[All about the books] Guillaume Musso – Vierundzwanzig Stunden

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Vor gut einem Jahr lag ein Rezensionsexemplar in meiner Post, das unscheinbar daher kam. Das Cover war schön, der Titel mir aber genauso unbekannt wie der Autor selbst. Von Guillaume Musso hatte ich bis dato rein gar nichts gehört. Dass es sich um Frankreichs berühmtesten Autor unserer Zeit handelte, ahnte ich ebenso wenig wie, dass „Vielleicht morgen“ mein absolutes Jahreshighlight 2016 werden sollte.

Heute soll es aber nicht um Vergangenes gehen, sondern um sein neustes Werk, denn mit „Vierundzwanzig Stunden“ meldet sich Musso zurück.
Ob mich dieses Buch genauso begeistern konnte, wie „Vielleicht morgen“ möchte ich euch heute erzählen…

 

Guillaume Musso – Vierundzwanzig Stunden:
Autor: Guillaume Musso
Verlag: Piper Verlag
Seiten: 371
ISBN: 978-3-866-124011

Worum geht es?Arthur ist jung, erfolgreicher Arzt und lebt das Leben eines Womanizers. Lisa träumt von einer Karriere als Schauspielerin und finanziert sich ihre Ausbildung in einer schäbigen Bar in Manhattan. Zwei Gegensätze, die das Schicksal zusammen geführt hat und die Zeit schneller trennt, als ihnen lieb ist.

Als Arthur von seinem Vater einen alten Leuchtturm vererbt bekommt und versucht dessen dunkles Geheimnis zu lüften, nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Tage werden zu Jahren, Jahre zu Tagen und beide Kämpfen gemeinsam gegen ihren größten Feind: Die Zeit.

Rezension:
Natürlich war ich vorbelastet, daraus muss ich kein Geheimnis machen. Aber davon kann sich wahrscheinlich auch kein Leser freisprechen. Hat uns ein Autor einmal überzeugt, gehen wir direkt positiver an folgende Werke heran. So erging es mir auch mit „Vierundzwanzig Stunden“. Mein erstes Buch von Guillaume Musso hatte mich dermaßen begeistert, dass ich es kaum erwarten konnte, sein neustes Werk zu schlingen. 
Und Verschlingen ist im Grunde das erste passende Stichwort, denn „Vierundzwanzig Stunden“ ist ein Buch, durch das wir Leser nahezu fliegen können. Leicht und flüßig geschrieben, laß ich 80 Seiten am Stück weg, ohne mir dessen bewusst zu sein. Ein absoluter Pluspunkt für ein Buch, wenn ihr mich fragt.Es fällt schwer eine Rezension dieses Buches zu schreiben, ohne zu spoilern, deshalb möchte ich alle, die sich den Lesegenuß nicht trüben lassen wollen, direkt auf das Fazit weiter unten verweisen, bevor ich auf Details eingehe. Schließlich möchte ich niemandem den Spaß verderben.

Musso konstruiert die Geschichte zwischen Arthur und Lisa ohne, dass sie konstruiert wirkt. Wer schon Bücher von ihm gelesen hat, der weiß dass Musso ene Vorliebe für Elemente hat, die sich weder logisch noch physikalisch erklären lassen. Zeitreisen, Kommunikation zwischen den Zeiten, alles kein Neuland in der Musso’schen Bücherwelt und so ergeht es Arthur und Lisa nicht anders. Nachdem Arthur von seinem Vater Frank den Leuchtturm der 24 Winde vererbt bekommen hat, gerät er in einen Strudel der Zeit. Binnen 24 Tagen durchlebt er 24 Jahre seines Lebens. 24 Jahre, in denen Lisa auf ihn warten will, warten soll, warten muss. 24 Jahre in denen Lisas Leben weitergeht, auch ohne Arthur.
Grundsätzlich bin ich ja wirklich kein Fan von Fantasyelementen und Co, dennoch schafft es Musso es immer wieder, mich mit geschickten Schachzügen und Wendungen in seinen Bann zu ziehen und zu begeistern, denn seine Geschichten haben etwas Übersinnliches, ohne „merkwürdig“ zu erscheinen. Obwohl Arthurs Zeitsprünge im Grunde stets das gleiche Muster hatten, fieberte ich doch jedes Mal mit ihm mit. Wo würde er aufwachen? Wie würde er aufwachen? Was drohte ihm als nächstes?
Trotz all der Geheimnisse und allem Unerwarteten, schafft Musso es erneut auf das Gefühl und die Liebe nicht zu kurz kommen zu lassen. So arbeitet er die Geschichte zwischen Lisa und Arthur mit Fingerspitzengefühl heraus, lässt sie zart heranwachsen, erstarken und zerbrechen, so dass wir Leser jederzeit mit den Beiden lieben und leiden durften.

Eigentlich möchte ich in einem Sturm der Begeisterung diese Rezension schreiben, eine absolute Leseempfehlung aussprechen und jedem dieses Buch ans Herz legen, gäbe es da nicht dieses „Aber“.
So spannend und kurzweilig der gesamte Roman geschrieben ist, so merkwürdig gestaltet sich sein Ende.
24 Zeitreisen erlebt der Leser mit Arthur, immer wissend, dass nach der Letzten alles zerbrechen wird und nichts mehr so ist wie es war. Des Rätsels Lösung hingegen verwirrt ein wenig. Nicht, dass die Auflösung der Geschichte unlogisch wäre, aber dennoch blieb bei mir der fade Beigeschmack zurück, dass Guillaume Musso irgendwie schnell „den Deckel draufkriegen“ wollte. 
„Vierundzwanzig Stunden“ endet für meinen Geschmack zwar „typisch Musso“, aber leider viel zu abrupt und knapp. Ein Sprung auf den letzten Seiten, der zu schnell und zu kurz gefasst passiert, dass man als Leser kaum folgen kann.

Schade, wenn ihr mich fragt, denn „Vierundzwanzig Stunden ist insgesamt ein großartiges Buch gewesen.

Fazit: 
Typisch Musso!
Wenn ich dies sage, meine ich es im positivsten aller Sinne. Kurzweilig, spannend, gefühlvoll, übersinnlich, all diese Schlagworte passen zu „Vierundzwanzig Stunden“ ohne Einschränkungen.
Dennoch kommt das Buch in meinen Augen nicht ganz an „Vielleicht morgen“ heran und das abrupte Ende führt dazu, dass mein Lesegenuss einen kleinen Dämpfer erhalten hat.
Mein letzter Musso wird es definitiv nicht gewesen sein, dazu begeistern mich seine Bücher insgesamt dann doch zu sehr.

Insgesamt gebe ich deshalb 4 von 5 Sternen.

 

 

 

Vielen Dank an den Piper-Verlag für dieses Rezensionsexemplar                         

[All about the books] Sophia Bergmann – Zum Glück ein Jahr

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Wir Menschen neigen ja gerne mal dazu, zum Jahreswechsel alles besser machen zu wollen, alles zu überdenken, Pläne zu schmieden und den Wechsel der Jahreszahl als Wechselpunkt in unserem Leben zu sehen.
Dass wir meistens einer Illusion unterliegen, merken wir spätestens nach zwei oder drei Monaten.
Aber mal abgesehen davon bleibt die Frage, warum wir einen Tag X brauchen, um etwas zu ändern? Und warum kann nicht jeder Tag genau dieser Tag X sein?
Es liegt wohl in der Natur des Menschen. der erste Januar, der Tag der guten Vorsätze.

Was das mit dem heutigen Beitrag zu tun hat, fragt ihr euch? 
Gute Vorsätze, ein neues Jahr und Leben, die sich ändern können, darum soll es heute gehen….

