[Tutorial] Geschenke verpacken für Dummies – Teil 5

Hallo ihr Lieben,

die gute Nachricht vorweg: Das ist der letzte Teil des Tutorials, ihr habt es also bald geschafft 😉
Heute möchte ich euch noch ein bisschen etwas über Schleifen, Verzierung und Deko von Geschenken erzählen, bevor ich euch in den Ernst des Verpackerlebens entlasse….
Grundsätzlich muss man sich vor dem Binden von Schleifen etc. klarmachen, was man mit dem Geschenk bezwecken will. Möchte man ein stilvolles Präsent oder eher etwas Buntes und Verspieltes?
Natürlich spielt der Beschenkte an sich auch keine unwesentliche Rolle oder freut sich eure dekadente Schwiegeroma über pink-orange Frizzelbandkombinationen mehr als über die stilvolle Breitbandschleife?
Ich kanns euch nicht sagen, eine Schwiegeroma habe ich nicht (mehr) und dekadent war sie auch nicht, aber ich hoffe, ihr versteht, was ich meine 😉

Breitbandschleifen wirken am besten auf einfarbigem Geschenkpapier und können dort mit Mustern und Farbenspiel schöne Akzente setzen.

Beispiel:

Bei der umgekehrten Variante, also gemustertes Geschenkpapier mit einfarbiger Schleife, sollte die Schleife einen „edleren“ Farbton bekommen. (Silber, dunkles Blau, Violett, Grün, Weinrot etc.) um keine weitere „Unruhe“ zu verbreiten.
Solltet ihr nun denken „soooo ein Quatscht“, dann habt ihr vielleicht sogar Recht, aber es ist eben Geschmackssache und mein Geschmack mag eben diese Kombinationen am liebsten 😉

Die Technik bei solchen großen Schleifen mit Breitband ist unabhängig vom Geschenk (rund, eckig etc.) immer die Gleiche und kaum anders als das Schnürsenkelbinden, dass ihr hoffentliche alle im Kindergarten gelernt habt (Klettverschluss-Schuh-Kinder dürfen leider jetzt nicht mehr mitspielen…ähm lesen 😉 )

Beginnt bei eckigen Geschenken mit dem Binden, indem ihr das Geschenkband mittig auf der Oberseite(!) des Geschenks positioniert und die beiden Enden seitlich nach Hinten führt. Auf der Rückseite kreuzt ihr die denen ebenfalls in der Mitte und führt sie längst (also nach oben und unten) wieder nach vorne.
Besseren Halt bekommt eure Schleife, wenn ihr die beiden Enden vor dem Binden der Schleife noch einmal unter dem Querband durchführt und dann erst einen Knoten macht.

Achtet nun noch darauf, dass ihr die Schleife nicht zu riesig oder zu winzig wählt, sondern zwischen Schleife und heraushängenden Enden eine Gleichgewicht besteht (also die Enden nicht viel länger oder kürzer sind als die Schleife selbst)

Die Enden schräg abzuschneiden und die Schleife noch ein bisschen rund zu zupfen gibt den letzten Schliff.

Die buntere und verspieltere Variante erzeugt ihr mit dünnem Geschenkband, dass ihr entweder nach dem gleichen Prinzip um das Geschenk wickelt wie oben erklärt (bei eckigen Geschenken) oder einfach um den Flaschenhals etc. knotet (bei runden Geschenken) und dann mit einer Schere aufriffelt.

Dazu knotet ihr das Band erst gut an eurem Geschenk fest und setzt dann mit der geöffneten Schere direkt am Knoten an. Um „Unfälle“ zu vermeiden, solltet ihr darauf achten, dass ihr die Schere an der unteren unbeschichteten Seite des Bandes entlangzieht. Die andere Seite ist auch zu riffeln, es dauert aber deutlich länger und macht mehr Arbeit.
Nun spannt ihr das Band über die Schere und zieht diese schnell bis zum Bandende und wiederholt dies so oft, bis euch die „Löckchen“ gefallen.
Achtet dabei darauf, dass ihr das Geschenkband nicht zu lang wählt. Auf dem Bild seht ihr ein negatives Beispiel. Schöner sind viele bunte kürzere Bänder, die durch die Riffelung richtig viel Volumen bekommen.

Besonders verspielt sieht diese Art der Deko aus, wenn ihr die Bänder in verschiendenen Farben wählt. Auf einfarbigem Geschenkpapier oder Glarsichtfolie erreicht ihr somit schöne Farbakzente.

Eine weitere Schleifenvariante ist die Doppelschleife, die vorab geknotet und später auf das Geschenk geklebt wird.

