Hallo meine Lieben,
vor einigen Wochen habe ich euch die Taufkerze meiner kleinen liebsten „sowas wie Nichte“ gezeigt und versprochen, ein kleines Tutorial bzw. eine kleine Sammlung wichtiger Infos rund um das Verzieren und Designen von Kerzen für euch zu schreiben.
Ich hoffe, ich lasse keine Fragen offen. Wenn doch, dann hoffe ich, dass ihr euch nicht scheut die Fragen zu stellen. Viele Dinge beruhen auf meiner persönlichen Erfahrung, ob sie allgemeine und professionelle Gültigkeit haben, weiß ich nicht, aber ich hoffe, sie helfen euch trotzdem weiter.
Wo bekomme ich Kerzen her?
Wie ihr wisst, bin ich ein kleiner Sparfuchs und so sehe ich es oft einfach nicht ein, Unsummen in Fachgeschäften auszugeben, wenn es auch günstiger geht.
In Sachen Kerzen sehe ich das etwas anderes, denn hier ist eine gute Qualität schon wichtig, damit man auch lange Freude an den kreierten Stücken hat.
Letztlich hat man zwei Möglichkeit im Hinblick auf die Rohkerzen.
Entweder kauft man sie oder man gießt sie selbst. Zum Gießen komme ich gleich in einem gesonderten Punkt noch einmal.
Rohkerzen kann man zum einen in Fachgeschäften rund um Bastelbedarf kaufen, bekommt aber schöne Exemplare genauso bei Drogerie- oder Supermärkten.
Meine bisherigen Rohkerzen stammen allesamt von dm, mit Ausnahme der Taufkerze, die ich in einem Bastelgeschäft gekauft habe.
Wenn ihr keine speziellen Formen haben wollt, kann der Gang zu dm oder sogar zu TeDi & Co bares Geld sparen. Immer abhängig davon, wie wichtig euch die Qualität ist, versteht sich.
In Bastelgeschäften findet ihr leider oft nur weißen Rohkerzen. Je nachdem was ihr vor habt, kann das ein Problem sein. Bunte Kerzen gibt es wie gesagt bei dm, Rossmann, Real, TeDi etc.
Rohkerzen gießen – Sinnvoll oder nicht?
Eine Frage, die ich natürlich nicht abschließend für jeden einzelnen von euch beantworten kann. Ich persönlich würde Rohkerzen, die ich später noch verzieren will, nicht selbst gießen. Zum einen ist der ganze Vorgang für einfarbige Kerzen ind gängigen Farben (weiß, rot, grün etc.) viel zu aufwändig und im Verhältnis zu teuer. Zum anderen ist es äußerst schwierig, in Eigenherstellung Kerzen der gleichen Optik zu bekommen. Ich spreche da insbesondere vom Glanz der Oberfläche, den gekaufte Kerzen per se schon haben. Diesen Glanz selbst hinzubekommen, erfordert Maßarbeit im Hinblick auf die Wachstemperatur etc.
Solltet ihr allerdings Kerzen in besonderen Farben verzieren wollen oder mehrfarbige, ausgefallen gefärbte Kerzen benötigen, so kann Selbstgießen eine gute Alternative sein.
Wachslinsen, Wachsfarbe und Gießformen gibt es in nahezu jedem gut sortierten Bastelgeschäft.
Eine kurze Gießanleitung findet ihr –> *hier*
Womit verziere ich die Kerzen?
„Mit allem was brennbar ist“ wäre jetzt eine plumpe Antwort, das ist ja nicht der Sinn dieser Fragensammlung, auch wenn es im Grunde stimmt.
Euch stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung und ein gut sortiertes Fachgeschäft dürfte auch alle diese Möglichkeit für euch bereit halten.
Zum einen gibt es vorgeschnittene Wachsplatten in unterschiedlichen Farben. Teils sortiert nach der jeweiligen Farbe im 2er/3er-Pack, teils als Farbsammlung mit Platten in Regenbogenfarben, Pastelltönen und vielen anderen Kombinationen.
Diese Plattensammlungen lohnen sich, wenn ihr mehrfarbige Kerzen herstellen wollt und die von euch gewünschten Farben in der jeweiligen Sammlung bereits komplett enthalten sind.
Wer spezielle Farben und Farbnuancen sucht, ist besser damit beraten, Einzelplatten zu kaufen.
So ging es mir bei der Taufkerze, die ja aus Violett/Fliedertönen bestehen sollte, die es so schlicht in keiner Sammlung gab.
Abgesehen von diesen Wachsplatten bieten die Bastelgeschäfte auch noch Ornamente, Motive, Schriftzüge an. Ob man die wirklich braucht, ist Geschmackssache. Besonders für Kerzen zur Hochzeit, Taufe, Kommunion und ähnlichen Anlässen, kann es schöner sein fertige Elemente zu verwenden.