 

Sophia Bergmann – Zum Glück ein Jahr

 

Autor: Sophia Bergmann
Verlag: Diana Verlag
Seiten: 334
ISBN: 978-3-453-35891-1

Worum geht es?
Nelly ist Witwe. Witwe? So hat sie sich zwar eigentlich noch nie gesehen, aber es stimmt. Ihr geliebter Mann zló ist tot und sie ist allein.
Nicht ganz allein, zugegeben, denn da sind ja noch ihre beste Freundin Julia und deren Zwillinge Max und Finn. 
In einer feuchtfröhlichen Silvesternacht kommen die beiden Freundinnen auf eine wahnwitzige Idee, die plötzlich nicht nur gegen Nellys Einsamkeit wirkt, sondern auch gegen Julias Dasein als graue Maus.
Wie zwölf kleine Zettel Träume wahr werden lassen und ein einziges Jahr ein Leben verändert kann. 
Ein Jahr zum Glück…

Rezension:
Ich musste ein wenig schmunzeln, als ich das Buch am zweiten Januar in die Hand nahm. Hatte mir meine beste Freundin nicht gerade noch davon berichtet, dass sie zusammen mit ein paar Bekannten zum neuen Jahr Aufgaben verteilt hat. Aufgaben, die jeder im Laufe des Jahres lösen soll.
Aufgaben, wie Nelly und Julia von ihren Freunden gestellt bekommen.
Julia steckt fest in ihrer Ehe, die doch ach so perfekt scheint. Der Mann ist ein erfolgreicher Anwalt, die Kinder zuckersüß, ihr Heim ein Traum, doch soll das alles sein? Lässt sie sich nicht eigentlich viel zu oft klein machen? Lebt sie eigentlich überhaupt nocht ihr Leben? Und was ist mit ihren Träumen?

Nellys Leben hingegen scheint zu Ende zu sein. Lázló, ihre große Liebe stirbt so plötzlich, dass Nelly den Schock noch immer nicht überwunden hat. Alles erinnert sie an ihn. Steckt in allem, was sie tut nicht ein Stückchen Lázló? Und wie soll das was sich „Leben“ nennt, ohne ihn bloß weiter gehen?

12 Aufgaben zieht jede der Beiden am Neujahrsmorgen. 12 Aufgaben, die ihre Freunde für sie aufgeschrieben haben und so muss die biedere Julia nicht nur Haschkekse probieren und in einen Sex-Shop fahren, sondern sich auch ihrer Vergangenheit stellen.

Abgesehen davon, dass ich die Grundidee der 12 Aufgaben grandios finde, machte das Buch auf eine humorvolle Art nachdenklich. Leben wir wirklich das Leben, das wir uns wünschen?
Sind wir nicht eigentlich zu festgefahren in Pflichten und alten Mustern?
Wie wäre es, einmal etwas zu wagen? Einen Traum zu leben?

Neben all diesen tiefgehenden Fragen fliegt der Leser regelrecht durch die Geschichte. Sophia Bergmann nimmt uns mit auf eine kurzweilige Reise durch das Leben von Nelly und Julia, die so oder so ähnlich von jedem von uns doch irgendwie ein Stück repräsentieren. Nach wenigen Seiten fand ich mich mitten in München, mitten im Leben der beiden Freundinnen. Auch, wenn die einzelnen Aufgaben vielleicht nicht hundertprozentig zu mir passen würden, so hat mich das Jahr der Beiden auf jeden Fall begeistert und mir persönlich die Anregung gegeben, mir ebenfalls 12 Aufgaben zu stellen, die ich in diesem jahr 2017 erledigen möchte.
Von groß bis klein, von schwer bis leicht. Warum sollen wir in festgefahrenen Mustern bleiben? Das Jahr hat nicht nur 12 Monate, sondern auch 12 Chancen etwas großartiges zu erleben!

Fazit:
Nachdenklich und Humor, das passt nicht? Und ob das passt! Sophia Bergmanns Roman Zum Glück ein Jahr beweist es!
Eine leichte und unterhaltsame Geschichte rund um zwei Freundinnen, die aus einer Sekt-Laune heraus ist ganzes Leben auf den Kopf stellen und endlich das große Glück finden.
Nelly und Julia sollten Vorbilder für uns sein!
Allen, die Lust auf leichtes Lesevergnügen haben, humorvoll, positiv und herzerwärmend, kommen mit dem Buch von Sophia Bergmann auf ihre kosten.

Mein zweites Buch 2017 hat mich nicht enttäuscht und deshalb möchte ich volle 5 von 5 Sternen vergeben.

 

         
    

Vielen Dank an den Diana-Verlag für dieses Rezensionsexemplar 

[All about the books] Sarah Maine – Die gestohlenen Stunden

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Früher war alles besser! Einer dieser Sprüche, die wir alle irgendwann einmal gehört haben. Früher war vieles zumindest anders, würde ich kontern. Doch war es wirklich so viel anders als heute?
Eine Geschichte, die sich über 100 Jahre erstreckt. 
Eine Geschichte, die zu Beginn des letzten Jahrhunderts ihren Ursprung hat und bis in unsere Zeit ihre Spuren hinterlässt. 
Eine Geschichte, deren Art ich noch nie zuvor in einem Buch gefunden habe.

Um so eine Geschichte soll es heute in diesem Beitrag gehen

 

Sarah Maine – Die gestohlenen Stunden:

 

Autor: Sarah Maine
Verlag: Goldmann
Seiten: 444
ISBN: 978-3-442-48342-6
 
Worum geht es?
Die schottisches Hebriden, raue Felsen und stürmische Gezeiten. Wie ein Relikt vergangener Tage ragt Bhalla House, das herrschaftliche Anwesen des verstorbenen Malers Theo Blank über der Landschaft. Zerfallen und einer Ruine gleich findet Erbin Harriet Deveraux das einst prachtvolle Haus vor. 
Voller Träume und Phantasien war sie auf die Insel gereist, um ihr Erbe anzutreten und dem alten Gemäuer neues Leben einzuhauchen. Doch die Ernüchterung folgt auf den Fuß. Nicht nur, dass vom einstigen Glanz nicht viel mehr als die Grundmauern übrig geblieben sind, denn unmittelbar vor Harriets Ankunft findet man ein Skelett unter den Bodendielen des alten Salons. 
Die Frage, welches Schicksal sich hinter diesem Fund verbirgt, lässt Harriet nicht mehr los und sie stößt auf eine tragische Geschichte von Liebe und Verrat. Eine Geschichte, die sich vor hundert Jahren ereignet hat und deren Schatten bis in die heutige Zeit ragen…

 
 

Rezension:
Wie bei jedem anderen Buch hatte ich mir auch bei „Die gestohlenen Stunden“ zuvor Gedanken gemacht. Gedanken darüber, was ich erwarte, was mir das Buch vorab verspricht oder besser, was ich mir von dem Buch verspreche. Ein historischer Roman, würde das Buch von Sarah Maine sein, soviel war klar. Ein historischer Roman, um eine Familiengeschichte, die bis in die heutige Zeit ragt. Kaum hatte ich das Buch begonnen, fühlte ich mich bestätigt, denn bereits im dritten Kapitel erfolgt die Reise in eine Zeit, weit vor unserer. Doch genau diese Zeitreisen, die das Buch durchziehen wie ein roter Faden, machen es umso verwirrender und umso einzigartiger. Hatte ich mich gerade erst in die Geschichte eingefunden, mich in Hetty und ihr schweres Erbe gefühlt, sprang die Geschichte 100 Jahre zurück und ich sah mich mit Beatrice und der Last einer unglücklich verheirateten jungen Frau konfrontiert. Ein geschickter Schachzug von Sarah Main, aber durchaus auch ein Mittel, das Leser vschrecken kann. „Die gestohlenen Stunden“ ist kein Buch, das man mal eben im Vorbeigehen lesen kann, es erfordert zumindest auf den ersten 50-80 Seiten Konzentration, um die einzelnen Personen und Handlungsstränge zuordnen zu können. Erst wenn jeder seinen Platz in seiner jeweiligen Zeit gefunden hat, beginnt der Lesefluss und damit auch der pure Lesegenuss. 

