[All about the books] L. J. Shen – Boston Belles Villain

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Einmal ist keinmal….

So oder so ähnlich lässt sich meine Motivation beschreiben noch ein weiteres Buch von L. J. Shen zu lesen.

„Dirty Headlines“ war damals ein Versuch, der überraschend erfolgreich war, wenn man bedenkt, dass mir dieses Genre für gewöhnlich nicht sooo unbedingt zusagt.
Um zu schauen, ob es einfach nur ein Glücktreffer war oder ob ich mit L. J. Shen eine Autorin gefunden habe, die mich auf meine alten Buchwurm-Tage doch noch von Enemies-to-Lovers-Romance und New Adult überzeugen kann, habe ich mich an ein weiteres Buch von ihr getraut.

Ob einmal keinmal war oder ob ich doch noch zum Fan dieses Genres geworden bin, möchte ich euch heute erzählen.

L.J. Shen – Boston Belles Villain

Titel: Boston Belles Villain
Autor: L. J. Shen
Verlag: Lyx
Seiten: 512
ISBN: 978-3-7363-1581-5

Worum geht es?
Er ist bekannt als „der Schurke“, das personifizierte Böse und der Alptraum all seiner Geschäftspartner. Eiskalt, gefühllos und nur an Profit, Macht und Reichtum interessiert. Der skrupellose Milliardär Cillian Fitzpatrick.
Für Persephone Penrose hingegen ist er ihr Held, ihr Ritter in der glänzenden Rüstung und ihr Traummann.
Cillian hat Persephone das Leben gerettet und dies nicht nur einmal. Doch ein Schurke wie er macht nichts ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten und so muss sich Persephone bereit erklären, ihn zu heiraten und in der Öffentlichkeit seine glücklich liebende Ehefrau zu mimen. Was sich zunächst als Erfüllung ihrer Träume anhört, wird schnell zu einem bösen Alptraum. Dennoch möchte sie mehr als Geld und Status, sie will das Herz des gefürchteten Bad Boys erobern und seine Mauern zum Einsturz bringen.

Rezension:
Ich bin ehrlich: Auch wenn ich bereits ein Buch von L. J. Shen gelesen habe und überraschend begeistert war, bin ich auch an „Boston Belles“ wieder mit gewissen Vorurteilen Herangegangen. Der Klappentext klingt durchaus typisch für dieses Genre und ich habe mit mehr als einer klischeehaften Handlung gerechnet. Man kennt das ja: Das arme Weibchen, das in einer verzwickten Situation steckt und der reiche Bad Boy mit der furchtbaren Vergangenheit, der von ihr gerettet und zu einem besseren Menschen gemacht wird.

Wird das Klischee vom zweiten Teil der Boston Belles -Reihe erfüllt? Ganz bestimmt!
Habe ich das Buch dennoch gerne gelesen? Definitiv!

Denn Persephone ist alles nur nicht das typische Klischee-Weibchen. Ja, sie glaubt an die Liebe und möchte nur diese als Grund für eine Ehe. Ja, sie ist furchtbar in Cillian verliebt und lässt sich davon mehr als einmal blenden. Aber dennoch ist sie nicht auf den Mund gefallen, lässt sich bei weitem nicht alles von ihrem männlichen „Gegenspieler“ gefallen und bietet ihm mehr als einmal auf eine köstliche schlagfertige Art Paroli.


Cillian hingehen, ihr männliches Pendant, ist für meinen Geschmack viel zu bemüht, die Bad Boy- Klischees zu erfüllen. L. J. Shen gibt ihm zwar mit, was man von einem solchen üblen Kerl erwartet, denn er ist reich, unfassbar attraktiv, nicht besonders nett zu Frauen und mit dunklem Geheimnis und doch reitet er für meinen Geschmack einfach viel zu sehr auf seiner ach so bösen Seite herum und betont diese viel zu oft, um wirklich authentisch ein „Bad Boy“ zu sein. Denn um ehrlich zu sein wirkt Cillian für mich oft einfach nur arrogant und unreif. Eine Mischung, die ihn für mich als Leserin eher anstrengend als attraktiv gemacht hat.

Trotzdem gelingt es dem wirklich tollen Schreibstils von L. J. Shen, dass all das innere Augenrollen, das ich bei jeder Szene mit Cillian verspürt habe, doch irgendwie dazu führt, dass „Boston Belles -Villain“ einen gewissen Suchtfaktor ausgelöst hat und ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen wollte.


Insgesamt erfüllt „Boston Belles – Villain“ all das, was man von ihm erwartet und garniert all diese Spannungen, das Knistern und Krachen zwischen den Protagonisten mit einer guten Portion Schicksal und Emotion und einer gut gemeinten Dosis Erotik. Ob letztere manches Mal eventuell ein bisschen zu gekünstelt „böse“ war und in Abgründe blicken sollte, die man als durchschnittlich erwachsener und aufgeklärter Mensch gar nicht als solche empfindet, sei dahin gestellt. Vielleicht schießt dies manchmal ungeschickt über das Ziel hinaus, aber das ist ganz sicher Geschmackssache.

Fazit:
Einmal ist nicht keinmal, denn trotz gewisser Schwächen beim männlichen Protagonisten hatte Boston Belles etwas an sich, dass mich mit unsichtbarer Hand dazu gebracht hat, das Buch mehr oder weniger in einem Zug zu lesen. Ein Pageturner wie er im Buche steht, der auch mich als kritischen Leser dieses Genres überzeugen konnte.
Ob der Liebhaber solcher „Romance“-Vertreter ebenso auf ihre Kosten kommen, mag ich nicht beurteilen, für mich als relativen Neuling, der oft schon enttäuscht wurde, war es auf jeden Fall eine gute Idee, L. J. Shen eine weitere Chance zu geben. Deshalb gebe ich dem Buch auch gute 4 von 5 Sternen und bin mir sicher, dass ich den Vorgänger „Hunter“ sowie die beiden Nachfolger auch noch lesen werde!

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