[All about the books] Tamara Mataya – Manche Tage muss man einfach zuckern

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Manchmal bin ich ein Verpackungsopfer, das gebe ich zu!
Und manchmal trifft mich diese Schwäche auch in Sachen Bücher und deren Cover.
Ein solches Buch, dessen Optik mich und meinen momentanen hang zum Thema „Lettering“ total angesprochen hat, möchte ich euch heute vorstellen…

 

Tamara Mataya – Manche Tage muss man einfach zuckern: 

 

 Autor: Tamara Mataya
 Verlag: Heyne
 Seiten: 352
ISBN: 978-3-453-42169-1

Worum geht es?
Obwohl Sarah Dauersingle ist, hat sie den Glauben an die Liebe noch nicht verloren. Mit der festen Überzeugung, ihren Mister Right online auf der Internetseite „Missed Connections“ zu finden, durchforstet sie täglich die zahllosen Anzeigen derjenigen, die ihren Traumpartner bereits auf New Yorks Straßen entdeckt haben, aber zu mutlos waren, um ihn oder sie anzusprechen.
Während Sarahs große Liebe noch auf sich warten lässt, beginnt sie eine Affäre mit Womanizer Jack und stürzt sich in ein Abenteuer aus Unverbindlichkeit. Doch plötzlich taucht ein anonymer Verehrer auf „Missed Connections“ auf….



Rezension:
Neben der wirklich schönen Aufmachung spricht das Buch von Tamara Mataya auf jeden Fall mit seiner Story alle Freunde von lockeren und herzerwärmenden Liebesgeschichten an. Das Cover ist ungewöhnlich und definitiv ein Hingucker.Allerdings folgt auch direkt das Aber….
Grundsätzlich hat mit die Story von Sarah und Jack sehr gut gefallen und die Idee war wirklich zuckersüß. Tamara Mataya schreibt locker und flüssig, so dass es uns Lesern leicht fällt, durch die Seiten zu fliegen.
Leider leider geht der Geschichte aber recht schnell die Puste aus und es wird alles sehr sehr absehbar. Dauersingle Sarah findet sich plötzlich zwischen zwei vermeindlichen Traummännern wieder, kämpft gleichzeitig gegen Windmühlen in ihrem neuen Job und weint sich bei ihrem schwulen (Klischee!!!) Freund aus, dessen Bruder zufällig eine ziemlich ansehnliche Partie ist.
Nichts gegen leichte Lovestories, aber so oder so ähnlich haben wir die Geschichte wohl alle schon einmal gelesen.
Trotzdem möchte ich keine Rezension schreiben, die vor „Aber“ strotzt und das Buch in einem schlechten Licht darstellt, denn gefallen hat es mir im Großen und Ganzen schon. 
Tamara Mataya versteht es, das gewisse Prickeln in die Story einzubauen, ohne direkt vulgär zu werden, wie manch andere Vertreterin des Genres, die auch auf dem Buchrücken zitiert wird. Ein dickes Plus in meinen Augen, da ich mich mit solchen Büchern gerne mal etwas schwer tue und die Leselust verliere.
Freunde des Erotik-Genres werden wahrscheinlich gelangweilt sein, aber Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden.


Fazit:
Der Ausgang der Story lässt sich nach einigen wenigen kapiteln vorhersehen, trotzdem unterhält das Buch und ist eine perfekte Sommerlektüre oder ein Buch für Zwischendurch. Auch wenn ihm auf der Strecke die Puste ausgeht, hat es mir recht gut gefallen, weshalb ich 3 von 5 Sternen vergeben möchte.


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Ich freue mich, euch als neue Follower begrüßen zu können!   
 
 
 
 



[All about the books] Cathy Bramley – Fliedersommer

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Da bin ich wieder!
Lange genug hat es gedauert und wenn ich auf das Datmun des letzten Beitrages hier auf diesem Blog schaue, dann erschrecke ich mich selbst.
Fast zwei Monate ist es nun her….

Aber ihr wisst ja wie das Leben so spiel. Nehmen wir die Pause, als Sommerpause, kreative Schaffenspause, Sendepause oder was auch immer.
Egal, wie man sie letztlich bezeichnet, ich bin froh, dass sie nun erst einmal vorüber ist. Denn ich habe nicht nur meine Zeit, sondern auch die Lust am Bloggen wiedergefunden. 
Zwei wesentlich Faktoren für regelmäßige Beiträge, oder nicht? 😉

Untätig war ich in den letzten Wochen tatsächlich aber nicht, denn ich habe trotz viel Arbeit und vielen neuen Erfahrungen fleißig gelesen und sogar ein wenig kretaive Energien walten lassen. 
Was dabei rausgekommen ist, verrate ich euch aber in einem anderen Beitrag. Heute soll es erst einmal um ein Buch gehen, dass mich nach meinem Sommerurlaub trotz des fiesen unsommerlichen Wetters noch ein wenig in Stimmung gehalten hat….


Cathy Bramley -Fliedersommer:

 Titel: Fliedersommer

 Autor: Cathy Bramley
 Verlag: Heyne
 Seiten: 447
 ISBN: 978-3-453-42207-0
 
 
 
Worum geht es?
Wickham Hall, die ehrwürdigen Gemäuer, die Holly schon seit ihrer Kindheit fasziniert haben. Ein Traum wird wahr, als ihr ausgerechnet dort eine Stelle angeboten wird. Ob rauschende Feste, edle Hochzeiten oder traditionelles Weihnachten. Organisationstalent Holly hat ihren Traumjob gefunden. Wäre da nur nicht Ben, der Hollys Herz vom ersten Moment an hat höher schlagen lassen. Je näher Holly den smarten Erben an sich heran lässte, desto mehr Geheimnisse scheinen sich zu lüften. Denn auch Hollys Geschichte ist bereits untrennbar mit Wickham Hall verbunden…
 
 
 
Rezension:
Ich gestehe, das Buch hat meine Neugierde tatsächlich wegen seines Covers geweckt. Aber auch die Story an sich klang perfekt für Wohlfühlmomente und Lesegenuss. Holly Swift ist ein Mädchen wie du und ich mit einem Hang zum Planen und Organisieren, Ben hingegen ein kreativer Chaot, der den Moment lebt und von Plänen nichts wissen will. Eine interessante Mischung, keine Frage.
Anfang war ich dennoch ein wenig skeptisch, in welche Richtung die Geschichte zwischen Ben und Holly laufen würde und habe bereits befürchtet, dass „Fliedersommer“ letztlich doch noch in ein anderes Genre abdriften könnte.
 
Meine Sorge war unbegründet, denn das Buch von Cathy Bramley ist so zauberhaft wie sein Cover. Von den ersten Zeilen umfängt den Leser eine Watte aus Wohligkeit und das Gefühl selbst Teil von Wickham Hall zu werden. Phantasievoll beschreibt Bramley das herrliche Anwesen und gibt jedem der Charaktere sein ganz bestimmte Note und seinen ganz individuellen Charme. 
Sie entführt uns Leser und lässt sie so schnell nicht wieder gehen. Holly nimmt uns mit auf ihre Reise und ist wahrscheinlich eine der sympathischten Protagonistinnen, die ich jemals „kennenlernen“ durfte. Dennoch möchte ich trotz allem Wohlgefühl ein „ABER“ folgen lassen.
„Fliedersommer“ ist fast ein wenig zu leicht und zauberhaft. Scheinbare Konflikte, Spannungsbögen, Probleme, die das Buch haben sollte, verpuffen und rosaroten kleinen Wölkchen. Egal was passiert, früher oder später lösen sich alle Sorgen auf und Holly ist happy. Seien es Probleme im Rahmen der einzelnen Events auf Wickham Hall oder Zwischenmenschliches. Selbst alles, was rund um die Liebesgeschichte von Holly und Ben geschieht, ist im Ergebnis schlicht zu einfach, um halbwegs realistisch zu sein. Nicht, dass ich Holly ihr Glück nicht gönnen würde, doch letztlich leben auch solche Bücher eben von ein wenig Drama. Cathy Bramley erzählt uns im Grunde zwei Familiengeschichten, die ihre Abgründe haben und in denen das Schicksal eine entscheidende Rolle spielt. Von diesem Schicksal bleiben wir Leser aber leider weitestgehend verschont. 
Ein bisschen mehr Drama und eine Prise Tragik hätten „Fliedersommer“ sicherlich gut zu Gesicht gestanden.
 
Dem Lesevergnügen als solchem tut es aber keinen Abbruch, sofern man nicht etwas gänzlich anderes erwartet hat.
 
 
 
Fazit:
Mein Wunsch einen zauberhaften Sommerroman zu lesen, der leicht und locker daher kommt, wurde erfüllt. „Fliedersommer“ entführt uns Leser in blühende englische Landschaften und sorgt für wohliges Lesevergnügen. Wer Tiefe und etwas Drama sucht, der könnte sich langweilen. Wer allerdings einen heiteren Urlaubsroman lesen möchte, dem kann ich „Fliedersommer“ guten Gewissens ans Herz legen.
 
Aufgrund vereinzelter Oberflächlichkeit bekommt das Buch von Cathy Bramley von mir daher 3 von 5 Sternen.
 
 
 

 

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[All about the books] Kristina Günak – Wer weiß schon wie man Liebe schreibt

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Es ist mal wieder Zeit für eine neue Rezension, findet ihr nicht?

Bevor die Rezi-Flut meiner Urlaubslektüren beginnt, möchte ich heute erst einmal mit euch über ein Buch sprechen, das ich zuletzt während meiner stressigen Prüfungsphase gelesen habe und das der perfekte Begleiter in diesem „Ausnahmezustand war.
 
 
 
 
Kristina Günak – Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
 

 Titel: Wer weiß schon wie man Liebe schreibt

 Autor: Kristina Günak 
 Verlag: LYX
 Seiten: 270
 ISBN: 978-3-7363-0465-9
 
Worum geht es?