Allen voran beginnt die Geschichte mit dem Fund eines mysteriösen Skelettes, dessen Herkunft und Identität ein Rätsel bleibt. Auch wenn Sarah Maine keinen Kriminalroman geschaffen hat, gelingt es ihr dieses eine große Rätsel spannend und undurchdringlich zu halten. Erst im letzten kapitel erfährt der Leser, um wen es sich tatsächlich handelt und ich kann mit ruhigen Gewissen sagen, dasss man auf die Lösung nicht so schnell gekommen wäre. Was allerdings nicht bedeutet, dass sie völlig realtätsfremd ist!

Insgesamt lebt „Die gestohlenen Stunden“ sicherlich von den Zeitsprüngen, den Fäden, die sich über 100 Jahre durch Generationen und Familien ziehen. Doch auch die Gefühlsebene kommt nicht zu kurz und nicht erst seit der Edelstein-Trilogie wissen wir es: Liebe geht durch alle Zeiten!“.
Und so sind sich die Beatrice von damals und Hetty von heute am Ende näher und ähnlicher, als wir alle zunächst vermutet haben.
Ob mit oder ohne Happy End möchte ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten, denn nichts gefällt mir weniger, als Rezensionen, die von Spoilern nahezu zerfressen sind.    

 

 
Fazit:

„Die gestohlenen Stunden“ von Sarah Maine ist anders. Zumindest anders, als man es erwartet, wenn man den Klappentext liest. Eine Geschichte, die ihren Anfang in der Vergangenheit genommen hat, lässt nicht zwangsläufig auf Zeitreisen schließen, die sich durch das ganze Buch ziehen. Ein geschickter Schachzug von Sarah Maine, der der ansonsten relativ einfachen Geschichte das gewisse Etwas gibt, auch wenn die Sprünge gerade zu Beginn häufig verwirren und den Einstieg in das Buch ein wenig holprig gestalten.
Für Liebhaber von Romanen, die noch einen Hauch aus der guten alten Zeit beinhalten, von Romanen, die hoch oben an der See spielen und in denen auch die sagenhafte Natur eine Rolle spielt, die über das schlichte Dasein einer einfachen Kulisse hinausgeht, für all diejenigen ist das Buch von Sarah Maine unter Garantie ein Genuss.

Insgesamt möchte ich dem Buch daher 4 von 5 Sternen geben.

 

 

 

Vielen Dank an den Goldman-Verlag für dieses Rezensionsexemplar     

[All about the books] Mona Kasten – Begin Again

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Es ist ja kein Geheimnis, dass es Genres gibt, mit denen ich einfach nicht warm werden. Fantasy gehört dazu (auch, wenn mir neulich via Instagram etwas anderes unterstellt wurde…) und auch new adult und Co sind ebenfalls Genres, mit denen ich mich schwer tue. 
Nun erschien passend zur Frankfurter Buchmesse ein weiterer Titel, der zwischen Liebesroman und Literatur für june Erwachsene schwankt. Gerade Letztere tendieren für meinen Geschmack neuerdings in eine Richtung, die ganz und gar nicht meine ist. Dennoch wollte ich der unglaublich sympathischen Mona Kasten eine Chance geben. Begin again, vielleicht auch für mich und die junge Generation der Love Story?

 

Mona Kasten – Begin Again:

 

 

Autor: Mona Kasten
Verlag: LYX- Verlag
Seiten: 496
ISBN: 9783736302471

   
Worum geht es?
Neues Leben, neue Stadt, neue Frisur und neue Freunde. Allie Harper möchte die Fesseln der Vergangenheit hinter sich lassen und endlich von vorne beginnen oder besser endlich beginnen zu leben. Nach ihrem Abschluss lässt sie ihre Heimat Denver und ihr Elternhaus, das ihr die Luft zum Atmen nimmt, hinter sich und zieht in die Provinz, um dort ihren Traum zu verwirklichen, um zu studieren und endlich das Leben zu führen, was sie führen möchte.
Zunächst kommt sie, geplagt von unzählen merkwürdigen WG-Castings bei Kaden unter, der das Gegenteil von allem ist, was ihre versnobten Eltern als „Angemessenen Umgang“ bezeichnen würden. Tätowiert, unverschämt und selbstverliebt, dazu noch ein Bad Boy wie er im Buche steht, das ist Kaden White. Anfangs tut sich Allie schwer mit ihrem neuen Mitbewohner und  seiner überheblichen Art, doch nach und nach wird Kaden immer attraktiver für sie
Und plötzlich ist sie diejenige, die aufpassen muss, seine strikten Regeln nicht zu brechen…


Rezension:
Ja, ja…der Klassiker: Junges Mädchen kommt von der Schule, beginnt zu studieren und trifft auf den Bad Boy, der ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellt. Wie viele dieser Bücher haben wir im vergangenen Jahr gelesen? Eine richtige Welle dieser „young/new adult“ Romane ist über uns herein gebrochen und sie ähnelten sich einer wie der andere. Ob sie nun Alexander hießen oder Chase oder eben Kaden, die Bad Boys waren dieselben, die Mädels waren dieselben, die Story war dieselbe. Manche vulgär, manche unlogisch, insgesamt aber nie ein Lesegenuss für mich.
Doch dann kam Mona Kasten!
Als ich zum ersten Mal ein Bild ihres Buches auf Instagram postete, wünschte sie mir viel Spaß bei meinem „Neuanfang“ in diesem Genre. Ein Kommentar, der mich damals freute und zu dem ich heute sage „Danke Mona!“, denn es war in der Tat ein Neuanfang.
Ich gebe zu, dass ich den ersten Teil dieser Trilogie vorverurteilt und direkt in eine Schublade mit den Royals und Calenders dieser Welt gesteckt habe, doch Begin Again kann mehr!
Die Grundstory ist platt, daran gibt es nichts zu rütteln, aber ein gutes Buch ist ja nicht immer nur deshalb gut, weil es das Rad erfunden hat. 
Mit dem altbekannten Grundgerüst im Rücken schafft Mona Kasten eine Geschichte, die mich erstmals wirklich unterhalten hat. Eine Geschichte, die nicht bloß auf das Eine hinausläuft und sich nur um das Eine dreht. Mona gibt ihren Figuren ein Leben, die gibt ihnen eine Vergangenheit, Probleme die aus dieser resultieren und nimmt uns Leser mit.
Natürlich steht die erotische Spannung zwischen Allie und Kaden im Vordergrund, natürlich warten wir Leser stets darauf, dass es endlich einen Schritt weitergeht und der Funke (endlich) überspringt, dennoch hat Begin Again es nicht nötig sich plumper Instrumente zu bedienen. 

Oft habe ich bei Büchern dieser Stilrichtung die Tiefe vermisst und es ist mir sauer aufgestoßen, dass sich der gesamte Plot nur oberflächlich abspielt, Konflikte im Handumdrehen zu lösen waren oder wie im Fall von Mira (*Sweet filthy boy*) einfach gar nicht gelöst wurden, da ja eigentlich Sex die einzige Handlung des Buches war. 
Mona Kasten gibt ihrem Buch eben jene Tiefe! Kaden geißelt sich, belastet von der Vergangenheit und versucht seine Fehler damit irgendwie wiedergutzumachen. Allie trägt weit mehr mit sich herum, als ein zurück gelassenes Elternhaus, das ihr die Luft zum Atmen nahm und trotz aller Erotik, trotz aller Spannung zwischen den beiden Protagonisten, erhält Begin Again eine Geschichte mit Inhalt, die eben nicht nur auf das Eine hinauslaufen soll. 
Ich wiederhole mich, wenn ich sage:“Danke Mona!“, aber ich kann nicht anders. Vielmehr möchte ich beinahe sagen: „Sorry Mona!“, denn ich habe Begin Again zunächst völlig zu Unrecht in eine Schublade gesteckt und nichts erwartet, das mich irgendwie hätte begeistern können.

