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Wie wäre es mit einem neuen Buchtipp? Nachdem meine letzte Rezension zur Jeffrey Archers „Möge die Stunde kommen“ doch sehr historisch, politisch und voller Intrigen war, soll es heute ein wenig heimeliger und romantischer zugehen.
Wie wäre es mit einem Spaziergang durch eine Kleingartenkolonie?
Cathy Bramley – Der Brombeergarten
Titel: Der Brombeergarten
Autor: Cathy Bramley
Verlag: Heyne
Seiten: 511
ISBN: 978-3-453-42264-3
Warum geht es?
Tilly Parker ist Ende 20 und gefühlt auch am Ende ihrer Träume und Kräfte. Ernüchtert und ohne wirklichen Plan vom Leben zieht sie nach einer Trennung in die Kleinstadt Kingsfield von der sie nicht weniger erwartet, als einfach ihre Ruhe zu haben. Aus einem Impuls heraus erfüllt sich Tilly nach einigen Wochen der Einsamkeit und Abschottung von allem was Freude bringen könnte, einen lang gehegten Traum von einem eigenen Garten. Auch wenn sie noch nicht recht weiß wie ihr geschieht und ihre grünen Daumen erst noch entdecken muss, nimmt die Gärtner-Gemeinschaft sie herzlich in ihre Reihen auf. Und plötzlich findet sich Tilly in einem Kreis warmherziger Menschen wieder, mit denen sie Gartenfeste veranstaltet und schöne Stunden verbringt, von denen sie glaubte, sie so schnell nicht wieder zu erleben. Alles scheint perfekt, bis plötzlich der attraktive Aidan in Tillys Leben tritt: Er stellt ihre geordnete Welt gehörig auf den Kopf und auch wenn Tilly es nicht zugeben möchte, so muss sie sich eingestehen, dass sie sich sogar in ihn verlieben könnte….
Rezension:
Jemand, der wie ich Bücher ganz oft nach dem Cover auswählt, kommt nicht umhin, sich ein ums andere Mal erneut in die Werke von Cathy Bramley zu verlieben. Denn genau wie „Fliedersommer“ ist auch „Der Brombeergarten“ optisch ein absolutes Schmuckstück, das Lust macht, es in den Händen zu halten und sich in seinen Seiten zu verlieren.
Und erneut hatte ich die Hoffnung auf einen lockeren, leichten und vor allem romantischen Sommerroman, der Spaß macht und mich nur so durch die Seiten fliegen lässt. Leider wurde diese Hoffnung nur zum Teil erfüllt, was mich wirklich ein wenig traurig gemacht hat.
Tilly, die Protagonistin ist zauberhaft und nimmt den Leser von Seite 1 an die Hand und lässt ihn ihre Dramen, glücklichen Momente, Krisen und Wunder miterleben. Cathy Bramley versteht es mit ihrem flüssigen und spritzigen Stil erneut, den Leser auf eine wunderbar leichte Reise durch ihren Roman zu schicken. Überhaupt punktet das Buch definitiv mit seinen (teils außergewöhnlichen) Figuren, die allesamt tolle Charakterköpfe sind und man sich den einen oder anderen durchaus als seinen Nachbarn wünschen könnte.
Trotzdem muss ich mich mit Blick auf die Rezension zu Bramleys Vorgängerwerk ein wenig wiederholen, denn auch dem Brombeergarten hätte ein wenig mehr Tiefe und Drama gut getan. Leider erschöpft sich die Geschichte in zahlreichen kleinen und großen Gartenepisoden, die für sich gesehen unterhaltsam, aber ebenso sehr seicht sind. Wendungen und Geschehnisse hingegen lassen sich schnell erahnen und verlieren dadurch ihren Überraschungseffekt. Zwischen all den Gemüsesorten und Marmeladengläschen mutet Tillys neue Liebe beinahe nebensächlich an. Beinahe scheint es, als habe sich Cathy Bramley mehr in den Details rund um Karotten und Radieschen verloren und die eigentliche Handlung ein Stück weit sich selbst überlassen, was ich als durchaus schade empfinde, denn gerade die (eigentlich nebensächlichen) Details verleihen dem Buch grundsätzlich absoluten Charme.
Fazit:
Mit spitzer Zunge ließe sich formulieren, dass letztlich auf über 500 kaum etwas passiert ist. Allerdings möchte ich gar nicht so hart sein, denn „Der Brombeergarten“ ist letztlich doch das, was man von ihm erwartet und hält ein Stück weit das, was er verspricht. Wer auf der Suche nach einem leichten und lockeren Roman ist, bei dem es sich wunderbar abschalten lässt, der wird an dem Buch von Cathy Bramley definitiv seine Freude haben.
Für diese Geschichte kann ich aber dennoch nur 3 von 5 Sternen geben.
Allen, die gerne regelmäßiger Buchtipps und kurze Rezensionen lesen wollen, sei mein Instagram-Account “All_about_the_books“ ans Herz gelegt.
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