Hallo ihr Lieben,
erst einmal möchte ich euch sagen, dass ich mich wirklich sehr darüber freue, wie gut meine Strick-Kurs-Idee bei euch ankommt. Da ihr offensichtlich wirklich großes Interesse daran habt, mache ich natürlich umso lieber weiter.
Wer Teil 1 verpasst hat, findet ihn –> *hier*
Heute möchte ich einen kleinen Zwischenteil einschieben und eure Fragen beantworten bzw. weitere Grundlagen erklären, die unter anderem auch für den zweiten großen Teil (Socken stricken) relevant werden.
Wer jetzt gut aufpasst, dürfte dann keine Schwierigkeiten mehr haben zu verstehen, wovon ich rede 😉
Maschenabnahme:
Unter einer Maschenabnahme versteht man die Reduzierung der Maschenanzahl.
Gebraucht wird diese Technik unter anderen, wenn es darum geht runde Formen zu stricken, wie zum Beispiel die Fußspitze einer Socke oder die rund zulaufende Spitze einer Mütze.
Maschen kann man in zwei Varianten reduzieren.
1.) Zusammenstricken:
Strickt zunächst in eurem ganz normalen Muster bis zu der Stelle, an der die Maschenreduzierung vorgenommen werden soll. Meistens ist dies am Anfang oder am Ende einer Runde/Nadel.
Nun stecht ihr nicht nur durch die nächste, sondern auch noch durch die übernächste Masche und strickt beide zusammen und gleichzeitig ab. So werden aus zwei Maschen eine einzige und die Zahl reduziert sich.
Ganz einfach oder?
2.) Überziehen:
Die zweite Variante, um die Maschenzahl zu reduzieren ist das „Überheben“ oder „Überziehen“.
Hierzu strickt ihr wieder in eurem Muster bis zu der besagten Stelle, an der reduziert werden soll.
Nun hebt ihr die nächste Masche ab, ohne sie zu stricken, strickt die folgende Masche und zieht die abgehobene über die gestrickte Masche.
Alles klar?
Wenn nicht, dann kommt hier ebenfalls ein Video:
Maschenzunahme:
Natürlich kann die Maschenzahl nicht nur reduziert, sondern auch erhöht werden. Der einfachste Weg dabei ist das Herausstricken aus einer Masche.
Hierzu strickt ihr wieder bis zu dem Punkt, an dem die Masche zugenommen werden soll. Stecht mit der Nadel nun ganz normal wie bei einer rechten Masche durch die Masche, aus der die Zunahme erfolgen soll.
Strickt eine Masche heraus, hebt die Ursprungsmasche, anders als sonst aber nicht ab.
Die neue Masche legt ihr auf eure rechte Nadel und stecht mit ihr einer weiteres Mal in die Ursprungsmasche ein. Diesmal so als würdet ihr eine linke Masche stricken sollen. Holt euch eine neue Masche heraus und hebt nun die Ursprungsmasche ab.
So entstehen aus einer alten Masche zwei Neue.
Verrückt oder? 😉
Auch hier gibts zur Erklärung ein kleines Video:
Randmaschen:
Unter anderem hattet ihr gefragt, wie Randmaschen genau entstehen.
Noch einmal zur Erklärung sei gesagt, dass Randmaschen zum Beispiel bei einem Schal dazu dienen, dass die Außenkanten einen schönen Abschluss haben und euer Schal nicht krumm und schief daher kommt, weil ihr in den ersten drei Reihen etwas fester gestrickt habt, als in der vierten Reihe und weil Reihe 20 wieder so locker ist wie Reihe 4 usw.
Mit Randmaschen bleibt alles schön gleichmäßig.
Besonders schwer sind sie nicht zu stricken, denn genau wie bei der Abnahme durch Überziehen hebt ihr einfach eine Masche ab.