 

Fazit:
Der Neustart mit diesem Genre ist unterm Strich aber geglückt.
Wer auf der Suche nach einem Liebesroman mit einer guten Portion Erotik ist, aber dennoch einen gewissen Anspruch an Tiefe und Story hat, der ist mit „Begin Again“ von Mona Kasten auf der richtigen Seite.
Zwar tue ich mich persönlich mit diesem Genre immer noch etwas schwer, aber insgesamt ist dieses Buch dennoch einer der besten Vertreter seiner Zunft. Leser, die dieses Genre mehr mögen als ich, werden defintiv begeistert sein und für eben diese Leser hat Begin Again eine Leseempfehlung verdient.

Da es meinen Geschmack eben nicht 100%ig trifft, gebe ich ihm gute 3 von 5 Sternen.

 

 

         

[All about the books] Renate Bergmann – Über Topflappen freut sich ja jeder

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Einige von euch, gerade diejenigen in meinem Alter kennen ihn wahrscheinlich, diesen Moment, wenn die eigenen Eltern plötzlich ein Smartphone hervor ziehen oder uns per WhatsApp schreiben.

Momente, die bisweilen seltsam sind, zumindestens für die Generation 30+, deren Eltern für gewöhnlich nur technische Geräte kaufen, in deren Betreibsanleitung lediglich ein Satz steht:Bei Problemen jeglicher Art, rufen Sie bitte ihre Kinder an, die wissen das ganz bestimmt!“

(Mama, ich weiß, dass du hier mitliest. Ich hab dich lieb, auch wenn du manchmal das ganze Internet gelöscht hast 😉 )

Noch merkwürdiger dürfte wohl der Moment sein, wenn Oma und Opa plötzlich von Apps und Touchscreen, Hashtags und Likes zu reden beginnen. Ein Moment, der mir zwar leider verwehrt bleibt, aber eigentlich soll all dies auch gar nicht Thema des heutigen Beitrages sein.

Worauf meine ungelenke und viel zu lange Einleitung tatsächlich hinaus wollte, ist Renate Bergmann!

Ihr kennt sie doch sicher oder? Renate, die Twitter-Omi mit dem Tomaten-Telefon?
Wenn nicht, dann sei sie euch mit ihrem Account auf Twitter definitv ans Herz gelegt. Für einen Lacher zwischendurch sind die Episoden aus dem Leben einer Großstadt-Omi immer gut. 

Renate Bergmann – Über Topflappen freut sich ja jeder  

    

Autor: Renate Bergmann/ Torsten Rohde
Verlag: Rowohlt
Seiten: 174
ISBN: 9783499271656

Worum geht es?
Nun, es ist nicht bei Twitter und dem Tomaten-Telefon geblieben, denn „Tante Renate“ alias Torsten Rohde erobert seit einiger Zeit auch die analoge Welt. Das erste Buch „Ich bin nicht süß, ich hab bloß Zucker!“ schlug ein wie eine Bombe und hat auch mich über knapp 200 Seiten zum Dauerlachen gebracht.
Mittlerweile zählt ihre Bibliothek 8 Werke, die sich mit dem Alltag, den Irrungen und Wirrungen einer 80-Jährigen in der Großstadt befassen. Ob Hüftgold im Alter oder der Vollzeitjob als Vierfach-Witwe, die zwischen den großen Berliner Friedhöfen pendelt, denn vier Männer auf einem Friedhof? Das geht ja nun mal gar nicht!

Passend zur Weihnachtszeit hat Renate natürlich mehr als genug am Hut, auch wenn sie natürlich bestens vorbereitet ist, wie jedes Jahr. Die Geschenke, inklusive Süßwaren hat sie ja schon seit Mai im Schrnak liegen, aber die Stube will geputzt und alles auf Hochglanz gebracht werden. Dass sie auch noch ihre etwas missratene vegan lebende, Katzenyoga praktizierende Tochter Kirsten in der Eifel besuchen soll, passt ihr eigentlich so gar nicht in den Kram.
Fliegen soll sie auch noch und nee, also wissen se…..

 

Rezension:
Ich bin bekennender Renate-Fan! Schon von den Anfängen des Twitter-Accounts, die ich dankenswerter Weise tatsächlich miterleben durfte.
Auf liebevolle Art erinnerte mich Renate immer wieder an meine eigene Großmutter, die leider vor ein paar Jahren von uns gegangen ist.
Natürlich bedient Torsten Rohde ein Renter-Klischee nach dem anderen, aber stets auf liebvolle und charmante Art und Weise und niemals defamierend, beleidigend oder herabwürdigend. Es sind eben die Probleme, die Renter aus Sicht von uns Nicht-Rentnern zu haben scheinen. Die volle Ladung Klischee, gespickt mit gut ausgewählten Gags und ein bisschen Großstadt.

„Über Topflappen freut sich ja jeder“ macht Spaß, denn anstatt sich in Einzelheiten zu verlieren, bringt es Thorsten Rohde auf den Punkt. Eine Flugreise ist für eine Dame des gehobenen Alters eine Herausforderung. Gerade, wenn dies nichts Alltägliches für sie ist. Dass sie letztlich bei ihrer Nichte in einer großen Metropole landet, statt in der Eifel spielt dabei fast nur eine untergordnete Rolle.
Die Lacher sind gut verteilt, der Humor ausgesucht und niemals platt oder gar plump. Torsten Rohde weiß mit Worten zu jonglieren und lässt es doch natürlich und mitten aus dem Leben einer Rentnerin erscheinen.
Über Topflappen freut sich ja jeder“ ist gespickt von kleinen Episoden, locker geschrieben und erheiternd. Zwar wird sich jeder, der mit Renate bisher noch keine großen Berührungspunkte hatte, ein weniger hereinfinden müssen, da manche Episoden tatsächlich beinahe im Twitter-Stil geschrieben sind, dennoch lohnt es sich, denn die Lacher sind garantiert. 

 

Fazit: 
„Über Topflappen freut sich ja jeder!“ ist eine schöne Einstimmung auf Weihnachten und nicht nur ein Buch für „jüngere Leute“, die gerne über die Klischees der Rentner lachen möchten. Ganz im Gegenteil geht es natürlich niemals darum, ältere Menschen ins Lächerliche zu ziehen! Ich denke auch diejenigen unter uns, die schon ein paar Jahre Lebenserfahrung mehr haben als ich, können mit einer guten Portion Humor über Renate und ihre Problemchen lachen, denn am Ende muss man ja auch über sich selbst lachen können.

Und wer weiß, vielleicht ist es auch ein lustiges „last minute“-Geschenk? Eine kleine Aufmerksamkeit zu eigentlichen Geschenk oder ein kleines Mitbringsel in der Adventszeit?

Ich als bekennender Fan von Renate Bergmann und Torsten Rohde kann nicht anders, als dem dritten Streich der Twitter-Omi eine absolute Leseempfehlung auszusprechen und ganze 5 von 5 Sternen zu geben!

 

 

 

* Vielen Dank an den Rowohlt-Verlag für dieses Rezensionsexemplar

[All about the books] Rachel Corenblit – Einmal lieben geht noch

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Wer suchet, der findet! 
Diese Weisheit haben Generationen von Müttern an Generationen von Kindern weitergeben. Dass sie stimmen mag, möchte ich gar nicht bestreiten.
Doch wie ist das eigentlich mit der Liebe?
Findet da auch immer der, der am akribischsten sucht?
Oder findet die Liebe nicht letztlich uns, wenn wir aufgehört haben zu suchen?