Nicht lohnend finde ich hingegen Wachsbuchstaben in vorgefertigter Form. Zum einen, weil es sie nicht als ganzen Bogen von A-Z zu erwerben gibt und man so jeden Buchstaben (im 3er-Pack) kaufen muss. Zum anderen finde ich sie schlicht nicht so schön. Es gibt bessere Alternativen.
Bestens eignen sich für Schriftzüge und Daten nämlich einfache Reliefbuchstaben aus Papier. Diese brennen wunderbar mit der Kerze ab, ohne Gestank oder Rauch zu verursachen und sehen für meinen Geschmack auch einfach viel viel besser und edler aus.
Daher habe ich sie zum Beispiel bei der Taufkerze verwendet.
Bei Ornamenten, Ranken und derartigem sollte man vorher überlegen, ob es sich tatsächlich lohnt diese zu kaufen oder ob man besser darsteht, wenn man sie einfach selbst zusammenbastelt. Auch hier habe ich mich im Rahmen der Taufkerze wieder für die DIY-Variante entschieden, da die Ranken in ihrer Länge bei weitem nicht für meine Idee ausgereicht hätten bzw. ich mindestens sechs oder sieben Packungen hätte kaufen müssen, was schlicht außer Verhältnis stand.
Die DIY-Variante ist natürlich nicht so perfekt wie die industrielle, dafür aber auch natürlicher, wie ich finde. Keine Ranke der Welt ist symmetrisch und exakt gleich. Die DIY-Variante machte es mich darüber hinaus auch noch möglich, die Ranke exakt nach meiner Vorstellung um die Kerze laufen zu lassen. Ein doppelter Vorteil also.
Wachsstifte – Ja oder Nein?
Der Handel bietet abgesehen davon Wachsstifte zum Verzieren von Kerzen an. Diese Stifte enthalten Flüssigwachs, das wie mit einem normalen Schreibstift auf die Kerze aufgetragen wird.
Ich bin kein Freund dieser Stifte, da ich die Verarbeitung von Wachsplatten einfach angenehmer und sauberer finde. Wer allerdings Schriftzüge in ausgefallenen Farben auf seinen Kerzen haben möchte, der sollte sich die Stifte näher ansehen. Das Farbspektrum ist definitiv größer als das der von mir so gelobten Klebebuchstaben.
Motive gestalten, aber wie?
Auch hier habt ihr wieder mehrere Möglichkeiten.
Zum einen könnt ihr die gewünschten Motive einfach aus der Wachsplatte herausschneiden. Bei größeren oder mehrfarbigen zusammengesetzen Motiven, empfiehlt sich eine Papierschablone. Malt euer Motiv einfach zunächst in der späteren Größe auf ein Stück Papier, schneidet die Einzelstücke entsprechend der späteren Farben auseinander und legt sie auf die jeweiligen Wachsplatten.
Nachmalen, ausschneiden, fertig.
Für die zweite Variante nehmt ihr euch Ausstecher zur Hilfe. Diese gibt es in der Miniform in einem Set zu kaufen. Wenn ihr größere Motive ausstechen wollt, können Plätzchenformen eine gute Lösung sein.
Die Förmchen drückt ihr einfach auf eure Wachsplatte, entfernt überschüssige Ränder und schon habt ihr ein Motiv, das ihr auf der Kerze anbringen könnt.
Gibt es noch „Geheimtipps“?
Beim Ausschneiden der Motive kann eine Schere hinderlich sein, es sei denn ihr besitzt eine tolle Präzisionsschere.
Ratsam kann die Anschaffung eines Mini-Cutters sein.
Ich habe mir vor einiger Zeit einen von Tchibo gegönnt und bin wirklich begeistert. Besonders für feine Motive, egal ob auf Wachs oder Papier ist so ein Cutter Gold wert.
Bevor ihr die Wachsplatten verarbeitet, kann es sinnvoll sein, sie für einige Minuten in die Kühlschrank zu legen. So werden sie hart und das Ausschneiden von Motiven gestaltet sich einfacher.
Für das Anbringen an der Kerze kann es dann allerdings wieder sinnvoll sein, die Platten/ Motive zwischen den Händen leicht anzuwärmen.
Passt beim Andrücken auf, dass die ihr Ränder nicht zu platt drückt, so „wischen“ die Motive leider gerne sehr schnell aus. Das kann gewollt sein. Wer allerdings schöne exakte Motivkanten haben will, sollte Vorsicht walten lassen.
Das sollen die ersten Facts von mir zum Thema „Kerzen verzieren“ gewesen sein.
Wie bereits gesagt, die Sammlung ist nach unten offen. Wenn ihr Fragen habt, stellt sie bitte. Ich ergänze sie dann.
Ich hoffe, der Post konnte euch weiterhelfen und ihr traut euch vielleicht demnächst sogar mal an eine Kerze heran?
Wenn ja, dann schickt mir gerne Bilder von euren Kreationen, ich bin gespannt.
Liebe Grüße