Eine genaue Anleitung für diese Schleife findet ihr *hier*

Im Rahmen der Dekoration von Geschenken sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Überlegt einfach mal, was der Beschenkte besonders gerne mag, zu welchem Themenkreis das Geschenk gehört und versucht die Deko daran anzupassen.

Mein Bester kennt zum Beispiel meine geheime Sucht nach Kinderriegeln und knotete deshalb den Inhalt einer ganzen Packung an sein Geschenk, das am Ende aussah wie ein Mobilé. (natürlich hab ich wiiiieder kein Foto gemacht… ich bin echt ein schlechter Blogger 🙁 )

Besonders gut machen sich frische Blumen auf Geschenken. Entweder einzelne Köpfchen, die ihr mit Draht feststeckt oder eben eine ganze Blume quer auf dem Geschenk befestigt.

Ist der Beschenkte ein Filmfan und ihr verschenkt eine DVD?
Dann verpackt sie doch in einer Popcorntüte aus dem Kino (kann man da auch unbenutzt bekommen, wenn man nett fragt)

Oder habt ihr das Vergnügen einen Fußballfan zu beschenken? Dann verpackt das Geschenk doch in Vereinsfarben, denn wie ich gelernt habe, gibt es sogar schwarzes Geschenkband (BVB Olé olé….).

Pfannen, Kochtöpfe etc. bloß in Papier einzuwickeln und zu verschenken, finde ich sehr lieblos. Kombiniert es doch einfach mit ein paar Zutaten und einem Rezept, das im Topf oder in der Pfanne versteckt ist.
Oder einer Einladung zum gemütlichen Kochabend etc.

Geldgeschenke lassen sich gut durch etwas Action aufpeppen. Mein Bester musste zum Beispiel aus einem Blumenkübel („Topf“ wäre wirklich untertrieben gewesen) Centstücke heraussuchen. Bis auf 9 Stück hat er tatsächlich alle 500(!) gefunden.
Zugegeben, seine Mutter hat an solchen Gemeinheiten eine diebische Freude, aber Geldscheine auf den Tisch zu knallen und „Happy Birthay“ zu singen, finde ich persönlich auch etwas ideenlos.

Ihr merkt, ich bin oft darauf bedacht, Geschenke so persönlich und individuell wie möglich zu verpacken.
Allerdings kann ich nicht anders. Zwar merkt man meinen Verpackungen durchaus an, ob ich die betreffende Person leiden kann oder nicht (wiiiiie gut, dass hier niemand mitliest, der mich persönlich kennt *hust*), dennoch versuche ich jedem Geschenk etwas besonderes zu geben.
Denn Schenken hat doch nicht nur etwas materialistisches an sich, sondern auch einen gewissen ideellen Wert oder?
Das Auge schenkt quasi mit 😉

Im Rahmen meiner weihnachtlichen Themenwoche habe ich damals einige weitere Schleifenideen etc. vorgestellt, die problemlos abseits von Weihnachten (ohne Tannenbaumpapier versteht sich 😉 ) eingesetzt werden können.

Da ich alles bereit erklärt habe, beschränke ich mich nun darauf, die einzelnen Variante als Bild mit verlinkter Anleitung aufzuzählen.

Kleines Schleifenband:

Fächerblume mit Schleife:
Fächer mit Geschenkband:
Über Eck-Schleife
Für weitere Verpackungsvarianten sei noch auf die komplette Sammlung „Geschenkideen & Verpackungen“ verwiesen.
Nun habt ihr es endlich geschafft und solltet nun halbwegs für kommende Geburtstage, Hochzeiten, Weihnachtsfeste etc. gerüstet sein.

Solltet ihr Fragen zu einer Anleitung oder ein Problem mit einer Schleife haben, zögert nicht eine Mail oder einen Kommentar zu schreiben. Ich werde versuchen alles zu beantworten 😉
Viele Grüße
P.S. Solltet ihr absolut verpackungsunfähige Freunde, Männer, Mütter etc. haben, deren Geschenke euch optisch nicht besonders vom Hocker hauen, dann seid nicht traurig, es gibt Hoffnung.
Hälfte war zu Anfang unseres Zusammenseins auch nicht gerade ein Meister der Geschenkekunst, doch mittlerweile produziert er durchaus hübsche Sachen.
Seid also konsequent und verschenkt auch dem größten „Deppen“ (also aus verpackungstechnischer Sicht) immer und immer wieder richtig toll eingepackte Geschenke. Irgendwann wird er sich angespornt fühlen sich ebenfalls Mühe zu geben, um nicht immer dermaßen in eurem Schatten zu stehen.
Diese „Umerziehung“ dauert seine Zeit, aber sie funktioniert.
Probiert es aus ….bis Weihnachten ist ja noch was Zeit 😉

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