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah liegt? Nach einem Abstecher ins glamouröse München, kehrt Bea auf der Suche nach ihrem beruflichen Glück zurück ins heimatliche Braunschweig. Bei einem kleinen Verlag für schnulzige Liebesromane findet sie schließlich alles, was sie gesucht hat. Doch das Glück hält nicht lange, es droht die Pleite und Bea bangt nicht nur um ihre berufliche Zukunft. Ausgerechnet Tim Bergman, seines Zeichens „bad boy“ der Literaturszene soll die Pleite abwenden und mit seinem neusten Roman den Verlag retten. Um die Werbetrommel kräftig zu rühren, muss Bea in den sauren Apfel beißen und mit dem pöbelnden Rüpel-Autor auf Lesereise durch die Provinz ziehen. 

  

Rezension:

Unverhofft kommt oft, könnte das Motto im Hinblick auf dieses Buch von Kristina Günak sein, denn eigentlich hatte ich es gar nicht auf dem Zettel. Letztlich erinnerte mich der Klappentext auch sehr an das Buch „Sahnehäubchen“ des Autoren-Duos „Anne Hertz“. Neugierig war ich dennoch, denn gegen lockere und leichte Unterhaltung und ein bisschen Gefühl ist ja nichts einzuwenden. 

Zunächst besticht „wer weiß schon wie man Liebe schreibt“ durch sein Cover, das schlicht und doch ansprechend gestaltet ist und auf eine eigene Weise als „schön“ bezeichnet werden kann. Relativ eigen ist auch die Aufmachung innerhalb des Buches, da nahezu jedes Kapitel mit einer völlig leeren Seite endet, die einen Abschnitt zum nächsten Kapitel bilden soll. Ob dieser „Kunstgriff“ dem Buch nun zuträglich ist, ist fraglich. Für mich wirkte es eher so, als wolle man künstlich Seiten „füllen“ und das Buch verdicken. Mit Verzicht auf diese „Zusatzseiten“ wäre „Wer weiß schon wie man Liebe schreibt“ mit Sicherheit um knapp 50 Seiten kürzer gewesen. Die Kapitellänge oder besser ihre Kürze hingegen ist durchaus angenehm, gerade wenn man das Buch von Kristina Günak so wie ich, als Bahnlektüre in kurzen Abschnitten lesen möchte.

Insgesamt ist die Geschichte zwischen Bea und Tim relativ vorhersehbar, was sie allerdings nicht langweilig macht. Zwar verzichtet Kristina Günak weitestgehend auf spannende Wendungen, Krisen und Dramen, was dem Lesevergnügen in der Summe aber keinen Abbruch tut. 

„Wer weiß schon wie man Liebe schreibt“ ist ein fluffiger Wohlfühlroman, den man (mit der entsprechenden Lesezeit) sicherlich locker in einem Zug auf dem sonntäglichen Sofa verschlingen kann. Tiefen Anspruch kann man bei einem Titel dieses Genres natürlich nicht verlangen, trotzdem kratzt das Buch zumindest ansatzweise an der Oberfläche. Gerade im Hinblick auf die Lebensgeschichte der Protagonisten verlässt „Wer weiß schon wie man Liebe schreibt“ die Komfortzone des Schnulzen-Romans. 

Wobei ich das Buch nicht einmal als klassische Schnulze bezeichnen würde, denn eine solche Bezeichnung würde ihm nicht gerecht werden.

Die Parallele zu „Sahnehäubchen“ ist leider aber auch nicht von der Hand zu weisen, dennoch möchte ich Vergleiche zwischen den Büchern natürlich vermeiden. Auch würde es den positiven Eindruck schmälern, den Kristina Günak bei mir hinterlassen hat. Das Rad neu zu erfinden, kann manchmal ja durchaus ganz schön hart sein.

 
Fazit:
Für den Moment hat mich „Wer weiß schon wie man Liebe schreibt“ sehr gut unterhalten. Wer also auf der Suche nach einem lockeren Sommerroman ist, der macht mit dem Buch von Kristina Günak definitiv nichts falsch.
Besonders tiefgreifend und vielsagend ist die Story zwar nicht, aber sie ist kurzweilig und macht Spaß. Insgesamt gebe ich daher 4 von 5 Sternen.
 
 
 
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 *Vielen Dank an den LYX-Verlag für dieses Rezensionsexemplar     
 
 

[Projekt SuB-Abbau] Zwei Fehlgriffe

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Eines der großen Projekte, mit denen ich in das neue Lesejahr 2017 gestartet bin, war der Abbau meines SuB, also des Stapels der ungelesenen Bücher, die noch unschuldig in meinem Bücherregal stehen. 
Nach gut der Hälfte des Jahres muss ich ein durchwachsenen Fazit ziehen, denn wirklich abgebaut habe ich nur wenig. Neuzugänge und gelesene Bücher nullen sich derzeit konsequent. 





Von zwei Büchern, die ich 2017 begonnen habe, denen ich leider aber nicht viel abgewinnen konnte, möchte ich euch heute erzählen.
Das Wort „Fehlgriff“ ist ein hartes Wort, für mich waren sie es aber leider….





Rachel Harris – Und er steht doch auf dich




Autor: Rachel Harris
Verlag: ctb
Seiten: 396
ISBN: 978-3-570-31015-1


Worum geht es?
Aly ist ein nettes Mädchen, aber eben eines der Sorte unscheinbar. Schnell bekommt sie den Stempel „guter Kumpel“, den ich einfach nicht mehr los wird. Ihre Mission: Kumpel-Image loswerden.
Ganz besonders, weil sie in Justin, den heißesten Typen der Schule verknallt ist. Eine Verwandlung muss her, denn für Aly gibt es nur ein wahres Date für den Abschlussball.  
Operation Sex-Apeal erfordert von Aly nicht nur ein Umstyling, sondern weitaus mehr. So muss ihr bester Freund Brandon herhalten und ihr eine Alibi-Beziehung verschaffen und tatsächlich beginnt Justin sich für Aly zu interessieren.
Doch ist es wirklich der heiße Mädchenschwarm, den Aly will? Ist Brandon nicht längst mehr als ein guter Freund?

Rezension:
Es ist kein Geheimnis, dass ich mich mit diesem Genre schwer tue. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich einfach nicht (mehr) zur Zielgruppe gehöre, aber leider konnte ich dem Buch von Rachel Harris rein gar nichts abgewinnen.
Die Protagonistin Aly ist süß und eigentlich ja auch ein tolles Mädchen, dennoch sträubt sich beim Plot der Story einfach alles in mir.
Sich verbiegen und komplett verwandeln, nur um jemandem zu gefallen?
Das soll die Botschaft eines (Jugend-)Romans sein?
Den besten Freund „benutzen“, um für jemand anderen interessant zu sein?

Kopfschütteln war eines meiner regelmäßigen Reaktionen, während ich das Buch las und ich bin ganz ehrlich, es Lesegenuss war es nicht für mich.
Ich möchte aber dennoch nicht zu hart mit dem Titel ins Gericht gehen, denn ich kann mir vorstellen, dass auch er seine Fans hat.
Wohlmöglich würde ich eine andere Rezension schreiben, wäre ich ein Freund des Genres. Leider bin ich dies aber absolut nicht. 
Die grundsätzliche Idee von „Und der steht doch auf dich“ ist keine schlechte, die Umsetzung in vielerlei Hinsicht aber fragwürdig. 
Sind solche Botschaften an junge Mädchen wirklich das Richtige?
Andererseits zeigt Rachel Harris ihren Lesern am Ende auf, dass es eben nicht darum geht, jemanden zu beindrucken und sich zu verbiegen, um andere für sich zu gewinnen.
Wer uns wirklich mag, der mag uns wie wir sind und nicht wie wir versuchen zu sein.
Abgesehen von der Story und der etwas fragwürdigen Botschaft möchte ich aber nichts schlechtes über das Buch sagen. Das Cover ist niedlich und auch der Schreibstil angenehm gewählt.

Fazit: 
Wer das Gerne mag, wird auch „Und er steht doch auf dich“ von Rachel Harris wahrscheinlich mögen. Mich konnte das Buch insgesamt leider nicht überzeugen und bekommt daher von mir auch nur 2 von 5 Sternen.

 S.C. Stephens – Thoughtful 



Autor: S.C. Stephens
Verlag: Goldmann
Seiten: 701
ISBN: 978-3-442-48361-7


Worum geht es?
Die Bühne ist sein Zuhause, die ihn seine dunkle Vergangenheit vergessen lässt. Mit seiner Gitarre in der Hand spürt Kellan Kyle, dass er noch am Leben ist. Ein Leben, dass bestimmt ist von Musik, seiner Band und willigen Groupies, die nur zu gerne heiße One-Night-Stands mit dem gefeierten Star verbringen. Doch plötzlich stellt eine Frau Kellans Leben völlig auf den Kopf. Süß, smart und sexy tritt Kiera in seine Welt und berührt etwas in Kellan, dass seine sorgsam aufgebauten Mauern bröckeln lässt. Er will sie, doch Kiera ist mit seinem besten Freund Denny zusammen und ohnehin würde sie seine Gefühle doch niemals erwidern…oder doch?


Rezension:
Thoughtful ist nun also der vierte Teil der Reihe und tritt als Nachfolger von „Thoughtless“, „Careless“ und „Effortless“ natürlich ein schweres Erbe an. Noch dazu ist es keine neue Geschichte, sondern im Grunde genommen die Geschichte des ersten Teils (Thoughtless) nur eben aus der Sicht des heißen Superstars Kellan.
Grundsätzlich ist diese Spiegelung der Sicht nicht die schlechteste Idee, aber eben auch ein gefährlicher Zug, der nach Hinten losgehen kann.
Ich muss gestehen, dass ich nur „Thoughtless“ gelesen habe und leider nicht wirklich überzeugt war. „Thoughtful“ wollte ich aber dennoch eine Chance geben, denn eine neue Perspektive kann ja manchmal durchaus Wunder bewirken.
Leider hat sich an meiner Meinung auch durch den vierten Band nicht viel geändert. Im Gegenteil, denn durch die Wiederholung der Ereignisse wirkt das Buch langatmig. Ein Umstand, der bei knapp 700 Seiten nicht unbedingt zu einem Lesegenuss führt.
Letztlich erhält der Leser nur wenige wirklich neue Einblicke und Thoughtful fühlt sich ein wenig an wie das Re-Read von „Thoughtless“.