Ganz persönlich würde ich wohl eher Letzteres unterschreiben, aber darum soll es heute nicht gehen. 😉

Vielmehr möchte ich heute von „Einmal lieben geht noch“ von Rachel Corenblit berichten, das mich in den letzten Tagen auf meinem morgendlichen Bahnfahrten zur Arbeit begleitet hat.

Ob es mich abgesehen davon auch unterhalten hat, soll Thema des heutigen Beitrages sein…

Rachel Corenblit – Einmal lieben geht noch

Autor: Rachel Corenblit
Verlag: Penguin
Seiten: 207
ISBN: 978-3-328-10008-9

       
Worum geht es?
Man kann nicht behaupten, Lucie sei ein schlechter Mensch. Als Lehrerin ist sie stets um das Wohl ihrer Schüler besorgt und auch in ihrer Freizeit hat sie ein offenes Ohr für ihre mehr oder weniger anstrengenden Nachbarn und Freundinnen. Doch während die biologische Uhr bedrohlich tickt und ihre Mutter sich schon ihrer Oma-Rolle beraubt sieht, will eines in Lucies Leben so gar nicht nach Plan laufen. Nachdem sie ihren letzten Lover Pascal vor Jahren vor die Tür gesetzt hat, ist die Ausbeute seither eher mau. Lucie muss ihrem Schicksal auf die Sprünge helfen und lässt keine Gelegenheit ungenutzt, den Mann für’s Leben zu finden.
Ob der Ex der besten Freundin, Väter ihrer Schüler oder der Typ von der Kühltheke im Supermarkt, Lucie macht auf der Suche nach Mister Right vor niemandem Halt.

Rezension:
Der Klappentext des Buches klang vielversprechend und so nahm ich es jeden Morgen auf meiner Bahnfahrt zur Arbeit für ein paar Minuten in die Hand. 
Ich hatte mir kurzweilige Unterhaltung versprochen und vor allem eine gute Prise Humor. Denn wer kennt sie nicht, die vermasselten Dates, die Typen, die auf den ersten Blick großartig waren und nach ein paar Tagen oder manchmal auch nur Stunden zum Reinfall des Dating-Jahres wurden.
Wer kennt sie nicht, die „ich will so unabhängig bleiben und mein Ding machen“-Typen? Die, die noch nicht über ihre Ex hinweg sind, aber auf jeden Fall eine neue Beziehung möchten. Sofort! Um jeden Preis!
Oder noch schlimmer: Die, denen plötzlich nach einem halben Jahr einfällt, dass sie zu Hause noch eine Langzeitfreundin sitzen haben. Hoppla…wie ärgerlich!

Ich habe mich tatsächlich auf das Buch gefreut, denn ich erwartete einen chaotisch-humorvollen Frauenroman mit Wiedererkennungswert, doch was mich erwartete, war irgendwie anders.

Ich vermag gar nicht genau sagen, was so anders an „Einmal lieben geht noch“ war, ob dieses „anders“ gut oder schlecht war und woran es eigentlich überhaupt lag. Dennoch sprang mir eine Tatsache direkt ins Gesicht. Der Schreibstil von Rachel Corenblit ist gewöhnungsbedürftig und das nicht zu knapp.
Kennt man es von Romanen vergleichbarer Genres, dass sie sich leicht und locker herunter lesen lassen, so stolperte ich über die Geschichte rund um Lucie zunächst sehr.
Corenblit schreibt abgehackt, kurz, knapp, knackig. Es lassen sich wohl viele Synonyme finden, doch eines bleibt gleich: Der flüssige Faden fehlt.      
„Einmals lieben geht noch“ hangelt sich von Episode zu Episode durch Lucies Alltag, doch ohne dass der Leser wirklich mitgenommen wird. Eine kurze knappe Info, wo Lucie sich gerade befindet, in welchem Zusammenhang sie auf Männerfang ist, sind alles womit ich mich begnügen durfte. Ein Umstand, der es schwer machte, eine Bindung zur Protagonistin aufzubauen.
Selbst nach der Lektüre des gesamten Buches vermag ich nur vermuten, dass Lucie beispielsweise in Frankreich lebt, eventuell in Paris, aber so ganz klar ist mir das nach wie vor nicht.

Das Thema, dem sich Rachel Corenblit widmet ist so alt wie die Menschheit selbst und doch verbergen sich dank unserer modernen Gesellschaft so viele humorvolle Details in ihm. Details, in denen sich jeder von uns früher oder später wiederfindet. Die Autorin ließ so ziemlich jedes davon auf der Strecke verhungern.

Für meine Zweck, also für ein Dasein als Lektüre im morgendlichen Bahn-Pendler-Leben hat „Einmal lieben geht noch“ mit Sicherheit eine gute Struktur, denn die Episoden sind kurz und selbst auf einer 25 Minuten Bahnfahrt, konnte ich locker drei von ihnen schaffen.
Doch ohne roten Faden und ohne den leser mit auf die Reise zu nehmen, ist ein Buch nicht das, was ich als besonders empfinde.
„A reader lives a thousand lifes“ sagt man, doch ich für meinen Teil habe nicht das Gefühl, dass ich Lucies Leben leben oder zumindest ihre Geschichte MITerleben durfte. 

Um der Geschichte nicht nur Schlechtes zu wollen, könnte man sie vielleicht aus Ansammlung von Einzelepisoden aus dem Leben ein und derselben Figur beschreiben. Für mich nimmt das dem Buch immer noch das Besondere, aber es fasst den Rahmen vielleicht besser zusammen als ein schlichtes „gefällt mir gar nicht.“

Abgesehen von einem roten Faden hätte ich mir sicher noch mehr Details gewünscht. Die einzelnen Dates, die einzelnen Versuche sich den mann fürs Leben zu angeln und auch die einzelnen Herren in Lucies Leben, werden leider viel zu oberflächlich, ja gar lieblos dargestellt. 
Ein Umstand, der wieder den Kreis zum fehlenden Erleben der Geschichte schließt. 

Fazit:
Als Bahnlektüre hat „Einmal lieben geht noch“ seinen Dienst getan und mich zumindest beschäftigt. Leider hält der Inhalt rein gar nicht das, was der wirklich ansprechende Klappentext versprach.

Wer lieber knappe und kurze Episoden lesen möchte, der ist mit dem Buch von Rachel Corenblit sicher gut unterhalten. Wer hingegen gerne eine humorvolle Aufbereitung vermasselter Dates, der Suche nach Mister Right und der Liebe an sich lesen möchte, der wird enttäuscht sein.

Mein Geschmack war es leider gar nicht.

Ich möchte abschließend deshalb auch nur 1 von 5 Sternen vergeben.

 
 

 

 *Vielen Dank an den Penguin-Verlag für dieses Rezensionsexemplar                        

[All about the books] Petra Durst-Benning – Das Weihnachtsdorf

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Okay, ich gebe zu, diese Rezension ist ein wenig ihrer Zeit voraus, aber was will man machen?
Es geht heute mal wieder nach Maierhofen und es weihnachtet sehr.
Erinnert ihr euch? Maierhofen, das kleine Genießerdorf, das mein „Dorfrocker-Herz“ im vergangenen Sommer hat höher schlagen lassen und in das ich mich von der ersten Seite an verliebt hatte.

Ob der Nachfolger „Das Weihnachtsdorf“ in die großen Fußstapfen von Die Kräuter der Provinz“ treten kann, möchte ich euch heute erzählen.  

