Meine Lieben,
genau das habe ich mich spätestens gegen Ende der Besichtigungstour rund um Angkor auch gefragt.
Bei hoher Luftfeuchtigkeit, tropischen Temperaturen und brennender Sonne sich zusammen mit gefühlt ganz Korea und einigen Einwohnern anderer Staaten durch alte Steinhaufen zu schleppen, ist alles, aber nicht mehr interessant.
Natürlich schreibt gerade die Zynikerin in mir, die Banausin, die Angkor als völlig überbewertete Steinhaufen betitelt, weil es ihr schlicht zu anstrengend wurde, den 50. Tempel auf dünnen steilen Holztreppen zu erklimmen, um schooooon wieder über das Gelände gucken zu können.
In der Fachliteratur wird die Tempelstadt als atemberaubend bezeichnet.
Ich denke, die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte zwischen dieser Fachliteratur und der zynischen Banausin.
Ganz gleich, wie das Fazit am Ende aussehen mag, so bin ich doch glücklich darüber, die Möglichkeit gehabt zu haben, diesen besonderen Ort besuchen und mit eigenen Augen sehen zu können.
Ich mag euch gar nicht mit Details und Fakten überfluten, denn ich bin (anders als meine Hälfte übrigens…) kein Mensch, der stundenlang mit Fachbuch durch die Gegend läuft, beneidenswert viel Hintergrundwissen bekommt und alles ganz genau erkennt. Ich schaue mir die Dinge lieber an lasse sie auf mich wirken, sehe sie mir durch die Linse meiner Kamera an und beobachte.
Vielleicht bin ich doch eine Banausin? Ich weiß es nicht!
Deshalb lasse ich heute auch wieder in erster Linie Bilder für euch sprechen:
Diese Reliefs waren schon sehr beeindruckend. Ich muss zwar gestehen, dass mich nur die wirklichen Großen in Angkor Wat letztlich vom Hocker gerissen haben, bedenkt man aber, mit welch einer Präzision diese großen Flächen von Menschenhand bearbeitet wurden, so üben sie doch eine ganz schöne Faszination aus.
Bayon, der große Tempel in Angkor Thom. Auf den ersten Blick ein hingeworfener Steinhaufen, bis sich die feinen, noch erhaltenen Reliefs der Türme zeigen.
In Angkor wurden unter anderem Teile des „Tomb Raider“ – Films gedreht. Eine der ersten Szenen spielt zum Beispiel im Ta Prohm, dem Tempel, der von der Natur verschluckt wurde.
Ein ganz besonderes Schauspiel, Natur und Bauwerke halten sich gegenseitig fest und doch bilden sie auch jeweils eine große Gefahr für den anderen.
Und ungefähr soooo sah ich am Ende des „Tempel-Marsches“ aus.
In diesem Sinne, werde ich spätestens im Zug nach Bangkok sehr viel Schlaf suchen, um die Akkus wieder aufzuladen.
Müde Grüße