Fazit:
Wer die Reihe noch nicht kennt und mit „Thoughtful“ startet, der wird sicher auf seine Kosten kommen können. Gerade, wer das Genre mag und solche Geschichten verschlingt, wird Spaß an dem Buch von S.C. Stephens haben. Insbesondere kann ich das Buch denjenigen ans Herz legen, die gerne einmal eine solche Story aus der Sicht des Mannes lesen möchten. Eine Seltenheit, keine Frage!
Wer die Vorgänger gelesen hat, wird sich aber wahrscheinlich langweilen und keine große Begeisterung verspüren.
Da ich zur letzteren Kategorie gehöre, kann ich „Thoughtful“ auch leider nur 2 von 5 Sternen geben.


* Vielen Dank an den Goldmann-Verlag und den ctb-Verlag für diese Rezensionsexemplare

[All about the books] Marie Adams – Das Café der guten Wünsche

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Es gibt Bücher, die kommen unscheinbar daher, sehen vielleicht ganz nett aus, aber bekommen ebenso schnell genau diesen Stempel. „Nett“, schnell zu lesen, nichts besonderes. Ich gestehe, das Buch, von dem ich euch heute erzählen möchte, gehörte auch in diese Kategorie. Ob es mich vom Gegenteil überzeugen konnte, soll euch der heutige Beitrag verraten…

 Marie Adams – Das Café der guten Wünsche:

  

Autor: Marie Adams
Verlag: Blanvalet
Seiten: 335
 ISBN: 978-3-7341-0278-3
 

 

Worum geht es?

Julia und ihre Freundinnen Bernadette und Laura lieben ihr kleines Café. Neben zauberhaften Torten und leckerem Kaffee bekommt jeder Gast einen guten Wunsch mit auf den Weg, so dass niemand unglücklich nach Hause geht. Julia hingegen wartet seit Jahren sehnsüchtig auf ein Wiedersehen mit ihrer großen Liebe Jean. Als Bernadette für eine Weile ausfällt und Julias neuer Mitbewohner Robert im Café aushilft, nimmt das Schicksal seinen Lauf und nichts ist mehr wie es war…

 

Rezension:

Wie ich eingangs schon sagte, gibt es diese Bücher, die wir einfach zu schnell verurteilen und ihnen den Stempel „nett“ verpassen. Gerade, wenn die Optik und das Cover genau solch ein Urteil nahelegen. „Das Café der guten Wünsche“ kommt genauso daher. Süße Tassen auf dem Cover, bunt aber doch zart und alles nur keine reißerische Aufmachung. Hell, freundlich und eben „nett“.

Genau mit dieser Erwartung habe ich das Buch von Marie Adams letztlich auch begonnen. Ein kleines bisschen Wohlfühlen auf gut 300 Seiten. Warum auch nicht? Nachdem ich zuletzt meine Krimiphase hatte und in die Abgründe der Menschheit geblickt habe, stand mir der Sinn also nach ein wenig Herzschmerz und Gefühl. Letztlich sind meine Erwartungen auch nicht enttäuscht worden. 

Julia versucht das Erbe ihrer Oma aufrecht zu erhalten und das Café Juliette zu einer Oase des Glücks mitten in der großen Stadt zu machen. Mit einer großen Portion Optimismus, ein wenig Aberglaube und dem einen oder anderen Spleen zaubern sie und ihre Freundinnen nahezu allen Gästen ein Lächeln auf die Lippen. 

Neben dem „Überlebenskampf“ des Cafés, das durch die Abwesenheit der Tortenfee Bernadette mächtig ins Wanken gerät, wird „Das Café der guten Wünsche“ von der Geschichte rund um Julia und ihren Mitbewohner wider Willen getragen. Robert ist eigentlich gar nicht Julias Typ, schließlich gibt es keinen besseren Mann für sie, als ihren französischen Urlaubsflirt Jean. Robert hingegen hat eigentlich ganz andere Sorgen, als die Liebe. Sein langjähriger Mitbewohner hat ihn gegen Frau und Kind ausgetauscht und kurzerhand vor die Tür gesetzt. Sein Job bei der lokalen Zeitung ist alles, aber nicht der Journalistentraum, den er immer geträumt hat. 

Letztlich muss man ehrlich sein und der Roman von Marie Adams hält was er verspricht. Ein nettes und leichtes Buch für zwischendurch, das die klassischen Themen Liebe, Freundschaft und ein bisschen Drama verbindet. Insgesamt hat es mich zwar unterhalten und ich bin mehr oder weniger leicht durch die Seiten geflogen, dennoch glaube ich nicht, dass „Das Café der guten Wünsche“ auf der Liste meiner Jahreshighlights besonders weit oben landen wird. Zauberhaft ja, ein leichtes und sympathisches Lesevergnügen auch, aber eben auch unspektakulär. Die Wendungen, die Marie Adams einzubauen versucht, sind leider relativ vorhersehbar und der große Knall, der uns Leser fesseln könnte, bleibt leider aus.

Dennoch ist es ein schönes Buch, das unser aller Bedürfnis nach heiler Welt und Wohlfühlmomenten durchaus befriedigen kann. 
 
Fazit:

Wer auf leichte und fluffige Romane mit Gefühl und Zuckerguss steht oder zwischendurch gerne ein wenig „ChickLit“ liest, der ist mit dem „Café der guten Wünsche“ gut bedient. Zwar hat das Buch von Marie Adams mich nicht völlig überzeugt oder gar umgehauen, dennoch habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt. Gerade aktuell mit meiner doch arg eingeschränkten Lesezeit ist es ein schönes Buch, das sich wunderbar an einem gemütlichen Sonntag auf dem Sofa oder zwischendurch in der Bahn lesen lässt und eine kleine Auszeit vom Alltag bietet.

 
Insgesamt möchte ich dem Buch daher sehr gute 3 von 5 Sternen geben. 
 
 
Allen, die gerne regelmäßiger Buchtipps und kurze Rezensionen lesen wollen, sei mein Instagram-Account „All_about_the_books ans Herz gelegt.
Ich freue mich, euch als neue Follower begrüßen zu können! 
 
 
 
 
 
 
 *Vielen Dank an den Blanvalet-Verlag für dieses Rezensionsexemplar     
 

 

[Behind the books] Instagram Tipps & Tricks Teil 5 – Wie schreibe ich eine Rezension?

Im letzten Beitrag der Serie „Behind the books“, in der mit euch ein wenig hinter die Kulissen meines Herzensprojekt „All about the books“ schaue, habe ich ja bereits angedeutet, dass ich in der Fortsetzung ein wenig über das Thema Rezensionen und Captures sprechen und meine (!) Erfahrungen mit dem Thema teilen möchte.
In den ersten Teilen habe ich bereits über den Aufbau meiner Bilder (Teil 1), die Technik (Teil 2), Stockphotographie und Beitragsplanung (Teil 3), sowie Rezensionsexemplare (Teil 4) gesprochen.

Wenn wir nun also unser Rezensionsexemplar erhalten und im besten Fall auch gelesen haben, müssen wir unseren Eindruck auch „zu Papier“ bringen, denn ein Rezensionsexemplar ohne Rezension ist letztlich nicht im Sinne des Erfinders.

 

Wie immer basieren die Inhalte meiner Beiträge auf meinen persönlichen Meinungen und Erfahrungen und sind in keinem Fall der „einzig richtige Weg“ und der Schlüssel zur Weisheit. Es ist lediglich eine Ansammlung meiner Erfahrungen mit der ich hoffe, euch einige nützliche Tipps und Denkanstöße geben zu können.

 

 
 
Rezi-Exemplar erhalten – und nun?

Wenn ich ein Rezensionsexemplar (im besten Fall eine Neuerscheinung) erhalten habe, versuche ich meist zeitnah es in Szene zu setzen und Bilder von ihm zu schießen. Der Grund dahinter ist relativ simpel, denn die meisten Bücher landen bei mir früher oder später in der Handtasche oder dem Rucksack und ein Buch, das jeden Tag mit mir zur Arbeit und zurück fahren „darf“, sieht spätestens nach der letzten gelesenen Seite auch genauso aus. Verknickte oder nicht mehr ganz taufrische Bücher möchte unterm Strich aber niemand sehen, kein Follower und erst recht kein Verlag, der auf Werbung durch euch hofft.

 

Daher versuche ich das jeweilige Exemplar frühzeitig in verschiedenen Varianten zu fotografieren, so dass ich einige Bilder zur Auswahl habe, wenn es später an die tatsächliche Rezension geht.  
Meistens kann es sinnvoll sein, ein erstes Bild schon kurz nach dem Erhalt des Buches auf Instagram oder im Rahmen eines „Book-Hauls“ bzw. „Neuzugänge-Beitrags“ auf dem jeweiligen Blog zu posten und es ein wenig dort in Szene zu setzen. Verlage schätzen es, wenn ihre Titel gleich auf mehreren Kanälen beworben werden. Außerdem macht es eure Leser und Follower auch neugierig, was sie bald auf euren Kanälen erwarten können.
 