 Titel: Das Weihnachtsdorf

Autor: Petra Durst-Benning
Verlag: Blanvalet
Seiten: 205
ISBN: 978-3-7645-05981
    
Worum geht es?
Es ist Anfang Dezember im malerischen Allgäu. Maierhofen liegt friedlich im Schnee und Kerzenlicht funkelt in den Häsuern. Der Trubel des Sommers ist längst vorbei und das große „Kräuter der Provinz“-Festival nur noch eine schöne Erinnerung. Langweilig wird es im Genießerdorf jedoch nicht, denn der erste Weihnachtsmarkt steht bevor. Wenn es nach Werbefrau Greta geht, haben dort Plastiknikoläuse und billiger Glühwein nichts verloren. 
Wird es aber den Maierhofenern gelingen, das Wahre und Gute in den Winter hinüberzuretten?
Bürgermeisterin Therese freut sich auf die Feiertage in trauter ZWeisamkeit, doch jemand will ihre Pläne durchkreuzen und während es ihrer Freundin Christine vor ihrem ersten Fest alleine graut, werden Rosi und Edy auf eine harte Probe gestellt. 
Junges Liebesglück und zerschlagene Hoffnungen brauen sich zusammen wie Winterstürme.
Wie viele kleine Wunder braucht es für das große Glück?  
 

Rezension:

Ihr glaub gar nicht, wie sehr ich mich gefreut habe, als ich die Mitteilung bekam, dass es einen Nachfolger zu „Kräuter der Provinz“ geben wird. In meiner Rezension zum ersten Roman aus Maierhofen konntet ihr meine Liebe zu dem kleinen Dorf ja deutlich herauslesen. Ich war nicht nur gespannt, nein ich habe richtig auf die Erscheinung hingefiebert.
Doch die Ernüchterung kam prompt per Post. Hatte der erste Teil der Geschichte noch stolze 500 Seiten, wartete Teil 2 gerade mal mit knapp 200 Seiten auf. Rechnet man die Rezepte und Tipps im Anhang nicht mit, sind es sogar gerade mal 170. Dennoch wollte ich nicht zu vorschnell urteilen, denn nur weile eine Geschichte kurz ist, muss sie ja nicht direkt schlecht sein.
Die wunderbare Aufmachung des Covers und das nachdenkliche, aber dennoch sehr tolle Vorwort der Autorin ließen Hoffnung aufkeimen und meine Vorfreude stieg doch wieder.

Wie auch schon im ersten Teil ist und bleibt Maierhofen ein verschlafenes, aber unheimlich sympathisches und zauberhaftes kleines Dort. Liebevoll beschreibt Durst-Benning die traumhafte Winterlandschaft und die Bemühungen der Bewohner ihr kleines Genießerdorf für das Fest der Liebe herauszuputzen.
An Charme und Zauber fehlt es im „Weihnachtsdorf“ auf keinen Fall. 

Dennoch vermisste ich auf jeder der 170 Seiten etwas. Wo waren die Geschichten geblieben? Wo die „Spannung“?
Kämpften Therese, Greta, Rosi und Christine im ersten Teil jede für sich und alle gemeinsam noch mit größeren und kleineren Problemen, kommt „das Weihnachtsdorf“ arg seicht daher.
Kleinere Problemchen werden schnell im Vorübergehen gelöst. Der einzige „größere“ Konflikt zwischen Rosi und Edy löst sich sehr voraussehbar und letztlich dann doch nur in ein oder zwei Nebensätzen.

So zauberhaft Durst-Benning ihre Geschichte auch dieses Mal beginnt und so wunderbar wir Leser wieder einmal in eine Welt entführt werden, in der alles mehr oder weniger doch noch in Ordnung ist, so viel lässt „das Weihnachtsdorf“ doch vermissen.

Mir fällt es wirklich schwer negative Dinge über das Buch zu schreiben, da ich Maierhofen einfach so lieb gewonnen habe. Dennoch hätte Durst-Benning einfach so so so viel mehr aus dem zweiten Teil machen können. Leider lässt sich für mich der Eindruck nicht vom Tisch wischen, dass unbedingt vor der anbrechenden Weihnachtszeit noch ein Titel mit eben jenem Thema erscheinen sollte und der Inhalt dabei ein wenig auf der Strecke geblieben ist.       

 

 

Fazit:

Wie auch schon im ersten Teil passt der Klappentext nicht wirklich zum Inhalt des Buches. Während dieser Umstand bei „Die Kräuter der Provinz“ zwar verwirrend war, aber der Klasse keinen Abbruch tat, hätte ein bisschen mehr Übereinstimmung dem zweiten Teil der Reihe sicher gut getan. 

Insgesam tist „Das Weihnachtsdorf“ immer noch sehr charmant und liebevoll geschrieben, lässt aber leider einiges vermissen. 
Da ich Maierhofen aber dennoch lieb gewonnen habe und darauf hoffe, dass der dritte Teil, der 2017 erscheint wieder an die Stärke des Auftaktbandes anknüpfen kann, gebe ich dem Buch 3 von 5 Sternen.

 
 
 

 

 *Vielen Dank an den Blanvalet-Verlag für dieses Rezensionsexemplar     

[All about the books] Christoph Marzi – London

*Werbung* 

Untypisch für mich und doch absehbar.
So oder so ähnlich könnte man den heutigen Blogpost eigentlich zusammenfassen.
Denn heute soll es um ein Buch gehen, das London als Schauplatz, als Thema und als Titel trägt. London, meine ausgwiesene Lieblingsstadt hier in Europa. 

Doch Christoph Marzis „London“ ist gleichzeitig untypisches Terrain für mich, denn es handelt sich um einen Fantasy-Roman. Fantasy? 
Ich war gespannt…und möchte euch an meiner Reise ins Unbekannte teilhaben lassen.

 

Christoph Marzi – London:
Titel: London
Autor: Christoph Marzi
Verlag: Heyne
Seiten: 704
ISBN: 9783453316652

Worum geht es? 
Emily Lainge ist ratlos! London ist verschwunden. Die aufregende Metropole an der Themse mit all ihren Facetten, ihren Farben, Geheimnissen und Abenteuer ist einfach so verschwunden.     
Vom einen auf den anderen Moment ist ihre Heimat wie vom Erdboden verschluckt und Emily, die junge Frau mit den feuerroten Haaren und dem Mondsteinauge will ihn retten, den Ort, der ihr zu Hause geworden ist.
Doch dafür muss sie hinabsteigen in die Uralte Metropole, denn nur dort in der Stadt unter der Stadt liegen die Antworten.
Antworten auf Rätsel, die sie und ihre alten Weggefährten lösen müssen….

Rezension:
Fantasy ist nun wahrlich ein Genre, in dem ich mich nicht sehr oft bewege und da zwischen Teil 4 der Reihe (Somnia) und dem nun neu erschienen Teil 5 „London“ fast ein Jahrzehnt lagen, fühlte es sich fast so an, es würde ich die Reihe gänzlich neu beginnen. Natürlich war meine Erwartungshaltung denkbar hoch, schließlich ist Marzi für seinen fesselnden Erzählstil bekannt.
Doch würde mich „London“ wirklich packen, aus der Realität in seine Welt ziehen und aus der Realität entführen?
Ich war skeptisch und hochgradig gespannt zugleich. Zum Glück ließ Marzi altbekannte Charaktere wieder aufleben und schaffte es so, den Bogen zwischen den Geschichten zu halten und uns Lesern ein Stück weit etwas Vertrautes an die hand zu geben. Acht Jahre sind schließlich kein Augenzwinkern.    
Doch ich muss sagen „Chapeau“ Mister Marzi! Schon nach den ersten Seiten war ich regelrecht angefixt und selbst verblüfft, wie schnell ich wieder in die gesamte Geschichte eintauchen konnte. 

London spielt in der Gegenwart, im heutigen London, das für alle Menschen außerhalb der Metropole verschwunden ist und Marzi spielt mit uns Lesern, alle 20-30 Seiten überrascht er mit einer so immensen Wendung, mit der man wahrlich nicht gerechnet hat.Immer mehr Rätsel, die es zu lösen gilt, kommen hinzu und wenn man glaubte, dass Mosaik zusammensetzen zu können, so wurden plötzlich Teile ausgetauscht und alles war wieder anders. 
Unterhaltung der höchste Klasse, wenn ihr mich fragt!

