Zumindest, wenn man gerade aus dem relativ beschaulichen, weil unterentwickelten Kambodscha kommt. Mehrspurige Straßen, Taxen oder gar ein öffentliches Verkehrssystem gibt es in Phnom Penh schlicht nicht.
Bangkok ist hektisch, laut und bunt. Es blinkt an allen Ecken und Enden, man kann für kaufen, wenn man denn das nötige Kleingeld hat.
Doch zum Thema Shopping und einer Kleinigkeit für euchmöchte ich demnächst erst kommen.
Heute möchte ich erstmal fragen: Was kann Bangkok eigentlich außer laut und bunt zu sein?
Nun, anders als im Bezug auf Kambodscha oder insbesondere im Bezug auf Angkor gab es diesmal keinen Reiseführer, den Hälfte bis auf den letzten Punkt durchforsten konnte.
Ein kleines EBook musste reichen (ich spar die Empfehlung, es war sein Geld einfach nicht wert.)
Wie so ziemlich alle Touristen zog es auch uns sowohl zum Königspalast als auch zum Tempel des „Reclining Buddha“ (Wat Pho)
Also ab aufs Schiff und durch den Kanal Richtung Grand Palace und unterwegs noch kurz einem weiteren Unterschied zu Kambodscha begegnen. Thais sprechen ein katastrophales Englisch! Während man in Phnom Penh gut und gerne von 90% der Menschen verstanden wird, scheitern Thais schon an einfachsten Fragen, Taxifahrer an simplen Fahrtzielen und überhaupt kommt niemand auf die Idee, den verdammt zahlreichen Touristen das Leben mit ein paar Sätzen jenseits von Thai einfach zu machen.
Guten Willen zeigte eine Dame auf einem Touristenboot, auf das wir ungewollt und zu unserem eigenen Ärgernis geraten sind. Sie sprach so etwas wie Englisch, verstanden hat sie trotzdem niemand.
Geärgert haben wir uns deshalb, weil dieses tolle Touristenboot ganze 40 Baht pro Person gekostet hat (1 Euro), während kleine private Langboote gerade mal 13 Baht für die gleiche Strecke verlangen. Ohne scheinbare Englischkünste und vor allem mit einer gewissen Portion Abenteuer bei entsprechendem Seegang.
Wer sich vorab informiert, gewinnt in Bangkok auf jeden Fall auf ganzer Linie.
Taxifahrer schlagen gerne auf Fahrtpreise eine Art „Touribonus“ auf, wer direkt darum bittet das Taxameter einzuschalten, wir sicher nicht über’s Ohr gehauen und gibt sich direkt als „gut informiert“ zu erkennen.
Die Gepflogenheiten der einzelnen Tempel und Sehenswürdigkeiten zu studieren lohnt ebenfalls.
So wartet am Eingang des Königspalast eine Tafel voller verbotener Kleidungsstücke, Schlafanzüge inklusive.
Da ich natürlich in meiner geliebten violett-karrierten Flanellschlafhose von Primark zum König wollte, stand ich vor einem Problem….
Spaß beiseite. Selbst Hälfte’s wadenlange Hose wurde nicht akzeptiert und so durfte er sich für 5€ eine vielfach getragene äußerst modische Jogginghose ausleihen
Warum der König Jogginghosen akzeptabler findet, als Jeansshorts, haben wir nicht herausgefunden, aber so ist das eben.
Andere Länder, andere Sitten.
Nachdem mir Angkor schon beinahe ein bisschen zu schmucklos erschien, warteten nun Prunk, Protz und Kitsch auf mich.
Aber seht selbst…
Besonders gespannt war ich auf den „Emerald Buddha“. Einer Buddha-Statue, die der Legende nach über und über mit Smaragden besetzt sein sollte. Diese Smaragde haben sich im Laufe der Jahre als weniger spektakulärere Edelsteine dargestellt, aber trotzdem faszinierte mich der Gedanke, einer großen Statue aus grünen, gläzenden Steine.
Leider durfte ich im Tempel nicht fotografieren, doch lasst euch gesagt sein, das was dort warte war eher eine Art Marsmensch auf Goldthron.
Ich möchte keinesfalls diese kunstvolle Skulptur ins Lächerliche ziehen, doch sie ist leider einfach nicht größer als 50cm und steht in ihrer grünen Pracht, bekleidet mit Tuniken passend zur Jahreszeit, hoch oben an der Spitze eines goldenen Altars.
Gemessen an dem, was ich erwartet hatte, schien das Bild doch arg bizarr.
Das komplette Gegenteil findet man schließlichbei „Wat Pho“.
Das Abbild Buddhas kurz vor dem Erreichen der geistigen Erleuchtung ist nicht einfach nur groß. Es ist riesig und füllt den Tempel beinahe komplett aus.
Dagegen kann man sich als Menschlein schon ziemlich klein vorkommen, wenn ihr mich fragt.
Eine nette Tradition in diesem Tempel sind die Münztöpfe.
Mit einem Schälchen voller Kleingeld macht man sich auf den Weg, um jedes Töpfchen im Tempel mit einer Münze zu versehen.
Angeblich soll das Glück bringen.
Da ich, anders als meine Hälfte nicht bis zum letzten Topf gekommen bin, sondern mein Becherchen schon vorher gelehrt hatte, fürchte ich, dass das mit dem Glück mal wieder schief gegangen ist….
Auch, wenn ich Bangkok nicht lieben werde, so ist es durchaus eine faszinierende Stadt, die eben doch mehr kann, als glitzern und blinken.
Was da so alles glänzt und funkelt und was alles tatsächlich als „Sehenswürdigkeit“ betitelt wird, zeige ich euch in meinem nächsten Post.
Denn ich hatte eine Mission, als ich nach Bangkok fuhr und glaubt mir, sie zu erfüllen war mehr als eine Odysee.