 

 

 

Wann verfasse ich meine Rezension?
Die Frage klingt simpel, die Antwort noch simpler, doch es macht durchaus Sinn, sich Gedanken darüber zu machen. Natürlich sollte man das Buch zunächst lesen, bevor man seinen Eindruck darüber in Worte fasst.  
Dennoch kann es helfen, ein Zwischenfazit zu ziehen und die Rezension zu einem Prozess werden zu lassen.  
Oftmals beginne ich meine Rezensionen noch, bevor ich das jeweilige Buch komplett ausgelesen habe und bearbeite ist immer wieder. So schaffe ich es, möglichst viele meiner Eindrücke zu sammeln und mir darüber klar zu werden, was ich überhaupt erwartet habe und welche Erwartungen bestätigt wurden.

 

Wie beginne ich eine Rezension?
Erwartungen sind ein guter Anknüpfungspunkt für Rezensionen.
Macht euch im Vorfeld klar, welche Erwartungen ihr an den Titel habt. Ist es die Fortsetzung einer Reihe? Kennt ihr schon andere Bücher des Autors? Welche Rückschlüsse lassen sich anhand Titel, Cover und Klappentext ziehen?
Diese ersten Gedanken notiere ich mir meistens vorab, um die später mit meinem tatsächlichen Eindruck des Buches zu vergleichen.
Hat es meine Erwartungen erfüllt? Wie bewerte ich dies?
War es gänzlich anders als erwartet und total überraschend?

Bevor ihr euch aber endgültig in die Tasten haut und eure Meinung zu Papier bringt, sind ein paar Informationen wichtig für eure Rezension. Allgemeine Merkmale eures Buches helfen interessierten Lesern direkt die wesentlichsten Informationen auf einen Blick zu erhalten. 

 Dazu gehören:

  • Wie heißen Titel und Autor?
  • In welchen Verlag ist das Buch erschienen?
  • Wie viele Seiten hat es?
  • Wie lautet die ISBN-Nummer?
  • (Ggf. Wie hoch ist der Preis?)

Zusätzlich solltet ihr eine kurze(!) Inhaltsangabe geben, um erst einmal klar zu machen, worum sich das Buch überhaupt dreht. Dabei kann es natürlich sehr verführerisch sein, einfach den Klappentext abzuschreiben, gerne gesehen wird dies aber nicht. Den Klappentext kann man schließlich auch auf dem Buch selbst lesen, dafür braucht niemand ausgerechnet eure Rezension. Fasst den Inhalt also mit euren eigenen Worten zusammen, macht aber auch keine Doktorarbeit daraus. 4-5 Sätze mit dem wichtigsten Inhalt reichen dabei völlig, ihr solltet nur zwingend darauf achten, nicht zu viel zu verraten, was die Spannung des Buches zerstören könnte. 

 

Meinung ist nicht gleich Meinung!
Natürlich soll eine Rezension in erster Linie euren Eindruck wiedergeben, dennoch solltet ihr diesen Eindruck auch ein wenig begründen können. „Das Buch ist gut“ ist keine vollwertige Rezension. 
 
Hilfreiche Fragen können folgende sein:
  •  Hat euch das Buch insgesamt gefallen? 
  • Hat es euch unterhalten/gepackt oder gelangweilt? 
  • Würdet ihr es als spannend, humorvoll, charmant, tiefgründig, oder doch eher oberflächlich, platt, langweilig und vorhersehbar bezeichnen?
  • Passen Titel und Inhalt zusammen? Hält die Story was der Klappentext verspricht?
  • Ist der Inhalt vielleicht überspitzt dargestellt oder gar unrealistisch und völlig übertrieben?
  • Hier setzen eure Vorüberlegungen also einen wichtigen Punkt. Was habt ihr erwartet und wie sind diese Erwartungen erfüllt oder enttäuscht worden?

 

Es kann auch hilfreich sein, auf Schreibstil & Co einzugehen, denn auch die gewählte Perspektive, ein flüssiger Stil und erzeugte Spannungsbögen wirken sich stark auf Lust oder Frust des Lesers aus. Hat der Schreibstil also dazu beigetragen, dass ihr regelrecht durch die Seiten „fliegen“ konntet oder war er so hölzern, dass ihr eher ausgebremst worden seid und euch „quälen“ musstet?

Auch die Qualität des Buches an sich kann Erwähnung finden. 

Wie ist es verarbeitet? Ist es schon nach wenigem Lesen völlig „zerfleddert“, hat schnell Leserillen und ein zerschlissenes Cover? Wie ist die Aufmachen insgesamt? Gefällt euch das Cover und passt es zum Gesamtbild?

Finden sich im Buch selbst kleine Besonderheiten wie Grafiken oder Zitate zum Kapitelbeginn, die es zu erwähnen lohnt?

Wenn ihr all diese Fragen einmal im Hinblick auf euer jeweiliges Buch beantwortet habt, ist der Löwenanteil eurer Rezension eigentlich schon geschafft. Bevor ihr ein abschließendes Fazit zieht, solltet ihr euch euren Text noch einmal durchlesen und schauen, ob er insgesamt stimmig ist oder ob ihr euch eventuell selbst widersprecht. 

Nichts sieht komischer aus, als eine Rezensionen, die das Buch zunächst in den Himmel lobt, um es am Ende in Grund und Boden zu bewerten. 

Einen ähnlichen Fall habe ich neulich gelesen und mich entsprechend gewundert. Entweder mag ich das Buch oder eben nicht, aber Dinge zunächst zu kritisieren, um sie dann als Pluspunkt anzuführen, wäre mehr als inkonsequent.

Was solltet ihr sonst vermeiden?
Versucht vor dem Schreiben eurer Rezension einmal den Blickwinkel eurer Leser einzunehmen. Welche Informationen wären euch wichtig und auf welche könntet ihr verzichten? Verratet auf keinen Fall wesentliche Details der Geschichte und vermeidet Spoiler jeder Art!
Natürlich gibt es Bücher, die es kaum möglich machen, eine gute Rezension zu schreiben, ohne zu spoilern. Solltet ihr solch ein Exemplar haben, dann kennzeichnet den Spoiler-Teil auf jeden Fall! Niemand möchte der Spannung und des eigenen Lesevergnügens beraubt werden. Rezensionen sollen Lust auf das Buch machen und nicht die gesamte Story zusammenfassend erzählen.

 

 Finger weg von anderen Rezensionen! 

Natürlich ist es verlockend, mal zu schauen was die anderen so schreiben, aber wie auch bei Bildern und Co gilt das Recht an der Urheberschaft. Auch Gedanken und Meinungen anderer könnt ihr nicht einfach übernehmen. 

Tut euch selbst den Gefallen und lasst euch nicht beeinflussen! Schreibt eine Rezension anhand eurer Meinung und eures Eindrucks. Es ist egal ob 20 andere Blogger das Buch miserable fanden, wenn es euch gefallen hat, dann schreibt genau das!

 Steht zu eurer Meinung, aber achtet auf den guten Ton!

Wenn ihr das Buch schlecht fandet, dann ist es so. Nur, weil der Autor/Verlag es euch kostenlos zur Verfügung gestellt hat, müsst ihr es nicht aus (scheinbarer) Dankbarkeit in den höchsten Tönen loben. Eine Rezension ist die Wiedergabe EURER Meinung und genau diese Meinung wollen eure Leser von euch hören. Denkt immer daran, dass man sich ein Stück weit auf euch und eure Worte verlässt und daran orientiert. Lügt eure Leser nicht an, nur weil das Produkt/Buch euch kostenlos zugeschickt worden ist.

Trotzdem macht natürlich der Ton die Musik und ihr solltet Beleidigungen und Kraftausdrücke bei der Bewertung tunlichst vermeiden (versteht sich eigentlich von selbst). War ein Buch in euren Augen schlecht, dann schreibt das in eurer Rezension auch, aber genau wie bei positiven Eindrücken solltet ihr eure Meinung begründen und den Titel nicht einfach nur in Grund und Boden bewerten.

  

Last but not least!
Am Abschluss einer Rezension sollte ein Fazit stehen, das die wesentlichsten Aspekte kurz zusammenfasst und dem Ganzen einen runden Schliff verpasst. Fangt aber auf keinen Fall mit eurer Rezension wieder von vorne an!
Ein Fazit kann zum Beispiel eine Empfehlung aussprechen (oder eben nicht). Wem würdet ihr das Buch empfehlen? Wem könnte es gefallen und wem eher nicht?

Es empfiehlt sich ein Ranking einzuführen und das Buch so durch die Vergabe von Sternen und Co zu bewerten. So schafft ihr eine Vergleichbarkeit zwischen anderen Titeln, die ihr rezensiert habt und macht eure Meinung visuell noch ein wenig greifbarer für euren Leser. Allerdings solltet ihr euch auch an eure eigenen Abstufungen halten und euch nicht scheuen, sie auszureizen. Denn wenn ihr ständig nur 5 Sterne vergebt, macht die ganze Bewertung nach diesem System keinen Sinn mehr.

 
 
Und die Captures?
Gegen Rezensionen auf Instagram spricht insgesamt auch nichts, einige (sogar sehr große Accounts) machen es hin und wieder ebenfalls. Eine Rezension erfordert also nicht zwingend einen Blog. Für die Bildtexte auf Instagram gilt im Grunde nahezu das Gleiche wie für eine Blog-Rezension. Spoiler mag niemand und wenn ihr doch mal die Finger nicht still halten könnt, dann kennzeichnet den Spoilerteil wenigstens vorher.
Instagram lebt (spätestens seit den letzten Updates) von Interaktion. Wird euer Beitrag kommentiert und geliked, wird er oben in den Feeds erscheinen. Je mehr Interaktion, desto besser. Aber verbrennt euch nicht die Finger! Niemand möchte auf 100 sinnlose Fragen à la „Wie geht’s euch?“ jeden Tag aufs Neue antworten. Das soll nicht heißen, dass Captures frei von persönlichen Infos und Fragen sein sollen. Dennoch kann es schon ganz sinnvoll sein, sich vorher zu überlegen, wieso und weshalb man heute mit seinen Follower kommunizieren möchte. Fragen zum aktuellen Buch, zu dem Buch auf dem Bild oder allgemein rund um das Thema „Lesen&Bücher“ sind deutlich eleganter als „Wie war euer Tag denn so?“.
 