Wirklich fasziniert hat es mich, zu sehen, wie viele Parallelen es zwischen der kleinen Emily aus „Lycidas“ und dem Erscheinen der kleinen Piccadilly in „London“ es gab ohne, dass man den Eindruck hatte, es wurde einfach nur neu aufgelegt.
Auch wenn viele Charaktere wie Lycidas und Lilith nur eine kleine Nebenrolle hatten, so war schön sie alle irgendwie wiederzusehen und als Teil der großen Geschichte teilhaben zu lassen.
Allein die Tatsache, dass die beiden alten Damen eine zunehmende Ähnlichkeit mit den alten bekannten Mister Fox und Mister Wolf hatten, hat mir immer wieder ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert.

 
Dass ich ein kleiner Fan von historischen Romanen bin, ist ja bekannt. Umso toller fand ich es ein ums andere Mal, dass Marzi geschichtliche Aspekte aus der Vergangenheit  mit eingebunden hat. Es rundet Geschichten, die in bekannten Metropolen spielen, einfach ab und weckt in mir gleich die Neugier, mich auch außerhalb des Buches mit bestimmten Themen zu beschäftigen.  

Zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass Marzi nun endgültig Abschied von der uralten Metropole nimmt. Es fühlte sich nach Finale an, nach Abschluss. So vieles machte auf einmal Sinn und hätte das Buch nun geendet, so wäre es zwar traurig, aber in Ordnung gewesen.
Doch dann kam wieder alles anders und das Ende hat mich insofern happy gemacht, als dass in mir nun der kleine Funke Hoffnung gewachsen ist, dass es doch vielleicht irgendwann weiter geht – auch wenn ich mir nach all dem kaum noch vorzustellen mag, wie Marzi diese 5 Bücher noch toppen möchte.

 

Wenn es wirklich etwas gibt, das mich stört. Wenn ich wirklich ein Haar in der Suppe suchen muss, dann möchte ich ein wenig zur Optik des Buches sagen.
Die Aufmachung von „London“ ist wirklich schön. Das Cover ist sehr stimmungsvoll und passt einfach zur uralten Metropole.
Was mich persönlich stört ist, dass es optisch überhaupt nicht an den vier Vorgängern anknüpft. Es ist ca. einen halben Zentimeter kleiner, hat nun eine glänzende Oberfläche und einfach einen komplett anderen Stil, sodass es sich nicht so harmonisch an die anderen Bücher anfügt.
Natürlich ist dies mal wieder Jammern auf hohem Niveau, aber wir Bücherwürmer sind ja in der Tiefe unseres Herzens kleine Nerds.
 

 

Fazit:
Für mich, als Fan der Reihe, ist London eine klare Empfehlung.
Man muss nicht zwingend die ersten Bücher gelesen haben, um mit der Geschichte zurechtzukommen, doch die Vergangenheit der Charaktere erleichtert es einem hier und da bestimmt schon, sich mehr in diese hineinzudenken und die Abläufe nachvollziehen zu können.
London ist für Menschen interessant, denen Bücher wie die Elfen-Reihe, HdR und co. einfach zu viel Fantasy ist, die aber dennoch nicht auf einen gewissen fantastischen Charme aus dem Hier und Jetzt verzichten möchten. Für jemanden, der sich wie meine Wenigkeit bisher sträubte „Herr der Ringe“ zu lesen, ist es also mehr als perfekt. Fantasy ja bitte, aber bloß nicht „too much“!
 
Was den Schreibstil und dieses Einfangen des Lesers“ angeht, sind meine Erwartungen vollends erfüllt, wenn nicht sogar etwas übertroffen worden.
 

Dass nun doch so viele alte Bekannte wieder mit dabei sind, hatte ich nicht erwartet und demnach wurde ich auch hier positiv überrascht.

Insgesamt möchte ich für „London“ von Christoph Marzi eine absolute Leseempfehlung aussprechen und gebe deshalb 5 von 5 Sternen.

Habt ihr bereits Teile der Reihe gelesen oder ist Fantasy so gar nicht euer Ding?

Wenn ihr regelmäßiger Buchtipps und kurze Rezensionen lesen wollt oder einfach nur gerne „hübsche Bildchen“ anguckt, sei mein Instagram-Account „All_about_the_books ans Herz gelegt.
Ich freue mich, euch als neue Follower begrüßen zu können! 


Viele Grüße




 *Vielen Dank an den Heyne-Verlag für dieses Rezensionsexemplar     

 

[All about the books] Jeffrey Archer – Erbe und Schicksal

*Werbung* 

Jeden Morgen, wenn ich meinen Weg zur Arbeit fast beendet habe und aus dem Bahnhof trete, lächelt mich das Schaufenster der ansäßigen Bahnhofsbuchhandlung an und berichtet mir, was es Neues auf dem Büchermarkt gibt. Um ehrlich zu sein ist dies einer meiner liebsten Momente an meinem Arbeitstag. Besonders, wenn die Mitarbeiter die Schaufenster mal wieder neu gestaltet haben.Vor einigen Tagen hingegen mahnte mich das, was im Schaufenster stand allerdings und treib mich zur Eile.
Warum? Nun, in einem der vier großen Fenster stand der neue Teil der CliftonSaga von Jeffrey Archer und mir war klar, dass es langsam Zeit wird, Teil 3 nicht nur ständig von A nach B durch die Gegend zu tragen, sondern vielleicht auch endlich mal zu beenden.

Mittlerweile bin ich soweit und möchte euch von dem dritten Streich der großen Familiensaga aus Bristol berichten. Über Teil 1 („Spiel der Zeit“) und Teil 2 („Das Vermächtnis des Vaters)habe ich euch vor einiger Zeit schon berichtet und meine Begeisterung hält weiterhin an.

 

Jeffrey Archer – Erbe und Schicksal  

 

 
Autor: Jeffrey Archer
Verlag: Heyne
Seiten: 510
ISBN: 9783453471368
 

Warum geht es?
England 1945: Der Zweite Weltkrieg ist beendet. Harry Clifton, der sich aus den Hafendocks von Bristol zu einem Universitätsstipendium und militärischer Ehre hochgearbeitet hat, und sein treuer Jugendfreund Giles Barrington haben diese düstere Zeit der Weltgeschichte überlebt. Harry scheint endlich sein Glück mit Emma Barrington, der Schwester von Giles finden zu können, während Giles, der Erbe von Barrington Shipping, voller Hoffnung den steinigen Weg in die Politik beschreitet. 
Doch lange Schatten drohen die Familie zu befallen, Giles Vergangenheit holt ihn ein und eine neue Epoche voller Intrigen und Verrat beginnt.

 

 

Rezension:
Der Auftakt der Saga war fumlinant und hat mich zu einem bekennenden Fan von Jeffrey Archer werden lassen, der mir bis dato völlig unbekannt war.
Dementsprechend hoch waren natürlich meine Erwartungen an Teil 3 und zunächst schienen sie nicht enttäuscht zu werden.
„Erbe und Schicksal“ beginnt genauso großartig und fesselnd, wie „Das Vermächtnis des Vaters“ endete.
Doch leider ließ das „Aber“ nicht lange auf dich warten

Natürlich ist es eine unfassbare Aufgabe, eine Familien-Saga solcher Qualität fortzusetzen und dabei den Spannungsbogen stets auf dem gleichen hochklassigen Niveau zu halten. Dass es hier und da Einbußen geben würde, war mir klar.
Dennoch muss ich sagen, dass Teil 3 der Geschichte um Harry Clifton hier und da etwas vermissen lässt. Das Buch scheint über manche Strecken etwas oberflächlich, die Probleme sind recht leicht lösbar und offensichtlich. Mir steht es eigentlich fern das Wort „langatmig“ zu benutzen, aber mir kommt es dennoch unter anderem in den Sinn, wenn ich rückblickend an „Erbe und Schicksal“ denke.

