach individuellem Tempo) ungefährt 45- 60min. Ich persönlich fand es sehr interessant, da anders als in anderen Museen oder geschichtsträchigen Stätten, weniger der Holocaust, die Judenverfolgung und die Verbrechen der Nazizeit im Vordergrund stehen, sondern einzig das Schicksal der Familie Frank näher gebracht wird.
Dennoch möchte ich ein neutrales Fazit ziehen, da ich den Eintritsspreis (ohne jegliche Ermäßigung für Schüler oder Studenten) für zu hoch halte.
Ich finde es wichtig, dass junge Leute solche Ort besuchen und sich informieren. Weshalb die Erhaltung der Bausubstanz derartige Kosten verschlingt, dass der Preis gerechtfertigt ist, mag sich mir nicht erschließen.
Ein Besuch lohnt sich zwar, ist aber auch ein teures Vergnügen.
Wer das Haus in der Prinsengracht besuchen möchte, sollte auf jeden Fall Zeit mitbringen, da selbst in der derzeitigen Nebensaison eine Wartezeit von über 30min eingeplant werden muss.
Für alle Fans von Prominenten Wachspuppen sei noch „Madame Tussauds“ am Dam/ Rathaus ans Herz gelegt. Wir selbst waren nicht drin, aber zumindest Kylie Minougue, die uns aus der Eingangshalle anlächelte sah zum Verwechseln ähnlich aus. Bisher war ich noch nie einem Wachsfigurenkabinett von Madame Tussauds, aber habe nur Gutes darüber gehört.
„Puppen“ anderer Art findet ihr im Rotlichtviertel der Stadt, welches wohl eines der Größten in Europa ist. Frauen sei es geraten dort nur in Begleitung hinzugehen und wer nicht wirklich vorhat Dienste zu beanspruchen, sondern nur zu gucken, sollte dies vor Einbruch der Dunkelheit tun, da sich das Viertel danach (Warnungen nach) zu einem Schauplatz der Kriminaliät entwickelt.
Fotografieren ist dort verboten, weshalb ich euch kein von mir gemachtes Bild zeigen kann.
Wer schon einmal bei Tage auf der Reeperbahn in Hamburg unterwegs war, der wird abgesehen von der größe des Gebietes keine nennenwerten Unterschiede feststellen können.
Ich als Frau fand es allerdings merkwürdig durch enge Gässchen zu spazieren, während kaum 2 Meter rechts und links von mir leichtbekleidete Mädchen in die Fenstern saßen und auf Kunden warteten.
Die Rote Meile kann man sich angucken, wer es nicht tut, verpasst aber auch nichts.
Nach einem langen Tag sind wir in die Brasserie „Meuwese“ an der Ecke „Rokin“ eingekehrt, die sich als absoluter Geheimtipp herausgestellt hat. Mit herrlichem Blick auf eine Gracht kann man dort einen wirklich verdammt guten Apfelkuchen und leckeren Kaffee genießen.
Wer Amsterdam von der gemütlichen und schönen Seite erleben will, sollte dort auf jeden Fall eine Pause machen.
Für den Abend hatte sich die Hälfte eine ganz besondere Sache ausgedacht, einen Besuch im Tuschinski Theater. Einem wunderschönen alten Kino.
Die Kulisse hat mich so sehr beeindruckt, dass ich es jedem nur ans Herz legen kann, dort einen Abend zu verbringen.
Anders als in vielen deutschen Kinopalästen fühlt man sich in diesem alten Kino mehr wie in einer Oper oder einem Theater.
Mit den 2 Rängen sowie unendlich viel Stuck und Verzierungen an den Wänden, schweren Vorhängen und richtig tollen roten Postersitzen, hat dieses Kino einen absolut einmaligen Charme!
Da es in Holland, ähnlich wie in vielen anderen europäischen Ländern keine Synchronisation vorgenommen wird, konnten wir „The Kings Speech“ in Englisch und somit in einer für uns verständlichen Sprache schauen.
Ich bin noch immer so begeistert davon!
Für alle Verliebten gibt es zusätzlich ein „Love – Paket“ mit einem Doppelsitz im Rang, sowie Rotwein und Sekt nach Wunsch direkt an den Platz serviert.
Wenn ich einen absoluten Geheimtipp für eine Reise nach Amsterdam geben soll, dann ist es definitiv das Tuschinski Theater in der Reguliersbreetstraat 26-28.
Noch ein paar allgemeine Eindrücke aus Amsterdam:
Morgen habe ich noch ein paar Tipps und Erfahrungen zum Thema „Shopping in Amsterdam“ für euch und dann war es das auch schon wieder mit meinem Erlebnisbericht aus Holland.