 
Soviel zu meinen persönlichen Erfahrungen rund um das Thema „Rezension verfassen“. Natürlich möchte ich an dieser Stelle noch einmal betonen, dass es definitv mehr als einen Weg gibt, der in diesem Fall nach Rom führt. Jeder Blogger und Bücherwurm hat auch in Sachen Rezension einen ganz eigenen Geschmack und Stil und genau das ist gut so. 
Dennoch hoffe ich, dass ich mit meinem Beitrag dem einen oder anderen, der sich bisher beim Schreiben von Rezensionen unsicher war, ein paar Hilfestellungen oder Tipps geben konnte. Denn manchmal ist es ja hilfreich zu schauen, wie die anderen das eigentlich so machen.
 
 
Liebe Grüße
 
 
 

[All about the books] Petra Durst-Benning – Die Blütensammlerin

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Lesezeit ist momentan ein teures Gut bei mir, aber trotzdem habe ich mich nicht davon abhalten lassen, die Fortsetzung der Maierhofen-Reihe von Petra Durst-Benning  zu verschlingen. Der Auftakt der Reihe „Die Kräuter der Provinz“ (–>Rezension) hat sich 2016 zu einem meiner absoluten Jahreshighlights gemausert und ich bin tatsächlich ziemlich verliebt in das kleine Dörfchen im Allgäu. Nachdem nicht das Weihnachts-Special (inoffizieller Teil 2) „Das Weihnachtsdorf (–>Rezension) allerdings nicht hundertprozentig überzeugen konnte, war ich umso gespannter auf die Fortsetzung.

 
Heute soll es also um den neusten Band der Reihe „Die Blütensammlerin“ gehen…
 
 
 
 
Petra Durst-Benning – Die Blütensammlerin:
 
 
 
Autor: Petra Durst-Benning
Verlag: Blanvalet
Seiten: 487

 

ISBN: 978-3-7341-0012-3
 
 
Worum geht es?
Das große „Kräuter der Provinz“-Festival und der erste Weihnachtsmarkt in Meierhofen gehören der Vergangenheit an und es kehrt Ruhe ein, um kleinen Genießerdorf. Nur Christine, die beste Freundin von Bürgermeisterin Therese wird von Sorgen geplagt. Nachdem sie von Ehemann Heinrich verlassen wurde, steht sie vor einem Dilemma, entweder zieht sie aus ihrem Haus aus oder zahlt ihren Noch-Mann Heinrich aus. Woher sie das Geld nehmen soll, bleibt ihr ein bitteres Rätsel, denn wer gewährt einer Hausfrau Ende vierzig ein Darlehen oder stellt sie ein? 
Als der Kriegsrat der Maierhofener Frauen zusammen kommt, um Christine aus ihrem Dilemma zu helfen, wird eine grandiose Idee geboren. 
Christine soll ihr Haus in ein Bed & Breakfast verwandeln und Single-Wochenenden ausrichten, an denen man nicht nur das Landleben, sondern auch neue Menschen kennenlernt. Auch Greta, die Marketingexpertin aus Meierhofen ist begeistert: Denn wie das Schicksal so spielt, findet im Juni der große Kochwettbewerb der Zeitschrift „Meine Landliebe“ im Dörfchen statt. Was läge näher, als dass Christine ein Single-Team zusammenstellt. So könnte jeder Topf seinen Deckel finden?
 
 
 
Rezension:
Ganz unvoreingenommen war ich natürlich nicht, als ich „Die Blütensammlerin“ begonnen habe, denn ehrlich gesagt habe ich dem Erscheinungstermin Ende März regelrecht entgegen gefiebert. Der erste Eindruck versprach auch sehr viel Gutes, denn endlich konnte die Reihe wieder mit einem dickeren „Wälzer“ aufwarten, ein großer Pluspunkt im Vergleich zum Weihnachtsspecial. Anders als „Die Kräuter der Provinz“ erzählt „Die Blütensammlerin“ nicht die Geschichte von Bürgermeisterin Therese, sondern stellt ihre Freundin Christine in den Vordergrund, die uns aus den vergangenen Teilen schon bekannt ist. Ohnehin trifft der Leser recht schnell auf viele alte Bekannte. Sam, Greta, Vinzent und Therese sind natürlich nicht vom Erdboden verschwunden, so dass sich „Die Blütensammlerin“ relativ schnell wie ein kleines Familientreffen anfühlt. Dennoch greift Petra Durst-Benning einige Mal auch erklärend auf die Vergangenheit zurück, so dass die Lektüre der ersten beiden Teile nicht zwingende Voraussetzungen ist, um Gefallen an der „Blütensammlerin“ zu finden. Wer die Vorgänger nicht kennt, wird aber definitiv Lust bekommen, auch diese noch zu lesen. 
Zunächst mutet das Buch als eine schlichte, nette Geschichte der Hausfrau Christine an, die mit Mitte 40 von ihrem Mann wegen einer Jüngeren verlassen wurde und nun zusehen muss, wie sie ihr Leben allein in den Griff bekommt und vielmehr noch genug Geld verdient, um ihr geliebtes Zuhause behalten zu können. Doch es wäre keine Geschichte von Petra Durst-Benning, wenn „Die Blütensammlerin“ nicht tiefer gehen würde. So treffen in Christines Bed&Breakfast nach und nach verschiedene Menschen aufeinander, die alle scheinbar glücklich und zufrieden mit ihrem Leben sind, ohne zu ahnen, dass sie sich eigentlich nur im Alltag eingerichtet haben und akzeptieren, was scheinbar eben nicht zu ändern ist. 
Ob es letztlich die überkorrekte Bankerin ist, der überarbeitete Manager oder die junge aufstrebende Dame, die ihrem scheinbaren Traumjob bisher alles untergeordnet hat. Jedem einzelnen Gast und Teilnehmer des Kochwettbewerbs verpasst Durst-Benning eine eigene Geschichte, die so oder so ähnlich, jeder von uns mit sich tragen könnte. Und zwischen Kochtöpfen, Pfannen und Delikatessen des Allgäus wird jedem nach und nach bewusst, dass das Leben mehr zu bieten hat, als Erfolg, Geld und Stress bis zum Exitus. Mehr als den scheinbaren Traumjob, das ewige Streben nach Anerkennung, Hilfsbereitschaft bis zur Selbstaufgabe und Resignation in Sachen Glück und Liebe.
 
Erneut muss ich sagen, dass mich Petra Durst-Benning überzeugt hat. Eingekleidet in das zauberhafte Meierhofen, in die Schönheit des Allgäus und die heile Welt im Schatten der Alpen lässt sie uns Leser nachdenken. Sind wir nicht alle auch irgend wie ein Teil dieser Kochgruppe rund um Christine? Tun wir nicht alle manchmal Dinge, die eben so sind, wie sie sind, weil wir uns dran gewöhnt haben? Ohne zu hinterfragen, ob sich der Stress lohnt? Ohne zu ahnen, dass ein kleines Risiko ein viel größeres Glück bringen kann? 
Natürlich mutet es nun an, als wäre „Die Blütensammlerin“ ein hochgradig nachdenkliches Buch über den Sinn des Lebens und den Weg zum Glück. Das ist es „zum Glück“ nicht, es ist und bleibt ein unterhaltsamer Roman, der das Lesevergnügen von rosa Zuckerwatte hat und mit einem liebevoll und wunderschön gestalteten Cover zum Blickfang im Bücherregal werden kann. 
Dennoch lohnt es sich, ein wenig zwischen den Zeilen zu schauen und sich über implizierte Botschaften nachzudenken.
 
 
 
Fazit: 
Sollte das Weihnachtsspecial („Das Weihnachtsdorf“) ein kleiner Wermutstropfen in der Reihe des Dörfchens Meierhofen sein, so hat mich „Die Blütensammlerin“ wieder versöhnt und knüpft für mich nahtlos an den sehr starken Start der Reihe an. 
Zwar liegt der Fokus anders als in den beiden vorherigen Teilen nicht mehr so sehr auf dem Genießerdorf selbst und sowohl der Kochwettbewerb, als auch das zweite Festival stehen nur als Kulisse zur Verfügung, dennoch werden „Dorfliebhaber“ wie ich sich erneut zu Hause fühlen. Charmant und unterhaltsam, zauberhaft und voller Phantasie entführt Petra Durst-Benning ihre Leser erneut auf eine Reise über knapp 500 Seiten. Wer dem Alltag und dem Stress entfliehen möchte, wer Lesegenuss sucht, der frei ist von Konflikten und Co, der ist bei Teil 3 der Meierhofen-Reihe gut aufgehoben und wird ähnlich begeistert sein wie ich.
 
Wie erhofft und im Nachhinein wie erwartet ist „Die Blütensammlerin“ eine starke Fortsetzung der Reihe und daher eine absolute Leseempfehlung, die 5 von 5 Sternen definitiv verdient hat. 
 
 
Allen, die gerne regelmäßiger Buchtipps und kurze Rezensionen lesen wollen, sei mein Instagram-Account „All_about_the_books ans Herz gelegt.
Ich freue mich, euch als neue Follower begrüßen zu können! 
 
 
 
 
 
 *Vielen Dank an den Blanvalet-Verlag für dieses Rezensionsexemplar     

 

[Behind the books] Instagram Tipps & Tricks Teil 4 – Alles rund um Rezensionsexemplare und Co

Eine ganze Weile ist es schon her, dass ich den letzten Teil der Reihe hinter den Kulissen von „All about the books, meinem kleinen Hezensprojekt auf Instagram mit euch geteilt habe.
Nachdem ich zuletzt ein wenig über Stockfotos und Planen (Teil 3), meine(!) Technik (Teil 2) und den Aufbau meiner Settings und Bilder (Teil 1) gesprochen habe, soll es heute um ein etwas sensibleres Thema gehen

Wie ist das eigentlich mit Kooperationen und Rezensionsexemplaren? Alles Gold was glänzt oder worauf sollte man achten?