Insgesamt ist es „Jammern auf hohem Niveau, denn der dritte Teil ist immer noch ein großartiges Buch. Mit seinen Vorgängern kann er leider dennoch nicht ganz Schritt halten.
Während der Fokus der ersten zwei Bände ganz klar auf Harry (und Emma) lag, schweift die Geschichte in „Erbe und Schicksal“ für meinen Geschmack ein wenig zu sehr zu Emmas Bruder Giles und seiner politischen Karriere. Diese Tatsache macht das Buch keinesfalls uninteressant, denn Jeffrey Archer ist und bleibt ein grandioser Autor. Dennoch vermisst der Leser der „Clifton(!!!)-Saga“ ein wenig den eigentlichen Protagonisten. 
Auch die von mir lieb gewonnene Mutter Maisie kommt für meinen Geschmack deutlich zu kurz. Natürlich ist mir klar, dass die Geschichte der einen oder anderen Figur irgendwann einfach erzählt ist, dennoch empfinde ich es als schade.

Hatte ich in meiner Rezension zu Teil 2 noch bemängelt, dass Jeffrey Archer dem Leser, der Teil 1 nicht gelesen hatte, sehr viele Informationen an die Hand gegeben hatte, so dass letztlich der Genuß des Auftaktbandes beinahe überflüssig wurde, so verzichtet „Erbe und Schicksal“ weitestgehend auf solche Erläuterungen. Zwar wird dem Leser ohne Vorwissen noch der eine oder andere Zusammenhang kurz(!) erklärt, dennoch entsprechen diese Grundinformationen längst nicht mehr dem Ausmaß von Teil 2.
Ein Umstand, der mich sehr erfreut hat, denn irgendwie fand ich es etwas lästig, manche Tatsache mehrfach erklärt zu bekommen.
Auch wenn es hart klingt, aber wer eine Fortsetzung liest ohne den Auftakt zu kennen, ist doch letztlich selbst schuld, wenn er nicht alles versteht.
      

      

 

Fazit:
Ich kann im Grunde mein Fazit der letzte Rezension zu Teil 2 nur wiederholen: Jeffrey Archer ist und bleibt ein Meister seines Fachs. Auch wenn „Erbe und Schicksal“ nicht ganz an die Klasse seines Vorgängers heran reicht, ist der dritte Teil der Clifton-Saga immer noch ein grandioses Buch, das ich ohne zu zögern auf jede Leseliste setzen würde.

Mit 4 von 5 Sternen kann ich nur eine deutliche Leseempfehlung  für alle Liebhaber historischer Romane aussprechen!

Habt ihr bereits einen Teil der Reihe gelesen oder ist das Genre so gar nicht euer Fall?

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Viele Grüße
 
 *Vielen Dank an den Heyne-Verlag für dieses Rezensionsexemplar     

      

[All about the books] Linda Castillo – Eiskaltes Vergessen

*Werbung* 

Eines der letzten Bücher, die auf meinem Urlaubsstapel lagen, versprach Hochspannung. Nachdem ich mich zuletzt weniger an das Genre des „Krimis“ bzw. „Thrillers“ getraut hatte, wagte ich zuletzt mal wieder einen neuen Versuch.

 
Ob „Eiskaltes Vergessen“ von Linda Castillo mich überzeugen konnte oder überhaupt in die Kategorie „Thriller“ eingeordnet werden sollte, möchte ich euch in diesem heutigen Blogost berichten….

 

Titel: Eiskaltes Vergessen

Autor: Linda Castillo
Seiten: 300

ISBN: 978-3-956-492587

 
Worum geht es?
Alles was sie weiß, ist ihr Name. Hannah, so stand es auf einem Zettel in ihrer Tasche. Wer bin ich? Diese Frage stellt sich die rothaarige Frau, seit sie im Tiefschnee der Rocky Mountains gefunden wurde. Sie hat keine Ahnung was passiert ist und woher sie kommt. Nur dieses unterschwellige Gefühl, in Gefahr zu schweben, scheint vertraut.
Als John, der Mann der sie gerettet hat, sie in eine Unterkunft bringen will, versucht jemand, ihren Wagen einen Abhang hinunterzudrängen. Hannah weiß, wenn sie überleben will, muss sie herausfinden, wer sie wirklich ist. Ihre einzige Hoffnung ist John, der geschworen hat, sie zu beschützen…
 

 

Rezension:
Zu Beginn jedes neuen Buches lasse ich meine Gedanken ein wenig schweifen und überlege mir, was ich von diesem Titel denn letztlich erwarte. 
Was sagt mir der Klappentext? 
Was suggeriert das Cover? 
Gab es Vorgänger? 
Was verspricht der Titel des Buches?

Als ich „Eiskaltes Vergessen“ von Linda Castillo in die Finger bekam, den Klappentext las und mir das Cover ansah, erwartete ich Spannung, vielleicht sogar Hochspannung. Verwirrende Handlungsstränge, nebulöse Zusammenhänge, fesselnde Ereignisse und überraschende Wendungen. 
Das Buch begann vielversprechend, der Leser sieht sich mitten in eine Szene geworfen, ohne zu verstehen, was wirklich passiert. Warum diese Frau um ihr Leben rennt, wer sie verfolgt und was die ganze Szenerie auf dem Berg in Eiseskälte auf sich hat.
Doch so spannend und unklar der Roman beginnt, so kontinuierlich flacht er auch ab. Kaum sieht sich unsere namenlose Protagonistin vom starken Bergretter in Sicherheit gebracht, geht es mehr oder weniger nur noch um diesen und ihre Liebschaft zu ihm.
Unter dem Deckmantel der Verfolgung, der Angst und der Spannung baut Linda Castillo die Szenerie einer relativ einfachen Lovestory. Einer Lovestory ohne Ecken und Kanten, ohne Wendungen und ohne Dramatik.

Der Thrill, die Spannung und all das was Cover und Klappentext versprachen, schien für mich im ewigen Eis verschollen. Leider waren die Zusammenhänge recht schnell klar, so dass sich die 300 Seiten doch recht in die Länge gezogen haben. 
Ein bisschen mehr Story, Inhalt und Überraschung hätten dem Buch „Eiskaltes Vergessen“ nicht geschadet. Zwar lässt sich der Schreibstil von Linda Castillo gut lesen und hindert den allgemeinen Lesefluß nicht, dennoch konnte mich das Buch einfach nicht überzeugen und auch bis zum letzten Drittel zu keiner Zeit wirklich packen und mit sich ziehen, so dass ich es nicht mehr aus der Hand legen wollte.

         

Fazit:  
„Eiskaltes Vergessen“ ist leider mal wieder ein typischer Fall eines Buches, dessen Optik und Aufmachung mehr versprechen, als der Inhalt halten kann.
Ich hatte mich sehr auf ein fesselndes Lesevergnügen gefreut, als ich den Titel von Linda Castillo in die Hände nahm und wurde leider enttäuscht.
Wer Spannung suchte, der suchte vergebens   

Insgesamt möchte ich deshalb für „Eiskaltes Vergessen“ 2 von 5 Sternen vergeben.

Allen, die gerne regelmäßiger Buchtipps und kurze Rezensionen lesen wollen oder einfach nur gerne „hübsche Bildchen“ angucken, sei mein Instagram-Account „All_about_the_books ans Herz gelegt.
Ich freue mich, euch als neue Follower begrüßen zu können! 


Viele Grüße



Vielen Dank an den Mira Taschenbuch Verlag für dieses Rezensionsexemplar