[Anleitung] Kreidefarbe selbstgemacht

Egal ob man Bastelzeitschriften aufschlägt oder in Deko-Magazinen blättert, Kreidefarbe ist in aller Munde. Das angesagte „Chalky Finish“ ziert ganz zurückhaltend Hintergründe, Möbelstücke und Dekoelemente auf Interior-Blogs und läuft uns Jägern und Sammlern auf Pinterest ein ums andere Mal über den Weg.

Trends und neue Techniken machen mich immer neugierig und so wär es natürlich auch mit der matten Farbe, die ein wenig an Schultafeln erinnert und in unserer Zeit mit Bonbonfarben daher kommt. Doch kaum hatte ich das Bastelgeschäft meines Vertrauens betreten, traf mich auch schon der Schlag. So trendy und „cool“ die neue Farbe ist, so teuer ist sie leider auch. Ob ich nun für eine einzige Farbe knapp 8 – 10 € ausgeben wollte ohne zu wissen, ob mir das Finish am Ende wirklich zusagt, wusste ich nicht. Aber warum soll man die Farbe nicht auch selber machen können? 

Eben! Gesagt getan….mein Selbstversuch hat begonnen!

 

Do it yourself – Chalky Paint

Die Farbe sollte matt sein und eben das besagte „Chalky“ Finish haben. Wenn sie Kreidefarbe heißt, dann muss wohl auch Kreide enthalten sein – So meine spontane Annahme. 

Letztlich lassen sich verschiedene Varianten zeigen, wie man einen Look kreieren kann, der der besagten Farbe sehr sehr nahe kommt. Ob die Looks am Ende gefallen, ist wie so oft Geschmacksache, für mich ist es in jedem Fall eine kostengünstige Alternative zu den sehr teuren Farbtöpfchen aus dem Bastelbedarf.

 

Benötigt werden sieben Sachen, die wir alle für kleines Geld besorgen können:

 

 
Für meinen Testlauf mussten ein paar Überbleibsel meiner momentanen Smoothie-Liebe dran glauben, denn auch wenn die Fruchtbomben leer sind, finde ich die kleinen Fläschchen sehr niedlich und als Blumenvase doch auch recht dekorativ. 
Das Holzkistchen und die Kreide habe ich für kleines Geld bei TeDi erstanden und die Acrylfarbe gibt es im Grunde in jedem gut sortierten Bastelgeschäft. 

Gerade für Grundierungen und größere Flächen solltet ihr einen einfachen Küchenschwamm statt Malpinsel verwenden. Schwämme eignen sich genauso gut wie (teurere) Malerrollen aus dem Künstlerbedarf und gehen nicht so ins Geld.   

Bevor es aber ans Pinseln geht, muss die Kreide zerkleinert werden
Ob euer Ergebnis nachher strukturiert oder glatt ist, hängt sehr davon ab, wie fein ihr die Kreide zerkleinert. Für meinen Test habe ich beide Varianten einmal ausprobiert.  

Mit grob verbröselter Kreide erhaltet ihr ein sehr raues Finish. Gut vorstellen kann ich mir diese Form der Kreidefarbe im Rahmen von maritimen Dekorationen und im Gartenbereich. Für den klassischen Chalky-Style finde ich persönlich es hingegen zu strukturiert. Fein gemahlen und zerrieben ergibt die Kreide hingegen ein schön glattes Ergebnis, das dem „original“ Finish sehr nahe kommt. 

 

 

Das Mischverhältnis der Kreide-/Farbkombination sollte in etwa 1/3 zu 2/3 betragen. Zu diesem Ergebnis bin ich zumindest nach einigen Fehlversuchen gekommen. Tastet euch vorsichtig heran und verwendet lieber zunächst etwas weniger Kreidepulver und erhöht die Menge nach und nach, denn mit zu viel Kreide wird eure Farbe zäh und klumpig und lässt sich kaum mehr verstreichen. 

 

 
 
Achtet darauf euren Farbton zunächst passend anzumischen, bevor ihr die Kreide einrührt, denn andernfalls ist es schwierig ein schönes ebenes Farbergebnis zu erhalten und gleichzeitig die Kreide sauber unterzumengen. 
Für witterungsbeständige Farben solltet ihr auf Acryl im Übrigen verzichten und Lackfarbe mit einem seidenmatten Finish verwenden. So löst sich euer Kreide-Look auch bei Wind und Wetter nicht auf.
 
Um dem Kistchen ein kleines Vintage-Flair zu verleihen habe ich die Farbe zum einen nicht ganz sauber und deckend aufgetragen und später noch ein wenig nachgeholfen. Gerade in Sachen Chalky Paint sind Shabby Style und Vintage nicht weit, als sollte sich die Kreidefarbe auch gut bearbeiten lassen. 
Der Selbstversuch überzeugt hierbei tatsächlich. Einmal getrocknet hält sie auf dem jeweiligen Objekt super, lässt sich aber ebenso gut mit Sandpapier bearbeiten und anrauen. 
 
 
 
Fazit:
Der Selbstversuch ist im Ergebnis für mich gelungen. Die Kreidefarbe erreicht je nach Feinheit des Kreidepulvers das Finish, was man von „Chalky Paint“ erwartet. Ob grob oder nicht ist letztlich Geschmacksache. 
Mit einem Preis von knappen 3 Euro schlägt die DIY-Variante ihre Brüder aus dem Bastelladen um Längen und auch in Sachen Herstellung ist sie kein Hexenwerk.
 
Ein großes ABER gibt es für mich allerdings dennoch:
Für kleine Deko-Elemente und farbenfrohe vielfältige Akzente ist die selbstgemachte Kreidefarbe eine klasse Alternative, die schnell gemacht ist und den Geldbeutel nicht mehr als nötig strapaziert. Wer hingegen größere Objekte oder gar Möbel streichen möchte, der tut gut daran ein paar Euro mehr zu investieren und die „originale“ Farbe zu verwenden. 
 
 
 

Das war mein kleiner Selbstversuch mit Kreidefarbe oder „Chalky Paint“. Ich denke für kleine Elemente werde ich diese Variante auf jeden Fall noch einmal verwenden und vielleicht perfektioniere ich sie in den kommenden Versuchen auch noch weiter. 
Es lohnt sich auf jeden Fall, sie als kostengünstige Alternative im Blick zu haben.

Ich hoffe der kleine Test hat euch gefallen und vielleicht versucht ihr euch ja auch mal mit Pinsel und Farbe?
Denn mal ehrlich, das Kreide-Finish in Kombination mit Pastelltönen ist schon hübsch oder was meint ihr?  

 

 

 

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