   

 

Gerade zu Beginn der Zeit als Blogger oder Bookstagrammer stehen wir alle mehr oder weniger vor dem Problem, worüber wir eigentlich schreiben sollen. Alte Schinken interessieren die wenigsten, denn wer liest schon Rezensionen zum Hot Stuff von Anno dazumal? Doch immer am Puls der Zeit zu sein und nur das neuste vom neusten zu präsentieren, kann auf Dauer ganz schön anstrengend und hin und wieder auch teuer sein. Wir dürfen nicht vergessen, dass Lesen unser aller Hobby ist und das im Optimalfall auch bleiben soll. 
 Da kommen Rezensionsexemplare natürlich gerade recht. Immer die neusten Titel und das auch noch umsonst. Bloggerherz was willst du mehr? Doch ist es wirklich so einfach? Ist der Druck, der hinter solchen Exemplaren steht, nicht auch ein wenig eine Gefahr für eben jenes „Hobby“ ? 

 

Immer wieder erreichen mich Anfragen über meinen Instagram-Kanal, woher ich denn Rezi-Exemplare bekomme und ob ich Tipps für „Blogger-Küken“ habe, wie man am besten möglichst viele Bücher direkt von den Verlagen erhalten kann. 
 
Ehrlich gesagt wundere ich mich bei solchen Nachrichten jedes Mal, schließlich besteht der Sinn des Bloggens auch wieder nicht darin möglichst viel „for free“ abzugreifen. Rezensionsexemplare sind schließlich nichts anderes, als eine Form der „Kooperation“ und diese beruht in ihrem Grundsatz auf Gegenseitigkeit. Abgesehen davon sind Rezensionsexemplare zunächst einmal Exemplare für Pressevertreter und Co. Dass nach dem moderneren Verständnis auch Blogger zu „Pressevertretern“ gehören, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Der Verlag bietet euch vorab die Möglichkeit, seine neusten Titel kostenfrei zu erhalten und zu lesen, dafür habt ihr aber auch etwas zu leisten, ein Umstand, der gerne einmal vergessen wird. Oftmals sind Rezensionen an bestimmte Fristen gebunden und die Verlage sehen es weniger gerne, wenn diese Fristen (meist 4-8 Wochen) um mehrere Monate überschritten werden. Verständlich, wenn ihr mich fragt, denn immerhin sind solche Exemplare ja auch nichts anderes als eine Maßnahme zur Bewerbung. 

 

Und da liegt meiner Meinung nach der Hase im Pfeffer, denn die Versuchung ist groß, gerade in die Anfangszeiten des Blogger-/Bookstagrammer-Daseins. Grundsätzlich sind die Möglichkeiten, solche Exemplare zu erhalten erst einmal unbegrenzt und so türmen sich schnell 8 bis 10 Neuerscheinungen im Bücherregal und wollen binnen der nächsten Wochen gelesen und rezensiert werden.

 

„Mission Impossible“, wenn ihr mich fragt. 

 Auch ich kann mich von dieser „Anfangseuphorie“ nicht freisprechen und muss gestehen, dass ich auch heute noch Titel auf dem SuB (Stapel ungelesener Bücher) habe, die ich vor über einem Jahr im Überschwang der ersten Bookstagrammer-Zeiten angefordert habe. Der Sinn des Ganzen ist jetzt natürlich den Bach runter gegangen. -.-

 

 

 

Ein erster Tipp in Sachen Rezensionsexemplare ist also, sich genau zu überlegen, was man rezensieren möchte und wozu man zeitlich überhaupt in der Lage ist. 
Fragt nicht wahllos Exemplare an, die ihr letztlich gar nicht unbedingt lesen/rezensieren möchtet, einfach nur weil es eine gute Gelegenheit ist, Bücher umsonst zu bekommen. 

Letztlich tut ihr euch keinen Gefallen, denn wer liest schon gerne Bücher, nur weil er sie lesen „muss“?

Setzt euch nicht unnötig unter Druck und kratzt durch solche Aktionen nicht an eurem noch zarten Image bei den Verlagen, denn eure Lorbeeren müsst ihr euch erst verdienen.

  

Doch welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, Bücher zu Rezensionszwecken zu erhalten?
 
 

1. Verlagskontakt:

Der direkteste Weg ist meistens der beste. Gerade zu meiner Anfangszeit habe ich die Verlage oft einfach direkt angeschrieben. Die meisten besitzen explizite Blogger-Programme bzw. Karteien und bieten Kontaktpersonen, die sich nur um uns Blogger/Instagrammer kümmern. Macht euch die Mühe, die Websites der Verlagshäuser ordentlich zu durchstöbern. Wer ist für Blogger zuständig? Welche Möglichkeiten gibt es?

Richtet eure erste Anfrage direkt an die richtige Person, sprecht diese bestenfalls direkt mit Namen an und stellt euch erst einmal vor.

 Ich persönlich bin nie mit der Tür ins Haus gefallen, sondern habe zunächst ein wenig von mir und meinem Projekt „All about the books“ berichtet, ohne direkt konkrete Bücher anzufragen. Vielmehr war es mir wichtig, zunächst in Erfahrung zu bringen, welche Möglichkeiten in der Kooperation mit dem jeweiligen Verlag bestehen.

Mit dieser Variante bin ich im Ergebnis sehr gut gefahren und konnte tolle Kontakte zu den Mitarbeitern der einzelnen Verlage knüpfen. 

 

2. Bloggerportal:

Die Verlagsgruppe Randomhouse bietet für Bloggern den Service des „Bloggerportals“. Nach einer Anmeldung und Aufnahme in die Kartei habt ihr die Möglichkeit zentral über das Portal auf alle Titel der zugehörigen Verlage zuzugreifen und diese direkt zentral anzufragen. Vorteil des Ganzen ist, dass es deutlich einfacher ist, Exemplare anzufragen und euch auf Basis der bisher angefragten Titel und euer Interessen regelmäßig weitere Neuerscheinungen vorgeschlagen werden. 

 

Nachteil des Bloggerportals ist natürlich, dass der Kontakt deutlich weniger individuell ist, als bei einer persönlichen Email, auch wenn die Mitarbeiter von Randomhouse auch nach Versand mit Rat und Tat an eurer Seite stehen und stets für Fragen und Anregungen offen sind. Dennoch erfolgt eure Anfrage eben „nur“ über ein Tool. Bedenken solltet ihr auch, dass die Kontingente (gerade bei sehr beliebten Neuerscheinungen) begrenzt sind. Wer zuerst kommt, mahlt im Zweifel eben zuerst. 

So einfach die Anfrage in diesem Portal auch ist, eine unendliche Quelle ist es dennoch nicht, denn nach maximal 10 angefragten Titeln ist erst einmal Schluss und ihr seid an der Reihe, die einzelnen Rezensionen abzuliefern, bevor wieder weitere „Slots“ zum anfragen frei werden. Wenn man bedenkt, dass 10 Bücher aber auch erst einmal gelesen und rezensiert werden wollen, ist diese Begrenzung in meinen Augen aber auch durchaus in Ordnung. 

 

Ich persönlich arbeite im Ergebnis sehr gerne mit Randomhouse zusammen und finde das Bloggerportal alles in allem sehr hilfreich in der Zusammenarbeit mit verschiedenen Verlagen. 

  

3. Blogg dein Buch/ Lovelybooks & Co:

Ähnlich dem Bloggerportal sind Lovelybooks und BdB Dienste, die Rezensionsexemplare für die Verlage vergeben. Anders bei Randomhouse müsst ihr euch aber für die einzelnen Exemplare „bewerben“ und könnt diese letztlich „gewinnen“. Ein persönlicher Kontakt besteht in diesem Falle so gut wie nicht und auch die Fristen sind deutlich strenger zu sehen, als bei direkten Verlagskontakt oder dem Bloggerportal. 

 

Auch das Kontingent ist meist deutlich geringer, als bei den Verlagen selbst.
Blogg dein Buch war für mich zwar der Einstieg in die Welt von „Bookstagram“ und des „Buchblogger-Daseins“, dennoch habe ich in den letzten Monaten so gut wie kein Buch mehr aus dieser Quelle bezogen. Das Konzept ist zwar nett, doch insgesamt fühle ich mich im direkten Kontakt mit den Verlagen wohler.

 

Aber das ist definitiv Sache des persönlichen Geschmacks….

 

4. Autoren:

Gerade in letzter Zeit haben mich immer wieder Anfragen von Autoren selbst erreicht, die mir ihre neusten Titel als Rezensionsexemplar angeboten haben. Meist handelt es sich dabei natürlich um unbekanntere Titel (was per se ja nicht schlecht ist). An dieser Stelle solltet ihr euch natürlich bewusst machen, dass ihr nicht der einzige Blogger seid, der gefragt wird, sondern nur einer von vielen und gerade deshalb bin ich bei solchen Anfragen immer besonders aufmerksam. 

Natürlich möchte der Autor eine möglichst große Reichweite schaffen und versendet seine Anfrage an möglichst viele Quellen. Dennoch gilt in meinen Augen für ein Autorenangebot genau das Gleiche, wie bei einer umgekehrten Verlagsanfrage. Auch ein Autorenangebot ist unter’m Strich schließlich nichts anderes als eine Kooperation auf Augenhöhe

 

Anfragen, die schon unpersönlich beginnen und deutlich machen, dass sich der Autor keine Sekunde mit meinem Instagram-Feed oder Blog auseinander gesetzt hat, landen bei mir mittlerweile per se im Müll. Leider machen sich manche Autoren nicht die Mühe zu schauen, ob ihr Titel wirklich zum betreffenden Blogger passt oder nicht (und werden im Extremfall unverschämt, wenn man sie darauf hinweist, dass man eben kein Fantasy o.ä. liest und das Angebot daher höflich ablehnt). Solche Fälle sind zum Glück aber die Ausnahme. 