Ihr strickt also bis zur letzten Masche eurer Nadel und holt erst einmal den Arbeitsfaden von hinten nach vorne. Nun hebt ihr eure letzte Masche auf die Arbeitsnadel ohne die Masche abzustricken. Danach wendet ihr euer Modell und strickt diese ungestrickte Masche in der neuen Runde ganz normal wieder ab.
Bei einem Schal strickt ihr diese Reihe dann ebenfalls wieder zu Ende, die letzte Masche wird ungestrickt abgehoben und die Arbeit gewendet.
Wie es geht, zeigt euch das Video:
Faden einstricken:
Irgendwann kommt jedes Wollknäuel zu seinem Ende und wenn man Pech hat stimmt dieses Ende nicht mit dem Ende des Strickprojekts überein. In einem solchen Fall, müsst ihr ein neues Knäuel einstricken.
Hierzu nehmt ihr einfach den Anfang des neuen Knäuels, legt ihn in einer Schlinge um euren Finger und strickt mit diesem Faden einfach ganz normal entsprechend eurem Muster die erste Masche der neuen Runde.
Wichtig ist, dass ihr mit dem Einstricken stets am Rand bzw. am Ende einer Runde anfang, sonst macht ihr es unnötig schwer. Außerdem werden der Endfaden des alten Knäuels und der Anfangsfaden des Neuen zum Schluss miteinander verknotet. Am Rand kann man diesen Knoten gut kaschieren und die überstehenden Fäden gut vernähen. Mitten in einem Schal usw. wird das schon schwierig.
Wenn ihr ein paar Maschen mit dem neuen Faden gestrickt habt, solltet ihr das Ende gut festziehen, damit sich nichts auflöst.
Auf diese Art und Weise könnt ihr in einem Schal zum Beispiel auch mehrere Farben kombinieren. Es muss also nicht immer direkt das Ende des Knäuels sein.
Wer’s nicht verstanden hat, kann es sich noch einmal im Video ansehen:
Frasen einarbeiten (Beispiel: Schal):
Im ersten Teil des Strickkurses hatte ich als letztes Beispiel bzw. erstes mit dem bisherigen Wissen umsetzbares Modell einen Schal genannt und eine kurze Anleitung dazu geschrieben.
Diese sah unter anderem vor, dass der Schal an seinen Enden mit Fransen versehen wird.
Prompt habt ihr mich gefragt, wie das mti den Fransen denn gehen soll…..
Zunächst müsst ihr euch überlegen, wie die Fransen aussehen sollen. Bei einem einfarbigen Schal ist das relativ einfach.
Habt ihr hingegen einen Schal mit mehreren Farbtönen gestrickt, dann stehen euch verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.
Entweder wechselt ihr die Farbe mit jedem Fransenstrang oder ihr kombiniert in einem Strang alle verwendeten Farben.
Bei meinem Beispiel ist es relativ simpel, ich habe ja nur die eine Farbe.
Bereitet die Arbeit am Besten etwas vor, indem ihr euch die Fransen vorher zurecht schneidet. Meine Stücke sind ca. 25cm lang. Pro Strang verwende ich 4 Einzelfäden.
Nehmt eure vier Einzelfäden nun in der Mitte zusammen, stecht mit einer ausreichend dicken Häkelnadel durch die Maschen eures Schals, holt die Fädel durch die Masche und knotet sie zu, indem ihr die Enden durch die Schlinge zieht.
Bei einem Schal mit falschem Patentmuster bietet es sich an, die Fransenstränge an jeder „Rippe“ zu befestigen. Das wirkt schön einheitlich, zumal die Stränge so auch immer den gleichen Abstand haben.
Wie es genau geht, zeigt euch auch hier ein kleines Video:
Das war der kleine Einschub mit weiteren Basics. Beim nächsten Mal geht es dann wirklich wie versprochen mit der Technik des Rundstrickens am Beispiel von Socken weiter.
Ich hoffe, ihr habt heute wieder ein bisschen was gelernt und soweit alles verstanden.
Wenn etwas unklar geblieben ist oder ihr Verbesserungsvorschläge habt, dann schreibt mir bitte per Kommentar oder per Email.