Ganz gleich, ob ihr solche Anfragen annehmt oder nicht, vergesst nicht, dass die Anfrage an euch gerichtet ist und es euer Blog ist, auf dem das Ganze veröffentlicht werden soll. Verkauft euch nicht unter Wert, eine Kooperation findet wie gesagt auf Augenhöhe statt.

 

 
Wie es in den Wald hineinruft…. ihr kennt das Sprichwort und ich denke, es passt an dieser Stelle wunderbar. Es sollte in Geben und Nehmen sein, ganz gleich an welcher Stelle man nachfragt und durch welche Umstände eine Zusammenarbeit zustande kommt. Wenn ihr das beherzigt und die Gegenseitigkeit dieser tollen Chance erkennt, die uns Bloggern und Bookstagrammern gegeben wird, dürfte erfolgreichen Kooperationen nur noch wenig im Wege stehen.

 

Welche Vorraussetzungen solltet ihr sonst noch erfüllen?

 Zu verschenken hat natürlich niemand etwas und deshalb solltet ihr den Verlagen/Autoren auch etwas anbieten können und gewisse Voraussetzungen erfüllen, um erfolgreiche Zusammenarbeiten starten zu können.

 

1. Reichweite:
Bedenkt immer, dass ein Rezensionsexemplar eine Werbemaßnahme ist und der Verlag hofft, durch euren Beitrag weitere potentielle Leser erreichen zu können.
Ohne Follower wird es also schwierig, was aber nicht heißt, dass ihr völlig chancenlos sind, wenn ihr weniger als 10.000 Abonnenten vorweisen könnt. Natürlich werden es kleinere Blogs und Bookstagrammer schwerer haben als die Großen, doch auch die haben mal klein angefangen.

 Grob kann man sagen, dass es sinnvoll ist, wenn ihr ca. 100 Follower „gewonnen“ habt und euer Blog/Feed schon wenigstens 3 oder 4 Monate besteht, bevor ihr einzelne Anfragen verschickt oder euch in Karteien aufnehmen lasst.

 

2. Durchhaltevermögen:
Seid einfach nicht enttäuscht, wenn ihr nicht direkt von Anfang an jedes Buch bekommt, das ihr anfragt. Lasst euch nicht entmutigen und arbeitet weiter fleißig an eurem Blog/Feed. Wenn ihr gut seid, werden eure Anfragen früher oder später auch erfolgreich sein. Auch wenn es so scheint, dass „alle anderen“ dieses oder jenes Buch bekommen haben, nur ihr nicht, heißt das nicht, dass ihr schlecht seid. Eventuell haben den Verlag oder den Autoren in diesem speziellen Einzelfall Vorzüge und Stärken der anderen Blogs einfach mehr zugesagt oder überzeugt. Macht euch klar, dass es eben manchmal nur begrenzte Kontingente gibt und gerade in der Bloggerwelt auch nicht immer alles Gold ist was glänzt. Ärgert euch nicht und seid nicht neidisch, wenn andere (in euren Augen gleich „gute“ oder „schlechtere“) Blogs an Aktionen teilnehmen dürfen, die euch verwehrt bleiben. Es wäre im Zweifel nicht die erste Aktion, die hinter den Kulissen trotz (angeblicher) „Verlosung“ längst abgesprochen war.

 

So läuft das Business „Blogging“ eben….

 

3. Content:
Macht euch weiterhin klar, dass ein Rezensionsexemplar immer eine Kooperation ist und ihr etwas abliefern müsst. Euer Blog/Feed sollte also schon etwas anbieten können und nicht nur alle zwei Monate mal mit einer Rezension aufwarten. Bietet sowohl auf Instagram als auch auf eurem Blog verschiedene Formate an. Lesemonate, Book-Hauls und Co bieten tolle Möglichkeiten Content zu schaffen und gleichzeitig die einzelnen Rezensionen stimmig in das Gesamtkonstrukt „Blog“ zu integrieren. (Denn ein Blog/Feed, der NUR aus Rezensionen besteht, ist auch wieder nicht sonderlich spannend.) Je attraktiver der gesamte Content ist, desto interessanter wird es auch für Verlage und Autoren, schließlich wollen sie ihre Bücher ja auch optimal präsentiert wissen.

 

4. Der Stil:
Macht euch klar, dass ihr mit Rezensionen Werbung für die Verlage und Bücher macht. Das Buch sollte also optimal präsentiert werden. Optimal heißt dabei nicht, dass ihr es in den höchsten Tönen loben sollt, wenn es euch eigentlich überhaupt nicht gefallen hat. Optimal heißt „bestmöglich“ im klassischen Wortsinne. 

Gestaltet euren Beitrag mit ansprechenden Fotos und übersichtlich. Achtet auf Rechtschreibung und Grammatik und vor allem auf eure Wortwahl. 

 

Wie man eine (in meinen!!! Augen!!!) guten Rezension schreibt, möchte ich euch im nächsten Teil der Reihe „behind the books“ erzählen.

Diesen doch recht langen Post beende ich an dieser Stelle und hoffe, dass er euch allen gefallen hat, dass der eine oder andere vielleicht ein paar wertvolle Tipps bekommen konnte oder vielleicht zum Nachdenken angeregt wurde.

 
 
 
 
 
 
 

[All about the books] Lesemonat März

Täglich grüßt das Murmeltier, ich weiß! Denn jedes Mal zum Ende eines Monats fällt mir auf, dass die Zeit mal wieder gerannt ist wie ein Weltklasse-Sprinter. Nun ist der Monat März auch schon wieder Geschichte und es wir Zeit ein Fazit zu ziehen. Nachdem der Februar in Sachen „Lesezeit“ relativ mau war, habe ich relativ große Hoffnungen in den dritten Monat des Jahres gesetzt und mir ein paar tolle Bücher auf den Stapel der „WTR“ (Want to read) bereit gelegt. 
Insgesamt bin ich relativ zufrieden gewesen im letzten Monat. Zwar sind es wieder „nur“ drei Bücher gewesen, doch wie (gefühlt) jeden Monat stelle ich fest, dass es im Ergebnis nicht um Zahlen, Masse, Seiten und Leistung geht, sondern um Vergnügen und Lesegenuss. 


Wie immer verzichte ich an dieser Stelle auf umfangreiche Rezensionen, sondern gebe ich nur einen kurzen Eindruck und vielleicht ein paar Lesetipps. 


Lesemonat März:




Ransom Riggs – Die Insel der besonderen Kinder:

Den Beginn machte im März ein Buch, das mittlerweile außer mir gefühlt schon jeder gelesen hat. Zu meiner Verteidigung muss ich allerdings vorbringen, dass das Fantasy-Genre nach wie vor einfach nicht mein Steckenpferd ist. Genau aus diesem Grund habe ich mich auch eine halbe Ewigkeit gesträubt, den ersten Teil der Reihe in die Hand zu nehmen. 

Seine gesamte Kindheit erlebt Jacob Abenteuer und träumt von einem Leben als Entdecker. Genährt werden diese Kindheitsträume aus Erzählungen seines Großvaters, die ihn in eine Welt voller Kinder mit besonderen Fähigkeiten entführen wollen. Während Jacob keinen Zweifel hegt, an den Berichten seines Großvaters über eine Insel, auf der eben jene Kinder Zuflucht gefunden haben, beäugt die Umwelt die „Spinnereien“ des alten Mannes kritisch. Als dieser nun eines Abends unter mysteriösen Gründen stirbt, macht Jacob sich auf die Suche nach der Insel und den besonderen Kindern.


Vorab war ich skeptisch, denn Fantasy ist wie gesagt alles andere, als MEIN Genre, doch Ransom Riggs konnte mich letztlich tatsächlich für sein Buch begeistern. Gerade die Handlungssprünge durch verschiedene Zeiten und die Einbindung des historischen Zusammenhangs rund um die Bombardements Anfang der 40er auf dem Höhepunkt des zweiten Weltkrieges, haben bei mir natürlich offene Türen eingerannt, denn History ist definitiv eher mein Genre.

Ich denke früher oder später werde ich auch die anderen beiden Teile der Reihe noch zur Hand nehmen, denn für ein „Fantasy-Buch“ hat mir „Die Insel der besonderen Kinder“ wirklich gut gefallen.

Ein absolutes Jahreshighlight ist es vielleicht nicht, was aber ausschließlich dem Genre geschuldet ist, weshalb ich immer noch gute 3 von 5 Sternen vergeben möchte.



Beate Maxian – Rendezvous mit dem Tod:

Ende Februar sind mein Herzmann und ich nach Wien gefahren, um ein wenig die Seele baumeln zu lassen und auf Entdeckungsreise in einer bis dato unbekannten Stadt zu gehen. Typisch Bücherwurm ist mein Mitbringsel als der „Stadt der Musik“ natürlich kein Kitsch & Nippes, sondern ein Buch….

„Rendezvous mit dem Tod“ gehört zu einer Reihe von regionalen Wien-Krimis, die Maxian zu einer der bekannteren Krimi-Autoren Österreichs machen. 

Die Recherche für ihren bis dato spektakulärsten Fall, muss die Wiener Enthüllungsjournalistin Hilde Jahn mit dem Tod bezahlen. In ihre Fußstapfen tritt die junge Sarah Pauli, die voller Tatendrang den Traum als Journalistin leben will. Erlebnishungrig will sie das Werk ihrer verstorbenen Kollegin vollenden, ohne zu ahnen, dass sie damit selbst ins Fadenkreuz eines skrupellosen und hochintelligenten Killers gerät.

In den letzten zwei Monaten war ich -untypisch für mich – ein wenig im Krimirausch und so habe ich das Buch von Beate Maxian regelrecht verschlungen. Obwohl ich bei Krimis gerne mal vorsichtig bin (man weiß bei unbekannten Reihen oft ja nicht, wie blutig es am Ende wird), hat es Spaß gemacht, sich auf eine mir völlig unbekannten Autorin einzulassen. Maxian kommt zwar für mich persönlich nicht an „meine Krimiqueen“ Nele Neuhaus heran, hat mich aber dennoch auf meinen morgendlichen Bahnfahrten sehr gut unterhalten, lediglich das Ende und die Antwort auf die Frage nach dem Täter waren leider relativ früh absehbar für mich. 

Wer allerdings auf der Suche nach einer völlig neuen Krimireihe ist und Lust hat, sich auf eine neue Autorin einzulassen, dem kann ich die Wiener Regio-Krimis von Beate Maxian ans Herz legen.

Aufgrund der oben angesprochenen Vorhersehbarkeit möchte ich dem Buch letztlich ebenfalls 3 von 5 Sternen geben.




Nele Neuhaus – Im Wald:

Meine Krimiqueen! Ich kann sie („leider“) nicht oft genug loben, denn ihre Taunuskrimis gehören unangefochten zu meinen Lieblingsbüchern.

Mit „Im Wald“ ist nun im Oktober 2016 schon der 8. Fall des Ermittlerduos Bodenstein & Kirchhoff (Sander) erschienen. Eine ausführliche Rezension habe ich vor einiger Zeit *HIER* für euch veröffentlicht, weshalb ich mich hier an dieser Stelle auch nicht mit allzu viel „Geschwafel“ aufhalten möchte.

Wer auf regionale Krimis à la „Tatort“ steht, in denen Psychopathen, blutrünstige Killer und Co keinen Zutritt haben, gesellschaftskritische Themen aber immer einen Platz finden, der sollte sich die Taunus-Krimis definitiv einmal näher ansehen.


Wie auch schon in meiner langen Rezension möchte ich „Im Wald“ von Nele Neuhaus volle 5 von 5 Sternen geben.




Kennt ihr eines der hier gezeigten Bücher schon? 

Wie war denn euer Lesemonat März? Seid ihr zufrieden oder hätte er besser laufen können?

[All about the books] Nele Neuhaus – Im Wald

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Es gibt nicht viele Autoren, die mich dazu bringen, Erscheinungstermine im Kalender zu markieren und sehnsüchtig auf neue Bücher zu warten. Krimiautoren dieses Formats gibt es bei mir, dem allseits bekannten „Schisser“ im Grunde gar keine. Aber eben nur im Grunde…

Vor einigen Jahren erregte ein Buch wieder und wieder meine Aufmerksamkeit. Egal ob im Kaufhaus, der Buchhandlung oder wo auch immer. „Schneewittchen muss sterben!“ prangte auf dem Cover und nachdem ich diverse Male um das Buch „geschlichen“ bin, traute ich mich, es zu kaufen.
Der Beginn einer großen Liebe!

Bei besagtem Buch handelte es sich um das vierte und damals neuste Werk von Nele Neuhaus, die den heimischen Taunus in Tatorte voll menschlicher Abgrüne verwandelt.
Mittlerweile zählt die Reihe bereits 8 Teile und um genau jenen neusten, achten Teil soll es heute gehen…

Nele Neuhaus – Im Wald
 
Titel: Im Wald
Autor: Nele Neuhaus
Seiten: 556
ISBN: 978-3-550-08055-5
 

Worum geht es:
Auf einem abgelegenen Campingplatz nahe Ruppertshain geht mitten in der Nacht ein Campingwagen in Flammen auf. Zunächst ermitteln die Kommissare Bodenstein und Kirchhoff (Sander) nur wegen Brandstiftung, doch dann wird in den Trümmern eine Leiche gefunden.
Als eine todkranke Frau im Hospiz ermordet wird und ein ganzes Dorf zu schweigen beginnt, tritt das Team vom K11 eine Zeitreise in Bodensteins Vergangenheit an. Zurück in den Sommer 1972, als sein bester Freund spurlos verschwand. Was im Wald bei Ruppertshain begann, wird zu Bodensteins persönlichstem Fall….

Rezension:
Krimis sind ja immer so eine Sache für sich, ohne Spannung geht es nicht, zu viel Spannung wirkt unrealistisch. Vorhersehbar darf es aber auch nicht sein, aber bitte bloß nicht zu abgedreht. Blutig ja, Psycho nein.
Die Geschmäcker sind wie bei allem verschieden und gerade Leser, die wie ich krankhaft gestörte Täter, Psychothriller und viel Blut scheuen, fassen das Genre „Kriminalroman“ ja gerne mal mit Fingerspitzen an.
Da ich nun mittlerweile bereits ein eingefleischter Fan der Taunuskrimis geworden bin, wusste ich im Vorfeld, dass Zurückhaltung fehl am Platze ist. Nele Neuhaus versteht ihr Handwerk einfach! 
Wie so oft landet der Leser auch bei „Im Wald“ mitten in der Szenerie, der Prolog erscheint zusammenhangslos und wird auch bis zum Ende des Buches einfach keinen Sinn ergeben. Herzlich Willkomen im Taunus!
Während ich also wie so oft in dieser Reihe noch rätselte, was gerade passierte, gab es auch schon die erste Leiche. Ein Kniff, den Nele Neuhaus regelmäßig anwendet, den ich persönlich aber sehr mag. Wer die Vorgängertitel nicht gelesen hat, der hat Pech gehabt und ich kann nur immer wieder betonen, dass ich genau das richtig finde. Ein Folgeband ist schließlich nicht dafür da, den Vorgänger zusammenzufassen und wer sich über zu viele Protagonisten beschwert, der hat offensichtlich zuvor noch keinen Taunuskrimi gelesen und sollte dies nachholen….
Denn ja, es stimmt! „Im Wald“ reiht eine Menge von wichtigen Personen aufeinander und man kommt durchaus in Gefahr, familiäre Zusammenhänge zu verdrehen und nicht mehr zu verstehen. Für jemanden, der wie mich alle Protagonisten und deren Familien aus den Vorgängertiteln aber schon kannte, war es letztlich durchaus ein Leichtes, durch das Netz der verwandtschaftlichen Verknüfungen im Taunus zu blicken.
 
Ein neuer Band der Reihe ist für mich immer wieder ein kleines Familientreffen. Die Kombination aus (für mich als Laien realistisch erscheinender) Polizeiarbeit, Spannung und dem gewissen Menschlichen in Gestalt von Bodenstein und Kirchhoff gefällt mir jedes Mal aufs neue. Die Kommissare sind nach wie vor keine perfekten Menschen, ganz im Gegenteil. Man fiebert nicht nur durch die Geschichte, man liebt und leidet auch mit den beiden Kommissaren. Gleichzeitig bekomme ich als Leser stets das Gefühl, dass sich Nele Neuhaus tatsächlich mit der Materie „Polizeiarbeit“ befasst, ohne zu viel zugunsten ihrer Story dazu zu dichten. Es wirkt immer realistisch und authentisch, selten gekünstelt oder gezwungen und schon gar nicht vorhersehbar

Dass sie mit jedem Buch scheinbar ganz nebenbei unbequeme Gesellschaftsthemen anspricht und von diversen Seiten beleuchtet, ist für mich auch bei „Im Wald“ wieder einmal das Sahnehäubchen. Nele Neuhaus geht thematisch dahin wo es weh tut, dabei sind diese „Tabus“ keinesfalls aufdringlich, sondern fügen sich ganz sinnig in die Story und den jeweiligen Fall der Kripo Hofheim ein. Dennoch regt auch „Im Wald“ auf seine Art zum Nachdenken an und ist mir teilweise wirklich an die Nieren gegangen. Wo beginnt Loyalität und vor allem wo beginnt sie falsch zu werden. Wie tief sind die Geheimnisse, die unsere scheinbar unbescholtenen Mitmenschen in sich tragen? Einzig „Böser Wolf“ hat ähnlich intensive Gefühle beim Lesen ausgelöst und ich bin unglaublich begeistert, dass Neuhaus es erneut geschafft hat, mich so sehr an einen ihrer Krimis zu fesseln, dass die gut 500 Seiten wie im Fluge vergangen sind.
Der achte Teil der Reihe ist Bodensteins mit Abstand persönlichster Fall, der tief in die Vergangenheit des souveränen Kommissars eindringt und uns alle auf eine Zeitreise schickt. Zum einen trug genau dieser persönliche Faktor dazu bei, dass das Buch mir so sehr an die Nieren ging und mich bis zur letzten Seite fesselte. Zum anderen kann ich aber nicht abstreiten, dass manch eine Wendung, die das Ganze noch ein wenig persönlicher machte, durchaus entbehrlich gewesen wäre.
Aber das ist Jammern auf allerhöchstem Niveau, wenn ich dies wirklich „bemäkeln“ möchte… 
Der achte Teil ist Bodensteins mit Abstand persönlichster FallDer achte Teil ist Bodensteins mit Abstand persönlichster FallDer achte Teil ist Bodensteins mit Abstand persönlichster Fall

Fazit:
Die Krimiqueen ist back! Mehr muss man zu „Im Wald“ eigentlich nicht sagen. Teil 8 der Taunus-Reihe knüpft für mich nahtlos an das hohe Niveau der Vorgänger an und hat mich erneut restlos begeistert.
Wer auf regionale Krimis ohne zu viel Blut und krankhafte Täter steht, kommt um die Taunus-Krimis nicht herum.
Hochspannung auf einem grandiosen Niveau.

Da mir langsam die Superlative ausgehen, bleibt mir nichts anderes übrig, als 5 von 5 Sternen zu vergeben und eine absolut Leseempfehlung auszusprechen!  

 

 

Vielen Dank an die Ullstein Buchverlage für dieses Rezensionsexemplar